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S+C stellt sich auf schwierige Zeiten ein

Red; 6. May 2016, 11:40 Uhr
Bilder: Schmidt + Clemens ---- Apparatebau bei Schmidt + Clemens.
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S+C stellt sich auf schwierige Zeiten ein

Red; 6. May 2016, 11:40 Uhr
Lindlar - Schmidt + Clemens erwirtschaftete seine Gewinne im abgelaufenen Geschäftsjahr ausschließlich im Ausland - Geschäftsführer Jan Schmidt-Krayer ist „entsetzt“ über aktuelle Tarifverhandlungen.
Der Lindlarer Edelstahlspezialist Schmidt + Clemens (S+C) präsentierte seine Unternehmenszahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr: Der Umsatz der Unternehmensgruppe konnte trotz fallender Rohstoffpreise um fünf Prozent auf 291 Millionen Euro gesteigert werden.


[Der geschäftsführende Gesellschafter bei Schmidt + Clemens, Jan Schmidt-Krayer.]

Der Trend der vergangenen Jahren setze sich laut dem Lindlarer Unternehmen auch in 2015 weiter fort: Gewinne erwirtschafte die Unternehmensgruppe ausschließlich im Ausland. Die spanische Tochtergesellschaft Schmidt-Clemens Spain, das neue Werk in Malaysia und die tschechische Gesellschaft S+C Alfanametal trugen positiv zum Ergebnis bei. „Massiv steigende Lohnkosten, hohe Steuern und Abgaben sowie weiter steigende Energiekosten sind ausschlaggebend dafür, dass wir in Deutschland nur noch Erhaltungsinvestitionen tätigen“, betont der geschäftsführende Gesellschafter, Jan Schmidt-Krayer. „Der überwiegende Teil unserer Investitionen geht in unsere ausländischen Tochtergesellschaften. Politik und Gewerkschaften scheint dies gleichgültig zu sein“.



Die Schuldenkrise im Euroraum, stark fallende Rohstoffpreise sowie bedeutende Investitionskürzungen in der Öl- und Gasindustrie hätten das vergangene Geschäftsjahr geprägt. Dass das Ergebnis der Unternehmensgruppe dennoch zufriedenstellend ausgefallen sei, sei einem guten Produktmix und einer Ausweitung der Geschäftstätigkeit in vor- und nachgelagerte Prozesse zu verdanken.

Das Jahr 2016 wird laut dem Edelstahlspezialist von Maßnahmen geprägt, die dem weiteren Wachstum der S+C Gruppe dienen. Es gelte, die erweiterten Kapazitäten in den ausländischen Werken auszulasten. Die Einführung eines neuen Manufacturing-Execution-Systems (MES) am Stammsitz der Unternehmensgruppe soll die komplexen Betriebsabläufe unterstützen und vereinfachen. S+C stellt sich auf anhaltend schwierige Zeiten ein: Der niedrige Rohölpreis schlage weiter auf die Investitionsfreude der Branche durch. Ersatzinvestitionen werden verschoben und über neue petrochemische Anlagen werde derzeit kaum gesprochen. „Die abkühlende Konjunktur im Bereich Petrochemie hat uns dazu veranlasst, unsere ambitionierten Ziele für 2016 nach unten zu korrigieren“, erläutert Schmidt-Krayer.

Über die aktuellen Tarifverhandlungen ist Schmidt-Krayer entsetzt: „Die Tariflöhne in Deutschland sind seit 2000 um etwa 50 Prozent gestiegen, so stark, wie in kaum einer anderen Branche. Mit der aktuellen Forderung von fünf Prozent Lohnerhöhung setzt die IG Metall kein Zeichen für die Arbeitsplatzsicherung in Deutschland“. Weltweit beschäftigt die Schmidt + Clemens Gruppe über 1.000 Mitarbeiter (Deutschland etwa 600) und produziert neben dem Stammsitz in Deutschland in Spanien, Großbritannien, der Tschechischen Republik, Malaysia und Saudi-Arabien.
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