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Der Versuch, die Neugier zu wecken

nh; 5. Jul 2016, 13:05 Uhr
Bilder: Nils Hühn --- Appenfelder-Werkstattleiter Dieter Zastrow erklärte den Schülern die Abläufe im Unternehmen.
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Der Versuch, die Neugier zu wecken

nh; 5. Jul 2016, 13:05 Uhr
Oberberg - Der oberbergische Ausbildungsmarkt ist sehr facettenreich, aber viele Schüler kennen die verschiedenen Berufe oft überhaupt nicht - Bei der Firma Appenfelder schnupperten acht Jungs heute Werkstatt-Geruch.
Von Nils Hühn

Mit großer Begeisterung stellten die Auszubildenden Tobias Delling und Yannick Hoffmann ihrer Aufgaben und die Firma vor. Beide machten richtig Lust auf die Arbeit des Industrie- und Feinwerkzeugmechanikers. Zwei Berufe, die man bei der Wiehler Appenfelder GmbH, Spezialist für Flurförderzeuge, erlernen kann. Die acht Tagespraktikanten kamen aus den umliegenden Schulen und für sie war es bereits das dritte Tagespraktikum innerhalb des Landesvorhabens „Kein Abschluss ohne Anschluss (KAoA) – Übergang Schule-Beruf in NRW“. Diese finden jeweils im zweiten Schulhalbjahr der achten Klassen statt.

Während des Firmenrundgang, bei dem den Achtklässlern das Lager und die verschiedenen Werkstattbereiche von Werkstattleiter Dieter Zastrow erklärt wurden, sprang der Funke noch nicht ganz rüber. Ermar Bodur (Bild) von der Realschule Bergneustadt hatte aber sichtlich Spaß hinter dem Lenkrad eines Gabelstaplers. Sein Mitschüler Robin Lindner kann sich vorstellen, einen Beruf in der Industrie zu wählen, tendiert aber eher in die Richtung Kaufmann. Louis Winkelmann, ebenfalls von der Neustädter Realschule, will hingegen in eine ganz andere Sparte. „Aber auch das wollen wir erreichen“, so Kreis-Sachbearbeiter Thomas Langenbach. „Die Schüler sollen in Berufe reinschnuppern und dabei ein möglichst breites Spektrum kennenlernen.“

Möglichkeiten gibt es dabei im Oberbergischen Kreis genügend. 400 Betriebe beteiligen sich an der Berufsfelderkundung des Kreises und präsentieren über 100 verschiedene Ausbildungsberufe. Von über 2.000 Achtklässlern nahmen über 800 Schüler am dritten Tagespraktikum teil, was aus Sicht von Langenfeld ein großer Erfolg ist. Seine Chefin Claudia Fuchs, Leiterin der Kommunalen Koordinierungsstelle Übergang Schule - Beruf/Studium des Oberbergischen Kreises, ist überzeugt von KAoA. Ihrer Meinung nach ist der Kreis sogar bundesweit ganz weit vorne, da die „Verzahnung zwischen Betrieben und Schulen“ sehr gut sei. Ebenso freute sie sich über die große Bereitschaft der Firmen, für die Schüler die Türen zu öffnen.


Appenfelder-Geschäftsführerin Gerlinde Appenfelder machte deutlich, dass die Unternehmen frühzeitig auf die Schüler zugehen müssten, um geeignete Auszubildende zu finden. „Die Betriebe bekommen Probleme, weil viele Schüler und Eltern die duale Berufsausbildung gar nicht mehr kennen“, mahnte Appenfelder. Sie warb dafür, erst einmal eine Ausbildung zu machen. Wie ihre Auszubildenden, die ihre Entscheidung keineswegs bereuten und den Schülern, die am Ende ihres Tagespraktikums auch selbst tätig werden durften und verschiedene Steuerungen zusammenbauten, Mut machten, sich rechtzeitig über die verschiedenen Berufe zu informieren. NAch vier Stunden hatte das Duo es vereinzelt geschafft, die Neugier zu wecken.

Weitere Informationen unter www.berufsfelderkundung-obk.de.


  
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