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Ein Kirchdorf macht sich mobil

mg; 25. Jul 2016, 20:33 Uhr
Bilder: Michael Gauger  --- Wolfgang Schröder, Klaus Henninger, Johannes Burger, Dr. Georg Ludwig und die 1. Vorsitzende des Bürgervereins, Roswitha Schätzmüller, weihen offiziell die neue Ladesäule ein.
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Ein Kirchdorf macht sich mobil

mg; 25. Jul 2016, 20:33 Uhr
Lindlar - Die Gemeinde startet mit dem Bürgerverein Linde und mehreren Sponsoren ein Elektro-Carsharing-Projekt - Heute wurde eine neue Ladestation eingeweiht - Das Fahrzeug kann ab sofort genutzt werden.
Von Michael Gauger

Nach einem Infoabend im Januar, dessen Thema ein Mobilitätskonzept in Sachen Bürgerbus und Carsharing zum Inhalt hatte, liefen im Ortsteil Linde die Vorbereitungen für das aktuelle Projekt an. Seit Anfang Juli steht das Elektrofahrzeug, ein geräumiger Nissan Leaf, im Dorf bereit.


[Mittels Chipkarte ist das Fahrzeug nach Buchung schnell verfügbar.]

Der Energieversorger BELKAW, die Firma Bluberries und der Trägerverein des Bergischen Energie-kompetenzzentrums stehen als Projektförderer zusammen mit der Gemeinde Lindlar als Mitinitiator hinter dieser Idee. Der Bürgerverein Linde zeichnet sich als Träger aus und kümmert sich künftig um die Koordination der Fahrzeugnutzer. Ein Parkplatz auf Gemeindegrund war gegenüber der Kirche in der Josefsstraße schnell gefunden, die BELKAW stellt die neue Ladesäule mit zwei Ladepunkten für die Öffentlichkeit kostenlos zur Verfügung. Den Ökostrom für das E-Auto des Carsharings gibt es vom Energieversorger bis auf weiteres ebenfalls gratis.




Johannes Burger, Geschäftsführer der Firma Bluberries, einer Unternehmensberatung für Energiewirtschaft, stammt selbst aus Linde und ist sich der positiven Entwicklung der Aktion sicher. „Die Energiewende geht jeden Einzelnen etwas an“, erklärt Burger, „Elektromobilität und Umweltschutz sind Themen, die wir gerne unterstützen.“ Klaus Henninger, Geschäftsführer der BELKAW, ist ebenfalls vom Erfolg in Linde überzeugt. 90 bis 95 Prozent aller Fahrten können heutzutage problemlos mit einem E-Auto bewältigt werden, da sie oft nur etwa 25 Kilometer betragen. „Meist geht es um Besorgungen oder Fahrten zum Arzt, da ist dieses Konzept einfach ideal“, weiß Henninger aus Erfahrung.


[Interessiete können via QR-Code am Heck Informationen bekommen.]

Projektleiter Wolfgang Schröder vom Bürgerverein brachte es auf den Punkt. „Das hier ist einfach eine runde Sache“, sagt er und zeigt seine Chipkarte. Mittels dieser kann er das zuvor im Internet reservierte Auto an der Ladesäule freischalten. „Sämtliche Besorgungen der Bürger hier müssen mittlerweile in Lindlar erledigt werden, da ist die Nutzung dieses Fahrzeugs ideal“, erklärt er und erläutert gleich einige weitere positive Aspekte. Unter dem Motto „Ein Bürgerauto für Linde“ hat der Verein im Juni das Fahrzeug bei Ruhrauto angemietet, welches nun über die Firma Drive-CarSharing GmbH zur Verfügung steht. 


„Dank der Sponsoren ist die Finanzierung für das erste halbe Jahr gesichert“, freute sich Bürgermeister Dr. Georg Ludwig über das Pilotprojekt.  „Mit Inbetriebnahme der mittlerweile fünften Ladesäule im Gemeindegebiet wurden heute weitere Grundlagen für nachhaltige Mobilität im ländlichen Raum geschaffen. In Kürze wird sich zudem ein wissenschaftliches Institut ebenfalls mit diesem Projekt befassen."


[Gaby Gebert wird als eine der ersten Kunden elektrisch unterwegs sein.]

Der Ablauf ist recht einfach geregelt. Nach einer persönlichen Registrierung im Internet kann es mit dem Erhalt der persönlichen Chipkarte losgehen. Die Pkw-Miete für eine Stunde beläuft sich auf 4,90 Euro, inklusive 30 Freikilometern. Jeder weitere Kilometer schlägt mit günstigen 0,10 € zu Buche. Die Miete für den ganzen Tag beläuft sich auf 45 €, erklärt Dr. Ludwig die Staffelung. Ob das Fahrzeug verfügbar ist, sieht der potentielle Mieter bei der Buchung seines Wunschtermins im Internet. Mit Gaby Gebert verzeichnet man bereits die erste Kundin, die es sich nicht nehmen ließ, sofort einmal Probe zu sitzen.




Am 30. Juli veranstalten die Verantwortlichen von 10 Uhr bis mindestens 16 Uhr Probefahrten für interessierte Bürger, natürlich steht man auch gerne für Fragen zur Verfügung.

Weitere Informationen unter:
http://www.lindlar-linde.de, Tel.: 02266/90 48 625 oder Email: info@lindlar-linde.de   
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