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Ein Kindergarten für Rapcha

Red; 25. May 2016, 10:25 Uhr
Bilder: privat --- Der Grundstein für den neuen Kindergarten ist gelegt.
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Ein Kindergarten für Rapcha

Red; 25. May 2016, 10:25 Uhr
Wiehl – Der Wiehler Verein Re:Help legte den Grundstein für einen Kindergartenbau in Nepal und finanziert zusätzlich ein Schulgebäude.
Genau ein Jahr nach den verheerenden Erdbeben reiste Renate Kotz, Gründerin des Wiehler Vereins Re:Hep, nach Nepal, um erneut das Bergdorf Rapcha zu besuchen. Seit 2013 wird dieser abgelegene Ort östlich von Kathmandu vom Verein unterstützt. Zweck der Reise war es, die endgültigen Pläne für den Bau eines Kindergartens und eines Schulgebäudes freizugeben und letzte Details zu klären. „Ich freue mich sehr darüber, dass die Projekte erfolgreich angelaufen sind und die finanzielle Unterstützung direkt ankommt“, so Kotz nach ihrer Rückkehr. Hilfe von der nepalesischen Regierung sei jedoch weiterhin nicht in Sicht. Die grundsätzlich schwierige politische Situation sowie ein Streit der Minderheiten wegen der neuen Verfassung würden den Wiederaufbau erschweren. Hinzu kämen immer wieder Straßenblockaden und ein chronischer Mangel an Treibstoff. Umso wichtiger sei die Arbeit und das Engagement von kleinen Hilfsorganisationen, bei denen die Hilfe direkt ankommt.

Eine Woche blieb Kotz im Dorf und sprach mit den verschiedenen Komitees der Schule und des Kindergartens. Besonders berührt hat sie dabei die Aussage einer Mutter von fünf Kindern, Ultramaja Bika, deren Familie zu der armen „Kaste der Unberührbaren“ zählt: „Ich freue mich sehr über den Bau des Kindergartens und darüber, dass auch die Kinder der Unberührbaren ihn besuchen dürfen. Somit haben auch arme Leute eine Chance auf eine gute Ausbildung – von Anfang an.“


[Renate Kotz mit Kindern aus Rapcha.]

Da Re:Help nicht mit leeren Händen nach Rapcha kommen wollte, wurden in Kathmandu Buntstifte und Zeichenpapier besorgt und an die rund 400 Schüler der Shree Basakhali Secondary School verteilt. Für die Kinder in Rapcha ein kostbares Geschenk, denn viele besitzen nicht einmal einen Schulranzen, erklärte Kotz. Schuldirektor Kumar Shresta berichtete von der schwierigen Unterrichtssituation nach den Erdbeben: Von 19 Klassenräumen können nur noch vier genutzt werden. Zelte dienen als Notlösung. Re:Help sicherte die Finanzierung von einem Schulgebäude mit zwei Klassenräumen zu. Nach Abriss des alten, kaputten Gebäudes soll der Baustart so schnell wie möglich erfolgen. Zuerst müssen jedoch alle erforderlichen Baumaterialien vor Ort sein.



Ein weiterer Höhepunkt der Reise war die Grundsteinlegung des geplanten Kindergartengebäudes. In einer feierlichen Zeremonie mit den Dorfpredigern und den Kindern wurden Opfergaben an die Götter dargereicht und um deren Segen gebeten. Der Kindergarten war bis zu den schweren Erdbeben in einem Raum der Schule untergebracht. Allerdings ist dies aufgrund des Platzmangels an der Schule nicht mehr möglich. Umso mehr freuen sich die Menschen darüber, schon bald ein eigenes Gebäude mit geschulten Erzieherinnen zur Verfügung zu haben und bedankten sich bei allen Spendern und Unterstützern von Re:Help. Auch hier soll der Baustart erfolgen, sobald alle Baumaterialien beschafft wurden.

Weitere Informationen gibt es unter: www.rehelp.org.
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