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Hallenbad: „Da ist was im Busch“

Leserbrief; 4. Jul 2016, 15:50 Uhr
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Hallenbad: „Da ist was im Busch“

Leserbrief; 4. Jul 2016, 15:50 Uhr
Waldbröl - Heinz-Otto Janßen hat seine eigene Meinung zum Verhalten der CDU und UWG im Bezug auf den Erhalt des Hallenbads an der Vennstraße - „Da wird was im geheimen Kämmerlein ausgekungelt“, vermutet er.
Bezüglich der unendlichen Geschichte für den Erhalt des Hallenbads an der Vennstraße, muss man sich Luft machen, es bleibt einem gar nichts anderes übrig - sonst platzt man! Man muss nicht alles verstehen, wäre da nicht der gesunde Menschenverstand…!

Ich habe das alles verfolgt: Leserbriefe, die Ratssitzung, einzelne Meinungen von den Bürgern und den Stadtverordneten und, und, und. Argumente sind genug ausgetauscht, die brauche ich hier nicht unbedingt wiederholen. Zwei fehlen noch, dazu komme ich gleich.

Wenn man die Pro- und Kontra-Argumente in die Waagschale wirft, so schlägt das Pendel ganz klar für die Befürworter zum Erhalt des Bades aus. Da beißt keine Maus den Faden ab. Jetzt frage ich mich natürlich, warum wollen "die" das Hallenbad nicht und mit "die" meine ich die CDU und die UWG, die zusammen im Stadtrat die Mehrheit haben. Bei allen Aktivitäten, Diskussionen und Vorträgen muss ich zwangsläufig mein persönliches Fazit ziehen: "die" wollen es wirklich nicht!

Man möchte tatsächlich das kleine Lehrschwimmbecken, wie es so schön heißt, ertüchtigen. Eine größere Badewanne, die im Jahre 1965 schon eine Errungenschaft war und für die damaligen Bedürfnisse ausgereicht hat. Das war vor 50 Jahren!!! Die Zeiten haben sich, und nicht nur die Zeiten, die Einwohner und die Schullandschaft ebenso, massiv verändert. Eine einzelne Sammelumkleidekabine bei den Herren mit 3, in Worten drei, Kabinen, einer kleinen Dusche und ebenso winzigen Toiletten reicht einfach nicht mehr. Bei den Damen wird es wohl genauso sein. Veranstaltungen bei einem 12,5 Meter langen Becken kann man vergessen; Leistungssport im Schwimmen bei den Schulen nicht anbieten.

Jeder Arzt sagt, dass Schwimmen der gesündeste Sport sei. Das Hallenbad ist eine sportlich soziale Einrichtung. Meiner Meinung nach braucht das keine schwarzen Zahlen schreiben. So ein Hallenbad ist Pflicht, genauso wie die Krankenversorgung. Die DLRG rettet Leben und wer schwimmen kann, ertrinkt nicht so schnell! Und immer noch stellt sich mir die Frage, warum wollen "die" das nicht.

Meine subjektive Erkenntnis, man kann sie auch polemisch nennen, das sehe ich ganz gelassen, ist folgende: Dass die Stadtkasse keinen Heller mehr hat, weiß jeder. Trotzdem wird in Waldbröl gewirtschaftet, dass man meint, die Kämmerin der Stadt hätte Goldesel im Gewölbekeller. (Kauf des Petzanwesen, Bau des Bürgerdorfes, Ertüchtigung der Feuerwehr, Straßenveränderungen ohne Ende, Merkurhaus usw.) Und jetzt komme ich auf den Punkt. Natürlich gibt es jede Menge Zuschüsse vom Bund, vom Land und von wo auch immer. Das sind aber keine 100 Prozent! Also muss die Stadt trotzdem noch jede Menge Geld für die vielen Maßnahmen ausgeben, dass sie im Endeffekt nicht hat.

Also, ich betone es noch einmal, es ist meine persönliche Spekulation, möchte man so gerne das Hallenbad abreißen und dann an gleicher Stelle einem Investor, in welcher Form auch immer, das Grundstück, groß genug ist es ja, verkaufen. Da ist was im Busch, da wird was im geheimen Kämmerlein ausgekungelt, wie sonst ist das Verhalten zu erklären?

Damals, als man das Rathaus mit in dem REWE-Center am Marktplatz integrieren wollte, stellte sich auch im Nachhinein heraus, dass schon fertige Pläne zur Umgestaltung des Alsberg durch einen Investor in der Schublade lagen. Gewusst hat man das erst nach dem Bürgerbegehren.

Man sollte sich überlegen, ob man das Bürgerdorf in ein Bürgerrathaus umwandelt, also Geld spart, um damit das Hallenbad zu retten. Man hat sich verrannt, verkalkuliert, versuchte das Unmögliche möglich zu machen, bei all diesen Investitionen und somit wird jetzt "unser" Hallenbad an der Vennstraße auf der Strecke bleiben?! Wie schon geschrieben, man will es nicht, aber man will es aber auch nicht zugeben - und das ist das Fatale!

Heinz-Otto Janßen, Morsbach
  
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