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Erster Derbysieg für den TVB

bv; 14. Feb 2016, 14:35 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung --- Thorben Schneider war von der Oberwiehler Deckung nicht in den Griff zu bekommen und erzielte sieben Treffer.
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Erster Derbysieg für den TVB

bv; 14. Feb 2016, 14:35 Uhr
Oberberg - Mit dem 29:23 (17:10) Sieg gegen den CVJM Oberwiehl macht Bergneustadt seinem Trainer ein schönes Geburtstagsgeschenk und beseitigt letzte Zweifel an der Mittelrheinliga-Qualifikation - Nümbrecht verliert Spitzenspiel - 'Sportsbar Lutter' präsentiert die Handball-Verbandsliga (AKTUALISIERT).
Von Bernd Vorländer

TV Bergneustadt - CVJM Oberwiehl 29:23 (17:10).

Bergneustadts Trainer Ralph Weinheimer strahlte übers ganze Gesicht. "Da haben mir meine Jungs tatsächlich ein sehr schönes Geburtstagsgeschenk gemacht", freute sich der Coach des Derby-Siegers nicht nur über zwei Punkte, sondern auch einen entspannten Ehrentag für den dann 41 Lenze zählenden Trainer. Dabei war die Partie der beiden Verbandsligisten nicht nur außerordentlich fair - lediglich eine Zeitstrafe gab es in den 60 Minuten - die Frage nach dem Sieger war eigentlich schon in der ersten Hälfte beantwortet.



Oberwiehl, das neben den Abstellungen für die II. Mannschaft auch noch auf den erkrankten Jannes Pulla und den verhinderten Mirco Gröbner verzichten musste, konnte nur in den ersten Minuten bis zum 5:5 mithalten, danach dominierten die Gastgeber.


[Mathias Kakuschki war Dreh- und Angelpunkt des Neustädter Spiels und kam zudem auf neun Tore.]

Mindestens 50 Minuten habe sich sein Team sehr diszipliniert an die taktische Marschroute gehalten und vor allem in der Defensive eine starke Vorstellung geboten, so Weinheimer. Vor dem überzeugenden Keeper Adrian Piechulla agierte die von Christian Schneider bestens organisierte Abwehr sehr sicher und im Angriff konnten Mathias Kakuschki und Thorben Schneider schalten und walten wie sie wollten. "Die haben unsere 6:0-Formartion ein ums andere Mal ausgehebelt. Natürlich waren wir personell geschwächt, aber ich hätte mir schon gerade in der Deckung eine aggressivere Gegenwehr gewünscht", meinte Oberwiehls Trainer Holger Faulenbach, der einen völlig verdienten Sieg des Aufsteigers konstatierte. Der TVB setzte sich jedenfalls nach dem 5:5 rasch auf 13:7 ab, was einer Vorentscheidung gleichkam.


Zwar versuchten die Gäste nach dem Wechsel mit einer offenen Deckung gegen Mathias Kakuschki und Thorben Schneider Bergneustadt zu verunsichern, "aber wir haben das Spiel nie kippen können", musste Faulenbach konstatieren, dass auch sein Rückraum an diesem Tag nicht über die Qualitäten verfügte, um dem TVB gefährlich zu werden. Philipp Keusgen, Bastian Schneider und Dominik Krieg als arrivierte Spieler kamen zusammen nur auf acht Feldtore. Dies reichte nicht gegen die Gastgeber, die erfolgreich Revanche für die Hinspielniederlage nahmen.


[Nur selten konnten sich die Oberwiehler Akteure so in Szene setzen wie in dieser Spielsituation.]

"Wir haben das Derbyfeuer entfacht, was uns noch in Oberwiehl gefehlt hat", war Ralph weinheimer zufrieden, der am Ende nach dem 27:17 (50) allen Akteuren Spielpraxis gab und dabei auch auf den 42-jährigen Dominik Prystaw zurückgriff, der den verletzten Nils Welke ersetzte und seine Sache gut machte. Für den TVB geht es bereits am kommenden Dienstag um 20 Uhr weiter, wenn man im Pokal auf dem Bursten auf Oberligist TV Strombach trifft.

Oberwiehls Trainer Holger Faulenbach blickte auf die Tabelle und war überzeugt, dass man nun noch den einen oder anderen Sieg einfahren müsse. "Wir müssen jetzt ein bisschen wieder auf die Konkurrenz achten, sechs Punkte brauchen wir noch."

Bergneustadt: Mathias Kakuschki (9/3), Thorben Schneider (7), Stephan Kakuschki (4), Nico Ries (3), Thomas Berscheid, Norman Krause (je 2), Holger Magdzack, Christian Schneider (je 1)

Oberwiehl: Philipp Keusgen, Jonas Hesener (je 4), Matthias Ullenboom, Joshua Grabeck (je 3), Bastian Schneider (3/1), Dominik Krieg, Artur Gartung (je 2), Jens Frey, Andre Rischikov (je 1)


SSV Nümbrecht - HSV Bocklemünd 25:27 (12:11).

Lange Zeit sah es für den Primus im Spitzenspiel richtig gut aus. Man führte zwar recht knapp, schien die Partie jedoch im Griff zu haben, doch am Ende entschied der bessere Schlussspurt der Gäste das Spiel. "Wir haben uns vier individuelle Fehler in den letzten sechs Minuten erlaubt, dann kann man natürlich nicht gewinnen", so SSV-Coach Mario Jatzke, der allerdings eine deutliche Leistungssteigerung seiner Mannschaft gegenüber dem verlorenen Spiel in Geislar konstatierte und trotz zweier Niederlage in Folge nicht von einer kleinen Krise sprechen wollte. "Wir müssen aus den Fehlern lernen, aber jetzt nicht alles in Frage stellen, was zuvor alles gut gelaufen ist." 


[Nach längerer Verletzungspause war beim CVJM Kreisläufer Jens Frey wieder an Bord, konnte die Niederlage jedoch nicht verhindern.]

Personell musste der SSV nicht nur auf die in der zweiten Mannschaft eingesetzten Kevin Schieferdecker und Philipp Winkler verzichten, sondern es fehlte auch der erkrankte Marcel Samel und Lukas Hemmersbach konnte aufgrund einer Grippe nur fünf Minuten spielen. Anfangs steckte der SSV diese Schwächung gut weg, spielte im Angriff konsequent und schloss die Deckung resolut. Zudem stand mit Sven Achenbach ein starker Keeper zwischen den Pfosten, der insgesamt 17 Paraden und zwei gehaltene Siebenmeter für sich verbuchen konnte. Auch die offene Deckung gegen HSV-Antreiber Sebastian Zeyen zahlte sich aus. 11:7 lagen die Gastgeber in Front, ehe man sich einige Nachlässigkeiten erlaubte und Bocklemünd bis zur Halbzeit wieder herankam.

Nach dem Wechsel lag der SSV bis zum 23:21 (51.) vorne, patzte dann aber mehrfach im 1:1-Deckungsverhalten wie auch im Spielaufbau, was die starken Kölner sofort ausnutzten. Eine bittere Niederlage für Nümbrecht stand am Ender auf der Anzeigetafel. "Uns hat der letzte Punch gefehlt, aber wir werden uns jetzt nochmal auf das letzte Saisondrittel fokussieren und ich bin überzeugt, dass wir schon im Spiel gegen Siebengebirge wieder punkten werden", so Trainer Jatzke, der angesichts der personellen Schwächungen sogar Alexander Winkler für den rechten Rückraum reaktiviert hatte und seine Sache gut machte.   

Nümbrecht: Daniel Funk (6/5), Patrick Martel (4), Johannes Urbach, Mario Weissner (je 3), Alexander Winkler, Harry Roth, Jannik Lang (je 2), Tom Bonfiglio, Christof Bitzer, Lukas Hemmersbach (je 1)
  

Weitere Ergebnisse und Tabelle 

  
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