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Suchtvorbeugung hat in Oberberg eine feste Adresse

Red; 11. Feb 2016, 10:27 Uhr
Bilder: OBK --- Wollen die Einrichtung in Wiehl-Bielstein etablieren (v. li.): Erich Wieseler, 2. Vorsistzender des VFS; Landrat Jochen Hagt; Unternehmer Tom Rüggeberg; Axel Gadebusch, Vorsitzender des VFS und Sozialdezernent Dr. Jorg Nürmberger.
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Suchtvorbeugung hat in Oberberg eine feste Adresse

Red; 11. Feb 2016, 10:27 Uhr
Oberberg – Ab sofort bietet der Verein zur Förderung der Suchtprävention im Oberbergischen Kreis kostenlose Rundgänge durch seine Ausstellung „Lebens(um)wege“ in Wiehl-Bielstein an.
Helle und moderne Räume empfangen die Besucher in Wiehl-Bielstein. Hier hat der Verein zur Förderung der Suchtprävention im Oberbergischen Kreis (VFS) in den Räumen des ehemaligen Brautateliers Küpper eine Dauereinrichtung geschaffen. Auf beeindruckende Art wird hier Sucht erlebbar gemacht - sachlich und emotional durch die Dauer-Ausstellung „Lebens(um)wege?“. Ein Rundgang vermittelt anschaulich, wie Süchte entstehen und zeigt ihre Wirkungen auf die Betroffenen, ihre Angehörigen und ihr Umfeld. Die Botschaften sind authentisch, denn ausschließlich Suchterkrankte haben sie erstellt. Dazu gibt es zahlreiches Infomaterial. So sollen neben Betroffenen und Angehörigen bereits präventiv junge Leute erreicht werden.

„Die Aufklärung kann gar nicht intensiv genug sein“, sagt Landrat Jochen Hagt. Als Chef der Kreispolizeibehörde stellt er fest: „Suchtproblematik ist allgegenwärtig. Alkohol und zunehmend auch Drogen sind im Straßenverkehr an der Tagesordnung.“ Im Oberbergischen Kreis geht man aktuell von geschätzten 20.520 Suchtkranken aus, mit Tabakabhängigkeit 49.680. Laut Statistik finden bundesweit nur sieben Prozent der Behandlungsbedürftigen den Weg ins Suchthilfesystem. Auf den Oberbergischen Kreis bezogen wären das 1.436 Fälle. Im Jahr 2014 haben tatsächlich 1.386 Hilfesuchende die Oberbergischen Suchtberatungsstellen in Anspruch genommen.


["Was macht Sucht mit Menschen?" - Infomaterial liegt für Interessierte
bereit.]


Es sei wichtig, neben der Fachstelle für Suchtvorbeugung, eine Anlaufstelle im Kreis zu haben, die sich präventiv mit dem Thema Sucht beschäftigt, findet der Landrat. „Ich bin froh, dass der VFS eine ordentliche Bleibe gefunden hat, denn dass diese Arbeit weiter geht, ist das Entscheidende!", so Hagt.

Mit dieser Intension hat sich auch der Unternehmer Tom Rüggeberg eingesetzt
und Spendengelder für die Einrichtung gesammelt. Dem Marienheider ist es gelungen, die Unterstützung weiterer 15 oberbergischer Unternehmen zu gewinnen und so den Betrieb der Einrichtung in Wiehl-Bielstein für die nächsten fünf Jahre sicherzustellen. Dank dieser Unterstützung und der Ehrenamtler, die durch die Ausstellung führen, kann diese ab sofort kostenfrei besucht werden. „Ohne Netzwerk funktioniert es nicht, daher ist der Kreis auch zu diesem Thema in vielen Netzwerken aktiv. Wir haben das Ziel, diese Einrichtung kreisweit zu etablieren", sagt der Sozialdezernent des Oberbergischen Kreises, Dr. Jorg Nürmberger.



„Nach den vielen Erfolgen mit der mehrfachen Anmietung der Ausstellung 'Einfach Menschlich.' kam uns schon 2009 der Gedanke, eine solche Ausstellung dauerhaft im Oberbergischen anzubieten", sagt Axel Gadebusch, Vorsitzender des VFS. „Mit der Unterstützung des Kreises, Mitarbeitern der Anonymen Alkoholiker sowie der Gummersbacher Selbsthilfegruppe 'Anschluss' konnte im November 2011 dann der VFS gegründet werden." Ziel des Vereins ist es, vor allem junge Menschen auf das Thema Sucht aufmerksam zu machen.

Bislang haben rund 1.500 Interessierte die Ausstellung des VFS in Bielstein besucht. Der bundesweite Erfolg der Wanderausstellung und die bisherige Resonanz auf die feste Einrichtung in Bielstein hätten deutlich aufgezeigt, dass Sensibilisierung stets der erste Schritt zur Prävention bildet.

Kontakt:

Die Ausstellung "Lebens(um)wege?" befindet sich in Wiehl-Bielstein, unweit des Busbahnhofs, Dreibholzer Straße 23. Sie kann nach Terminabsprache mit dem Verein zur Förderung von Suchtprävention im Oberbergischen Kreis jederzeit besichtigt werden. Anmeldung bei Axel Gadebusch, Tel.: 02291/90 87 30 oder 0171/68 48 189 oder per E-Mail: info@lebensumwege.de. Der Eintritt ist kostenfrei. Für Schulklassen kann auf Anfrage eventuell ein Pendelbus kostenlos bereitgestellt werden.  
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