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'Für wie dumm halten Sie die Waldbröler?'

Leserbrief; 1. Jul 2016, 14:10 Uhr
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'Für wie dumm halten Sie die Waldbröler?'

Leserbrief; 1. Jul 2016, 14:10 Uhr
Waldbröl - In einem Leserbrief kritisiert Siegmund Mroz das Vorgehen des CDU-Fraktionsvorsitzenden Andre Steiniger im Bezug auf das Hallenbad an der Vennstraße.
Ich gehöre zwar der Nachbargemeinde Ruppichteroth an, interessiere mich aber trotzdem sehr für die Vorgänge um das Waldbröler Schwimmbad und verfolge sie, seitdem sie in der Bevölkerung bekannt wurden. Nicht zuletzt deshalb, weil meine Enkel hier leben. Auch in unserer Gemeinde wurde ein Schwimmbad gründlich saniert, und es wird seitdem gerne in Anspruch genommen. Trotzdem muss die Gemeinde es mitfinanzieren, allerdings in einem Maß, das nach den Berechnungen von Steuerberater Thorsten Rothstein den Zuschuss, den Waldbröl zu leisten hätte, nicht übersteigt. Ich halte das auch ausdrücklich für notwendig, denn von Schulen und Tourismus abgesehen (hat Herr Andre Steiniger erwähnt) gibt es auch noch soziale Verpflichtungen, denen man nachkommen muss, auch wenn es schwer fällt.

Ich habe die Ratssitzung am 22. Juni 2016 verfolgt, deshalb kann ich einfach den Beitrag des Herrn Andre Steiniger [CDU-Fraktionsvorsitzender, Anmerkung der Redaktion], auf den ich mich im Folgenden beziehe, überhaupt nicht akzeptieren. Herr Steiniger hat bei „Oberberg Aktuell“ seine neueste Sichtweise zum Schwimmbad Waldbröl kundgetan. Hochinteressant daran ist es, wie er auch hier wieder sein Fähnchen nach dem Wind richtet. Macht man sich die Mühe, seinen letzten Stadtbrief zu diesem Thema hervorzukramen, klingt es hier noch so, als sei eine Entscheidung ganz im Sinne der Bürger zu erwarten.

Jetzt ist wieder alles anders: das Konzept, an dem er höchstpersönlich mitgewirkt hat, muss ein weiteres Mal geprüft werden. Die Zahlen von Frau Anja Hasenbach [Kämmerin der Stadt Waldbröl, Anmerkung der Redaktion] und der Gemeindeprüfungsanstalt (GPA) natürlich nicht, die sind ja neutral und nicht anzuzweifeln. Herr Steiniger traut offenbar dem Werk, an dem er selbst mitgewirkt hat, nicht. Was soll man als Bürger davon halten? Hat er nur der Form halber dabei gesessen, quasi als Statist?

Noch etwas zu seinem „Oberberg-Aktuell“-Kommentar: die Berechnungen der GPA haben ihn ermuntert, „in einem demokratischen Entscheidungsprozess… kritische Fragen zu stellen…“. Darf ich daran erinnern, dass in den vergangenen Wochen viele Bürger kritische Fragen gestellt haben, von denen noch nicht eine einzige von der CDU/UWG öffentlich beantwortet wurde? Und wie gnädig ist es, dass die CDU sich nicht an der „unsachlichen Debatte über unterschiedliches Zahlenmaterial bei der Beurteilung (durch die GPA) beteiligt“.

Herr Steiniger, für wie dumm halten Sie die Waldbröler? Als ob ein angesehener Steuerberater Thorsten Rothstein, der ehrenamtlich – nicht wie die hier ausdrücklich gelobte Frau Hasenbach während ihrer Dienstzeit - Zeit und Geld investiert hat, in aller Öffentlichkeit Gerüchte streuen würde, die er nicht beweisen kann! Wahrscheinlich glauben Sie das selbst nicht! Dass der von Ihrer Partei beantragte Ratsbürgerentscheid nicht mehr aktuell ist, wundert mich überhaupt nicht mehr. Bürger sind nicht so leicht zu beeinflussen, denen kann man eben nicht vorschreiben, was sie abstimmen sollen! Ihr Weg, den Sie in der Ratssitzung förmlich erzwungen haben, ist da deutlich der einfachere.

Siegmund Mroz, Ruppichteroth
  
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