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Nicht aufgesteckt, aber trotzdem verloren

lo; 29. May 2016, 20:20 Uhr
Bilder: Oliver Müller --- Lindlar verlor gegen Frechen mit 3:5, in dieser Szene erzielen die Gäste das 1:3.
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Nicht aufgesteckt, aber trotzdem verloren

lo; 29. May 2016, 20:20 Uhr
Oberberg - Lindlar unterliegt im letzten Heimspiel gegen Frechen - Nach dem Remis gegen Bad Honnef hat Wiehl Platz fünf sicher - Nümbrechter Erfolgsserie in Merten gestoppt (AKTUALISIERT).

Die Aufstiegsfrage ist entschieden: Da die Sportfreunde Lotte in die 3. Liga aufgestiegen sind und damit die U21 des 1. FC Köln in der Regionalliga West bleibt, haben der VfL Rheinbach und der Siegburger SV den  Durchmarsch in die Mittelrheinliga geschafft. Beide Spitzenplätze berechtigen aufgrund dieser Konstellation zum direkten Aufstieg. Im Tabellenkeller kommt es am letzten Spieltag zwischen Bad Honnef und Marialinden zum Endspiel um den Klassenerhalt. Oberpleis und Deutz haben sich gerettet.

TuS Lindlar – SpVg. Frechen 20 3:5 (1:4).

Im vorerst letzten Landesliga-Heimspiel sollte es für den TuS Lindlar nicht zu einem Erfolgserlebnis reichen. Die Zuschauer sahen zwar eine unterhaltsame Begegnung mit reichlich Toren, die meisten davon erzielten allerdings die Gäste. „Wir haben die Gegentreffer zu leicht hergeschenkt. Diesen Vorwurf müssen wir uns machen“, sagte Coach Timo Diehl, der wegen vieler Ausfälle eine Notelf ins Rennen schickte. Der 1:4-Halbzeitstand spiegelte den Spielverlauf nicht wider. Der Unterschied: Während die Hausherren in Person von Simon Voßkämper (5.), Marc Bruch (9.) und „USA-Legionär“ Jonathan Spicher (22.), der zurzeit wieder in der Heimat ist, mehrere Fahrkarten schossen, präsentierten sich die Frechener bei der Verwertung ihrer Gelegenheiten alles andere als verschwenderisch.


[Simon Voßkämper (li.) traf in seinem letzten Heimspiel für den TuS Lindlar zum zwischenzeitlichen 1:2.]

Als Torwart Gurur Özden fünf Minuten nach Wiederbeginn das 1:5 hinnehmen musste, drohte ein Debakel, doch die Gastgeber rafften sich noch einmal auf. „Die Mannschaft hat nicht aufgesteckt“, betonte Diehl. Voßkämper scheiterte abermals (61.), bereitete wenig später aber das 2:5 durch Marc Bruch vor. In der 75. Minute steuerte Tobias Zinken alleine auf den Kasten zu und wurde außerhalb des Sechzehners vom Keeper übel niedergestreckt. Der Schlussmann sah wegen rohen Spiels die Rote Karte. „Er hat sich später bei Tobi für das Foul entschuldigt“, erklärte Diehl. In der Schlussphase stellte Zinken den Endstand her. „Die zweite Halbzeit war versöhnlich. Zu mehr hat es wegen der großen Hypothek zur Pause leider nicht gereicht“, resümierte der Coach.

Zum Saisonende werden der Verein und Torwarttrainer Peter Lünenbach getrennte Wege gehen, obwohl man sich in der Winterpause auf eine weitere Zusammenarbeit verständigt hatte. „In der Bezirksliga müssen wir uns neu orientieren, auch was den finanziellen Rahmen angeht“, sprach Klubchef Wolfgang Waldheim von einem bedauerlichen, aber unvermeidbaren Schritt.                       

Tore
0:1 (17.), 0:2 (19.), 1:2 Simon Voßkämper (23. Marc Bruch), 1:3 (29.), 1:4 (44.), 1:5 (52.), 2:5 Marc Bruch (72. Simon Vokämper), 3:5 Sascha Zinken (89. Marius Mukherjee).

Besonderes Vorkommnis
Rot gegen den Frechener Torwart (75. rohes Spiel)  

TuS Lindlar
Gurur Özden; Faruk Tokay, Daniel Steiner, Moritz Stellberg, Nico Klein, Lukas Cendlewski (63. Tobias Zinken), Marius Mukherjee, Jonathan Spicher (70. Michael Karger), Justin Ebert, Marc Bruch, Simon Voßkämper.
  


[Simon Voßkämper (verdeckt) mit dem 1:2.]

FV Wiehl – FV Bad Honnef 2:2 (1:1).

Gegen den Abstiegskandidaten holte der FV Wiehl ein Remis. Die Bad Honnefer bleiben damit auf  dem direkten Abstiegsplatz 13, können die Rettung mit einem Sieg im abschließenden Spiel gegen Marialinden aber noch schaffen. „Wenn man zweimal zurückliegt, muss man mit dem Ergebnis zufrieden sein. Wir sind in beide Halbzeiten unglücklich hereingekommen. Dadurch wurde vieles über den Haufen geworfen“, sagte FV-Coach Ingo Kippels. Bereits nach fünf Minuten gerieten die Hausherren ins Hintertreffen, als Kevin Derksen einen Schuss von Sven Brand unhaltbar abfälschte. Die passende Antwort hatte Markus Hayer parat, indem er ein Zuspiel von A-Junior Jan Peters verwertete.

Seinen Torhunger hatte der Angreifer längst nicht gestillt: Einen Seitfallzieher lenkte der Keeper mit den Fingerspitzen über die Latte (18.), bei einem Kopfball Hayers stand auf der Torlinie ein Feldspieler im Weg (20.). Eine weitere gute Chance vergab Luca Dwertmann, der einen Querpass von Waldemar Kilb im Rutschen über den Kasten bugsierte (29.). Auf der Gegenseite klärte Derksen mit einem Ausfallschritt am kurzen Pfosten (35.). Zu Beginn der zweiten Halbzeit leistete sich Jonathan Noß ein Foulspiel im eigenen Strafraum, den fälligen Elfer verwandelte Brand zum 1:2. Doch erneut war Wiehl in der Lage, zügig zurückzuschlagen: Christian Prinz vollendete gegen aufgerückte Bad Honnefer einen Alleingang von der Mittellinie zum 2:2.

Anschließend passierte nicht mehr viel, obwohl ein Unentschieden für die Badestädter zu wenig war: Kampka musste noch einmal eingreifen (83.), Hayer wurde im letzten Moment gestört (84.). „In der letzten halben Stunde hat uns die Kreativität und auch ein bisschen die Kraft gefehlt“, schilderte Kippels. Der Punkt bedeutet, dass der FV in der Tabelle den fünften Platz selbst bei einer Niederlage in Siegburg sicher hat. Das Wiehler Torverhältnis ist im Vergleich zu den Verfolgern deutlich besser.     

Tore
0:1 Sven Brand (5.), 1:1 Markus Hayer (13. Jan Peters), 1:2 Sven Brand (47. Foulelfmeter), 2:2 Christian Prinz (53. Max Jeschonnek). 

FV Wiehl
Arthur Kampka; Kevin Derksen, Jonathan Noß, Dominik Knotte, Waldemar Kilb, Claudius Balthes (63. Jan-Malte Hartwig), Max Jeschonnek, Christian Prinz, Jan Peters (57. Markus Wagner), Luca Dwertmann (72. Ozan Taskiran), Markus Hayer.




[TuS-Trainer Timo Diehl.]


SSV Merten - SSV Homburg-Nümbrecht 3:1 (1:1).

Die Erfolgsserie des SSV Homburg-Nümbrecht ist gestoppt. Da der Klassenerhalt aber schon vergangene Woche eingetütet wurde, war die Pleite beim Tabellennachbarn verschmerzbar. Dafür standen zwei Comebacks im Mittelpunkt: Joscha Trommler fand sich nach überstandener Knieverletzung zum ersten Mal seit Ende Februar in der Startformation wieder und zeigte laut Trainer Maik Alzer eine starke Vorstellung. Im zweiten Abschnitt wurde dann noch, nach langer Leidenszeit wegen eines Kreuzbandrisses, Marvin Jungjohann eingewechselt, um etwas Wettkampfluft zu schnuppern. Die Gäste verkauften sich bei den spielstarken Mertenern über weite Strecken ausgezeichnet. Das 1:0 durch Shinzuke Hori war zu diesem Zeitpunkt schmeichelhaft. „Der Gegner hat seine einzige Chance in der ersten Halbzeit genutzt“, so Alzer.

Aufseiten des SSV vergab Dennis Lepperhoff gleich dreimal aus aussichtsreicher Position, auch Tom Barth blieb ein Torerfolg vergönnt. Kilian Seinsche machte es kurz vor den Pausenpfiff besser und nickte eine Maßflanke von Marvin Hennecken zum überfälligen 1:1 ein. Nach dem Seitenwechsel blieb die Partie zunächst ausgeglichen mit jeweils einer Großchance für beide Teams, ehe Landesliga-Torschützenkönig und Ex-Profi Rolf-Christel Guié-Mien per Kopf traf. „Danach war Merten tonangebend“, konstatierte Alzer. Sascha Linden machte aus Sicht der Gastgeber alles klar, kurz vor Schluss verhinderte der Pfosten einen weiteren Einschlag im Gehäuse von Dennis Kulisch. „Wir haben eine Stunde lang sehr gut gespielt. Später fehlte uns ein wenig die Power“, war Alzer trotz der Niederlage nicht unzufrieden.                 

Tore
1:0 Shinzuke Hori (24.), 1:1 Kilian Seinsche (44. Marvin Hennecken), 2:1 Rolf-Christel Guié-Mien (68.), 3:1 Sascha Linden (74.).  

SSV Homburg-Nümbrecht
Dennis Kulisch; Dennis Kania, Michel Hock, Devy Diallo, Marvin Hennecken, Joscha Trommler, Max Lomnitz (77. Aron Jungjohann), Christian Rüttgers, Tom Barth (56. Jonas Henscheid), Dennis Lepperhoff, Kilian Seinsche (63. Marvin Jungjohann).

Tabelle und Ergebnisse Landesliga
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