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„Was klappert denn so ums Schloss?“

nh; 30. May 2016, 15:25 Uhr
Bilder: Nils Hühn --- Zu dritt begaben sich die Nümbrechterinnen Christel Koppen (vorne), Ingrid Lenhart und Karin Lang (zum Teil verdeckt) auf die Wanderung 'Es klappert die Mühle'. Hier genießen sie den Ausblick über die Brölaue.
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„Was klappert denn so ums Schloss?“

nh; 30. May 2016, 15:25 Uhr
Nümbrecht - Drei waschechte Nümbrechterinnen begaben sich zum Auftakt der 3. Bergischen Wanderwoche auf eine Tour vom Schloss Homburg nach Holstein's Mühle und erfuhren dabei mehr, als sie gedacht hätten.
Von Nils Hühn

Fremdenführerin Regina Kerstin begrüßte zum Auftakt der 3. Bergischen Wanderwoche drei Frauen, die sich zur geführten Wanderung „Es klappert die Mühle“ angemeldet hatte. Fremde waren es dabei keineswegs, wohnen die drei Hobby-Wanderinnen Christel Koppen, Karin Lang und Ingrid Lenhart alle in Nümbrecht und damit nur einen Steinwurf von Schloss Homburg entfernt, wo die Tour startete. Doch obwohl die Frauen schon seit Jahrzehnten in Nümbrecht leben, konnte Regina Kerstin ihnen noch einiges Neues berichten.


[Ein Genuss: Der "Burger Brezel" überzeugte nicht nur Christel Koppen.]

Für die nur drei Kilometer lange Strecke von Schloss Homburg durch den Schlosswald vorbei an Huppichteroth und der Brölaue nach Holstein‘s Mühle brauchte die Frauengruppe etwas mehr als zwei Stunden, da die Gästeführerin so manche Geschichte erzählen konnte. So berichtete sie vom schlechten Image des Müllers, der als Lügner und Betrüger galt. Die Mühle unterhalb des Schlosses stand früher in Gaderoth, was nur eine der Mitwanderinnen wusste.


Dass die Mühle klappert, wussten wiederum alle, aber warum, das wussten sie nicht. „Der Rüttelschuh lässt das Korn gleichmäßig nachsickern“, erklärte Regina Kerstin und ihre Zuhörerinnen ließen sich die technischen Details vom Trichter bis zum Mühlstein erläutern. Im Schlosswald erklärte Kerstin die Besonderheiten eines Hohlwegs und lüftete das Geheimnis, warum Huppichteroth so heißt, wie es heißt: „Dort hat Huprecht gerodet.“


[Fremdenführerin Regina Kerstin erklärte, dass der Rüttelschuh einer Mühle für das Klappern verantwortlich ist.]

Vorbei an den Streuobstwiesen, die in der Vergangenheit als nachwachsende Vorratskammern dienten und einen Speckgürtel um die Dörfer bildeten, ging es durch die Brölaue. Dabei erhielten die Wanderinnen noch einen „Burger Brezel“. „Essen gehört für mich zum Wandern“, erklärte Kerstin, ehe sie das Trio in Holstein‘s Mühle alleine ließ. Hier wurde den Damen noch eine traditionelle Bergische Kaffeetafel in der Mehlstube aufgetischt. „Was klappert denn so ums Schloss, wollten wir wissen“, erklärte Ingrid Lenhart die Beweggründe, sich für die Wanderung anzumelden. Nach drei Stunden wussten sie es und hatten dabei noch viel mehr Neues von ihrer Heimat gelernt.

Das weitere Programm der 3. Bergischen Wanderwoche im PDF-Format.
  
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