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Eine Rede mit Witz - und klaren Worten

fk; 3. Feb 2016, 17:37 Uhr
Bilder: Friederike Klein --- Bürgermeister Peter Koester und Nicole Williams mit Wolfgang Bosbach (Mitte) und weiteren Ehrengästen - Bosbach trug sich ins Goldene Buch der Stadt Waldbröl ein.
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Eine Rede mit Witz - und klaren Worten

fk; 3. Feb 2016, 17:37 Uhr
Waldbröl – Neujahrsempfang der Stadt und der „Wir für Waldbröl GmbH“ in der Nutscheidhalle mit über 400 Gästen - Der CDU-Bundestagsabgeordnete Wolfgang Bosbach war als Redner zu Gast.
Von Friederike Klein

Zum traditionellen Neujahrsempfang hatten die Stadt Waldbröl und die „Wir für Waldbröl GmbH“ Personen aus Wirtschaft, Politik, Finanzen, sozialen Einrichtungen und Netzwerken der Ehrenamtler als Dank für deren Engagement in die Nutscheidhalle eingeladen. Bürgermeister Peter Koester freute sich über 400 Gäste. „So viele sind noch nie hier gewesen.“ Der Neujahrsempfang in der Karnevalswoche sei eine feste Einrichtung geworden.


[Bürgermeister Peter Koester freute sich über den zahlreichen Besuch.]

Eine Herausforderung sei es gewesen, von Bergisch Gladbach nach Waldbröl zu kommen, sagte Gastredner Wolfgang Bosbach schmunzelnd, angesichts des miserablen Wetters und der vielen Waldbröler Baustellen. In seiner abwechslungsreichen Rede sprach der CDU-Politiker humorvolle wie ernste Themen an. So erzählte er über gute Vorsätze in der Silvesternacht. Seit zehn Jahren sage er sich, keine Zigarette anzurühren. „Habe ich geschafft“, betonte er. Denn: Er ist Nichtraucher. Sein Fazit: „Legen Sie sich nie die Latte so hoch, dass Sie nicht locker drüber kommen.“



Auch auf die notorische Unzufriedenheit der Deutschen ging er ein. „Wenn wir das Haar in der Suppe gefunden haben, dann geht es uns besser.“ Dabei sei, außerhalb von Deutschland, unser Land der Ort auf der Welt, wo die Menschen am liebsten leben möchten. Auf Platz eins vor den Vereinigten Staaten.


[Wolfgang Bosbach hielt eine abwechslungsreiche Rede.]

Er erinnerte an die Grenzöffnung am 9. November 1989, „ohne, dass ein Schuss gefallen ist, ohne Blutvergießen“, ein kleines Wunder. „Was wir gemeinschaftlich geschafft haben, darauf dürfen wir ein bisschen stolz sein.“ Momentan bestehe allerdings der Eindruck, dass die Welt aus den Fugen geraten sei. Aus dem arabischen Frühling ist „längst arabischer Herbst geworden. Die bittere Auseinandersetzung in der Ukraine, gerade mal zwei Flugstunden entfernt, ein fragiler Waffenstillstand.“ Es sei, so Bosbach, ein fataler Irrtum, wenn man Putin nachgeben würde, nur um Ruhe zu haben.

Dazu der fürchterliche Krieg in Syrien. „Über 30.000 Terroristen beherrschen ein Gebiet, halb so groß wie Deutschland. Über 700 davon aus Deutschland, wo Eltern Kinder verloren haben.“ Seine große Sorge: „Wir können es nicht dulden, dass Konflikte aus anderen Regionen hierher importiert und auf unseren Straßen ausgetragen werden.“ Es gehe es nicht um die vier Millionen hier lebenden Muslime, aber darunter seien 40.000 Islamisten und Salafisten mit der Kampfansage an die freiheitlich-demokratische Grundordnung. „Wer mit der Scharia leben möchte, hat sich in Deutschland das falsche Land ausgesucht“, betonte Bosbach. „Jeder Staat erwartet, dass Neubürger sich einfügen und Respekt haben vor Traditionen.“

Er forderte dazu auf, zur christlich-jüdischen Kultur, zu „unserer eigenen Werteordnung“, zu stehen. Bei der Zuwanderung gehe es nicht um die Frage „Ja oder Nein? Die hatten wir schon immer.“ Sieben EU-Länder hätten im vergangenen Jahr weniger als 1.000 Flüchtlinge aufgenommen. Staaten, die - mit einer Ausnahme - die größten Finanzhilfen bekommen, sprach Bosbach vom „traurigsten Kapitel der europäischen Solidarität.“


[Auch mit einfachen Mitteln kann Jürgen Hennlein tolle Musik machen.]

Grußworte von Bernhard Völkel aus Aßlar, Bernd Rüdiger aus Jüterbog, die Stippvisiten des Kinderprinzenpaares der WKG und des Dreigestirns der Schönenbacher Karnevalsfreunde sowie Musik von der Oberbergischen Dampfkapelle rundeten das Programm ab.
  
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