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Naturschützer suchen „Kitzretter“

Red; 18. Apr 2016, 15:44 Uhr
Bild: Michael Schmitz --- Kitz in der Wiese vor der Mahd.
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Naturschützer suchen „Kitzretter“

Red; 18. Apr 2016, 15:44 Uhr
Oberberg - Hegering Wipperfürth und NABU Oberberg rufen im Rahmen eines Pilotprojekts dazu auf, Wiesen vor der ersten Mahd nach Kitzen zu durchsuchen – Informationsveranstaltung am morgigen Dienstag.
Rehkitze werden von ihren Müttern nach einer Tragzeit von 42 Wochen zum Schutz vor Beutegreifern im hochgewachsenen Gras der Wiesen Ende Mai und Anfang Juni abgesetzt. In der Regel führen die Ricken zwei Kitze und vereinzelt auch Drillinge. Die kleinen Kitze geben in den ersten Lebenswochen keine Witterung ab und sind damit biologisch gut geschützt. Um ihre Überlebenschancen zu erhöhen, verstecken die Ricken ihre Kitze noch zusätzlich im hohen Gras der umliegenden Wiesen. In diesem Schutz verbleiben die Jungtiere bis sie ihren Müttern selbstständig folgen können.

Doch die Zeit der Geburt überschneidet sich oft mit der ersten Silomahd in der Landwirtschaft. Dabei entpuppt sich das vermeintlich sichere Versteck in der Wiese oft als Warteplatz auf den Tod: Oft werden die Tiere von den Landmaschinen erfasst, gelangen in die Schneidemesser und werden zerstückelt oder schwerstverletzt. Die Ricken laufen dann meist noch stundenlang über die gemähten Wiesen und suchen vergeblich nach ihren Jungen.



Jedes Jahr investieren Jäger und ehrenamtliche Naturschützer in ihren Revieren viel Zeit, um die Jungtiere in den Wiesen zu finden, bevor die Landwirte mit dem Mähen beginnen. Rücksichtsvolle Landwirte unterstützen die Kitzsucher mit frühzeitiger Ankündigung des Mähens, um den Suchtrupps die Möglichkeit einzuräumen, die zur Mahd anstehenden Wiesen zu durchsuchen. Aber leider, so der Naturschutzbund (NABU) Oberberg, nimmt auch die Zahl der ehrenamtlichen Helfer altersbedingt immer weiter ab. Dazu wächst der Zeitdruck in der Landwirtschaft, was dazu führt, dass viele Flächen ohne vorherige Suche gemäht werden.

Um in diesem Frühjahr möglichst viele Kitze retten zu können, rufen der Hegering Wipperfürth und der NABU Oberberg in einem Pilotprojekt interessierte Bürger dazu auf, aktive Kitzsucher zu werden. Interessierte melden sich bei den Naturschutzgruppen oder besuchen die Informationsveranstaltung am morgigen Dienstag, 19. April, um 19:30 Uhr in der Dorfschänke Agathaberg in Wipperfürth-Agathaberg.

Kontaktinformationen:

Hegering Wipperfürth

Frau Fackiner Tel. 02267/829 70 17, Mail: b.fackiner@gmail.com
Hans Beinghaus Tel. 02267/51 89

NABU - Oberberg

Michael Schmitz, Tel.:  0163/36 85 123, Mail: wipperfuerth@nabu-oberberg.de
Geschäftsstelle Wiehl, Tel.: 02262/71 27 28
Anmeldung unter kitzsuche@nabu-oberberg.de

Weitere Informationen und online Anmeldung unter www.nabu oberberg.de/projekte
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