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Wiehl vergrößert Lindlarer Abstiegssorgen

lo; 1. May 2016, 19:49 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung --- Wiehls Markus Wagner wird von Tobias Zinken bedrängt.
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Wiehl vergrößert Lindlarer Abstiegssorgen

lo; 1. May 2016, 19:49 Uhr
Oberberg - FV gewinnt das Derby gegen den TuS am Ende souverän, für die Gäste wächst der Rückstand zum rettenden Ufer an - Freistoßkönig Schwarz und Henscheid bringen Nümbrecht dem Klassenerhalt ein gewaltiges Stück näher (AKTUALISIERT).
FV Wiehl – TuS Lindlar 4:1 (1:0).

Das letzte Oberberg-Derby der Saison war am Ende eine klare Angelegenheit für den FV Wiehl. Mit dem Erfolg rückte die Auswahl von Trainer Ingo Kippels auf den vierten Platz vor. Immer bedrohlicher ist hingegen die Lage des TuS Lindlar. Da Deutz und Bad Honnef gewannen, beträgt der Rückstand zum rettenden Ufer bereits sechs Zähler. Nach drei Jahren in der Landesliga droht der sportliche Absturz.


[Markus Hayer erzielte zwei Tore, Ali Tokgöz (re.) musste mit Gelb-Rot vom Platz.]

Beiden Mannschaften mangelte es im ersten Durchgang an Tempo, Präzision und Spielwitz, sodass sie nicht in die Chancen-Massenproduktion gehen konnten. Das gefährlichere Team waren die Hausherren: Jonathan Noß spielte mit einem langen Pass Markus Hayer frei, der im Stolpern an Martin Skowronek scheiterte (8.). Bei einem direkt aufs Tor gezogenen Eckstoß von Christian Prinz war der TuS-Keeper ebenfalls zur Stelle (12.). Hayer verzog nach einem Zuspiel von Max Jeschonnek aus halbrechter Position deutlich (22.).


[Waldemar Kilb (re.) gehörte zu den Aktivposten bei Wiehl.]

Obwohl sie dringend Zählbares benötigen, scheuten die Gäste das Risiko und wirkten bei ihren Offensivbemühungen zu hektisch. Wenig verwunderlich also, dass die erste Gelegenheit einer Standardsituation entsprang: Simon Voßkämper köpfte die Freistoß-Hereingabe von Jeffrey Ebert Richtung Torwinkel, Arthur Kampka lenkte die Kugel mit einer prächtigen Parade zur Ecke (30.).

Einen Konter der Wiehler brachte Markus Wagner nicht ins Ziel (34.), Noߒ Kopfball ging knapp am  Pfosten vorbei (40.). Kurz vor der Pause kam Waldemar Kilb im Strafraum zu Fall, es gab Elfmeter. Die lautstarken Beteuerungen von Ali Tokgöz, seinen Gegenspieler nicht getroffen zu haben, ließen den Unparteiischen kalt. Markus Hayer verwandelte den Strafstoß zum 1:0.  


[Thorsten Linke vertrat Chefcoach Timo Diehl an der Seitenlinie und musste eine weitere Niederlage seiner Mannschaft mitverfolgen.]

In Hälfte zwei erwischte Lindlar den besseren Start: Kampka wehrte einen Flachschuss von Voßkämper ab (46.), kurz darauf netzte Marc Bruch nach Vorlage von Jeffrey Ebert zum 1:1 ein. „Danach haben wir endlich eine Schippe draufgelegt“, war der Ausgleich laut Kippels eine Art Weckruf. Ein echtes Geschoss von Waldemar Kilb brachte die neuerliche Führung, die den Wiehlern Auftrieb gab. Skowronek verhinderte gegen Kevin Derksen und Prinz Schlimmeres (60., 65.), bevor Ali Tokgöz erneut ein Foulspiel beging und mit Gelb-Rot vom Feld flog.

„Nach dem Platzverweis hat das Unheil seinen Lauf genommen“, sagte TuS-Co-Trainer Thorsten Linke, der den privat verhinderten Timo Diehl an der Seitenlinie vertrat. In Unterzahl ging die Ordnung verloren, zugleich war Linke aufgrund des Rückstands gezwungen, offensiv zu wechseln. Der FV profitierte von den daraus resultierenden Freiräumen: Ein Volleyhammer von Hayer bescherte Wiehl das 3:1. Luca Dwertmann veredelte das Resultat kurz vor Schluss nach einem Sololauf. Skowronek hatte zwischenzeitlich noch einen Versuch von Hayer an die Latte manövriert (84.).


[FV-Trainer Ingo Kippels sah einen verdienten Erfolg seiner Mannschaft.]

„Aufgrund des deutlichen Chancenplus ist der Sieg hochverdient“, resümierte Kippels. Seinem Gegenüber blieb nach der neunten Pleite im zehnten Rückrundenspiel nichts anderes übrig, als den Fokus auf die nächste Partie zu legen. „Wir dürfen den Kopf nicht in den Sand stecken und müssen kommende Woche gegen Marialinden gewinnen.“  

Torschützen
1:0 Markus Hayer (44. Elfmeter nach Foul an Waldemar Kilb), 1:1 Marc Bruch (50. Jeffrey Ebert), 2:1 Waldemar Kilb (59. Markus Wagner), 3:1 Markus Hayer (82. Christian Prinz), 4:1 Luca Dwertmann (89. Lukas Engeln).  

Besonderes Vorkommnis
Gelb-Rot gegen den Lindlarer Ali Tokgöz (72. wiederholtes Foulspiel)

FV Wiehl
Arthur Kampka; Ozan Taskiran, Jonathan Noß, Dominik Knotte, Kevin Derksen, Max Jeschonnek, Malte Hartwig (82. Fabian Mantsch), Christian Prinz, Waldemar Kilb, Markus Wagner (64. Luca Dwertmann), Markus Hayer (85. Lukas Engeln).

TuS Lindlar
Martin Skowronek; Justin Ebert, Moritz Stellberg, Ali Tokgöz, Tobias Zinken (79. Florian Harnisch), Jeffrey Ebert, Marius Mukherjee, Pascal Nguyen (73. Patrick Althoff), Baris Tokgöz (56. Anton Zeka), Marc Bruch, Simon Voßkämper.



TuS Oberpleis - SSV Homburg-Nümbrecht 2:3 (0:1).

Wohl dem, der einen solchen Kunstschützen in seinen Reihen hat. Julian Schwarz machte seinem Ruf als Meister der Standardsituationen erneut alle Ehre und war mit zwei direkt verwandelten Freistößen entscheidend am wichtigen Erfolg in Oberpleis beteiligt. „Seine Freistöße sind zurzeit wie Elfmeter. Er haut die Dinger reihenweise in die Kiste“, kam Trainer Maik Alzer aus den Staunen nicht mehr heraus. Die Nümbrechter überließen dem Gegner im ersten Durchgang die Spielgestaltung und standen sehr kompakt. „Wir haben in den Zweikämpfen eine große Präsenz gezeigt und vor der Pause keine Chance zugelassen“, freute sich Alzer über den starken Defensivauftritt seiner Truppe. Schwarz hatte den SSV in der 18. Minute in Führung gebracht. Unmittelbar nach Wiederbeginn scheiterte Kilian Seinsche am Oberpleiser Keeper, der nicht zum letzten Mal im Mittelpunkt stehen sollte.


[Markus Hayer verzog Mitte der ersten Halbzeit deutlich.]

Dann war der nächste SSV-Akteur, der einen echten Lauf hat, an der Reihe: Jonas Henscheid verwertete bei seinem ersten Startelf-Einsatz ein Zuspiel von Marvin Hennecken zum 0:2. Es war Henscheids dritter Treffer im dritten Spiel – und das ausgerechnet gegen seinen Ex-Klub. Doch die Gastgeber gaben sich nicht auf: Tim Miebach stellte den Anschluss her und Vinzent Stöcker markierte den Ausgleich, nachdem Henscheid und Seinsche den famos reagierenden Schlussmann nicht überwinden konnten. Der entscheidende Treffer sollte Schwarz vorbehalten sein. Aron Jungjohann und Mike Großberndt verpassten nach ihren Einwechslungen ein deutlicheres Endergebnis. Der Torhüter machte ihre Gelegenheiten zunichte. „Es war ein hartes Stück Arbeit, aber ein verdienter Sieg“, meinte Alzer.     

Tore
0:1 Julian Schwarz (18. Freistoß), 0:2 Jonas Henscheid (57.), 1:2 Tim Miebach (60.), 2:2 Vinzent Stöcker (69.), 2:3 Julian Schwarz (74. Freistoß).

SSV Homburg-Nümbrecht
Patrick Herchenbach; Marvin Hennecken, Philipp Wirsing, Julian Schwarz, Dennis Kania, Max Lomnitz (81. Mike Großberndt), Dennis Lepperhoff, Christian Rüttgers (79. Aron Jungjohann), Jonas Henscheid, Manuel Schwarz, Kilian Seinsche (87. Marian Lorenz). 
  
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