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Trotz Superkräften chancenlos gegen das „Zweigestirn“

fj; 4. Feb 2016, 12:09 Uhr
Bilder: Fenja Jansen --- 'Batman' Michael von Rekowski und seine Pops vom Gauler Strand: trotz Niederlage gute Laune.
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Trotz Superkräften chancenlos gegen das „Zweigestirn“

fj; 4. Feb 2016, 12:09 Uhr
Wipperfürth – Ohne Jungfrau Reinhild aus dem Hause Barzog setzte die Narrenzunft Neye zum Rathaussturm an und hatte „Batman von Rekowski“ und seinen Hückeswagener Kollegen Dietmar Persian schnell überwunden.
Es war die historische Chance für Wipperfürths Bürgermeister Michael von Rekowski, sein Rathaus mit Hilfe seines Hückeswagener Amtskollegens Dietmar Persian vor dem närrischen Ansturm zu verteidigen: Er selbst als Batman ausgestattet mit den Supermächten des dunklen Rächers, ihm gegenüber eine geschwächte Narrenzunft Neye, die auf ihre erkrankte Jungfrau verzichten musste. Es hätte ein nie dagewesener Sieg sein können – wäre da nicht der scharfe Wortwitz des Präsidenten der Narrenzunft, Bernd Köllner, gewesen sowie die Verstärkung, die die Karnevalsgesellschaft (KG) an ihrer Seite wusste: ihr Tanzcorps, die befreundete Karnevalsgesellschaft Baulemann Rot-Weiß anno pief und der Musikverein Linde.

„BM steht nicht umsonst für Batman und Bürgermeister“, gab sich von Rekowski anfangs noch siegessicher. „Wenn diese beiden Buchstaben über dem Himmel am Rathaus erstrahlen bin ich da, um die Stadt vor Schurken und närrischen Mützenträgern zu verteidigen“, schleuderte der schwarzgewandete Rekowski den Narren von der Rathaustreppe entgegen. „Wir haben dich letztens durchs Rathaus hüpfen sehen, voller Freude, dass du es geschafft hast, mal drei Überstunden anzusammeln. Da frag' ich mich: Was habt ihr denn im Rathaus gefeiert“, kam die spitze Erwiderung des Präsidenten, unterstrichen von einem kräftigen Tusch des Musikvereins. Musikalisch wollte sich der dunkle Rächer zur Wehr setzen und gab eine auf den Rathaussturm umgedichtete Version von „Heidewitzka, Herr Kapitän“ zum Besten. Auch er hatte sich musikalische Unterstützung in Form seiner A-Capella-Band, „Die Pops vom Gauler Strand“, ins Boot geholt. Die Sänger standen dem Bürgermeister als selbsternannte „beste Freunde, ja Brüder“ tapfer zur Seite, doch es nutzte nichts: „Jetzt ist die ganze Stimmung im Arsch“, lautete Köllners vernichtendes Urteil nach dem Ständchen. „Was habt ihr bloß gegen Beamte? Wir tun doch nichts“, kam es da schon zögerlicher von Batman.



Die Narren hatten nun genug gehört und setzten zum Sturm an. Trotz Supermächten hatte der Rathauschef dem „Zweigespann“ Prinz Heiko I. aus dem Hause Altendorf und Bauer Ralf aus dem Hause Kiesewetter nichts entgegenzusetzen. Auch vom Regen, unter den sich immer mehr Schnee mischte, ließen sich die Narren nicht aufhalten. Vor so viel Frohsinn kapitulierten dann auch der Bürgermeister und sein Team und ließen die Jecken ins Rathaus einziehen. Während im Zelt auf dem Marktplatz heute die fünfte Jahreszeit gefeiert wird, kann sich von Rekowski überlegen, was er den Narren im nächsten Jahr entgegensetzen will, wenn schon die Kräfte Batmans nicht ausreichten, um dem närrischen Treiben Einhalt zu gebieten.
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