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Milchbauern schlagen Alarm

tb; 15. Jul 2016, 16:30 Uhr
Bild: privat --- Die Milchbauern kämpfen bei dem Mahnfeuer um 'faire Milch'.
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Milchbauern schlagen Alarm

tb; 15. Jul 2016, 16:30 Uhr
Reichshof – Heute findet eine Sonder-Agrarministerkonferenz in Brüssel statt – Dazu äußerten sich einige Bauern im Vorfeld bezüglich der aktuellen Marktkrise und hielten eine Mahnwache ab.
Im Sinne der Beschlüsse der Frühjahrs-Agrarministerkonferenz fordern einige Milchviehhalter nun schnellere und wirksamere Krisenlösungen. Die Länderagrarminister sollen auf der heutigen Konferenz konkrete Umsetzungsbeschlüsse fassen. Aufgrund der Marktsituation haben die Landwirte große Probleme, auf die sie im Vorfeld mit Mahnfeuern auf dem Blockhaus in Reichshof aufmerksam machten. Auch der Bürgermeister aus Reichshof Rüdiger Gennies sprach dabei zu den fast 50 anwesenden Landwirten.

„Gipfel an Gipfel reihte sich in den vergangenen Monaten und die Branche hat in dieser Zeit hinreichend deutlich gezeigt, dass sie es nicht alleine richten wird, weil die Interessenslagen zu weit auseinander gehen. Jetzt wird es Zeit, daraus die Konsequenz zu ziehen und politischen Handlungswillen zu beweisen“, erklärte der Leiter des Bundesverbands für Deutsche Milchbauern (BDM) Michael Braun. „Für die Milchviehhalter bleiben die Probleme der Marktkrise trotz einer leichten Markterholung brennend, auch das signalisieren die Mahnfeuer." Die Agrarminister dürften sich daher keinesfalls hinter ihren Beschlüssen der Frühjahrs-Agrarministerkonferenz verstecken. "Wir begrüßen es sehr, dass die deutschen Länderagrarminister über den Tellerrand hinausschauen und mit der Einladung von EU-Agrarkommissar Phil Hogan europäische Lösungen beschleunigen wollen.“


Der BDM weist ebenso darauf hin, dass die Interessen der Milchviehhalter im Vordergrund stehen müssen. Eine Mengenkürzung steht laut Braun nicht zur Diskussion, da die meisten Bauern diesen Kompromiss nicht eingehen. „Würde man fordern, dass sich die Molkereien finanziell am Ausgleich für diejenigen, die reduzieren wollen, beteiligen, würden die dafür nötigen Finanzmittel beim Milchpreis aller abgezogen werden. Wir sehen daher ganz klar die Politik in der Verantwortung“, betont er weiter. Nach Vorschlägen der BDM müssen klare Richtlinien zur EU-Mengenrückführung eingeleitet werden, da eine gemeinsame Einigung nicht möglich sein wird.

Nun ist es wichtig, Maßnahmen zu ergreifen, aber auch Veränderungen in der Beziehung zwischen Molkereiwirtschaft und Milchviehhalter zu machen. Außerdem muss weiter daran gearbeitet werden, die Sicherheit für europäische Agrarmärkte in Bezug auf die Reduzierung auszubauen. Das, und weiteres, beschlossen die Landwirte bei den Mahnfeuern im Hinblick auf die heutige Konferenz in Brüssel.
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