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Zurück im politischen Wohnzimmer

db; 24. Jan 2016, 17:03 Uhr
Bilder: Daniel Beer --- Landrat Jochen Hagt (v.l.), Johannes Vogel und Akademie-Leiter Klaus Füßmann.
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Zurück im politischen Wohnzimmer

db; 24. Jan 2016, 17:03 Uhr
Gummersbach – FDP-Generalsekretär Johannes Vogel sprach beim Neujahrsempfang der Theodor-Heuss-Akademie über die Themen, mit denen die Liberalen wieder ins politische Rampenlicht rücken wollen.
Von Daniel Beer

Für Johannes Vogel ist es eine Rückkehr in sein Wohnzimmer, in dem er politisch groß geworden ist. Immer wieder führte der Weg des heutigen Generalsekretärs der NRW-FDP in die Theodor-Heuss-Akademie, so auch am Freitag beim Neujahrsempfang der politischen Bildungsstätte.



Als vergleichsweise junger Politiker will der ehemalige Bundestags-abgeordnete und Ex-Bundesvorsitzende der Jungen Liberalen tatkräftig an der Erneuerung der FDP mitarbeiten. Und mit welchen Themen das funktionieren soll, erklärte er den Gästen im lockeren Umgangston mit dem Mirko in der Hand. Natürlich ging es auch um die Flüchtlingssituation und die Ereignisse der Silvesternacht. „Wenn sich die Menschen nicht mehr überall sicher fühlen“, sagte Vogel, „dann muss der Rechtsstaat diese Sicherheit wiederherstellen.“ Kritik gab es von ihm an die Adresse von NRW-Innenminister Ralf Jäger, der vor allem die Kölner Polizei für die Ereignisse verantwortlich gemacht hat: „Ich finde das unverschämt. Es ist die Aufgabe der Politik, genug Polizisten auf die Straße zu bringen.“


[Das musikalische Rahmenprogramm gestalteten Sängerin Melina Kyranoudis und Markus Schell an der Gitarre.]

Vogles Beitrag stand unter dem Titel „German Mut“, denn der gebürtige Wermelskirchener ist sich sicher, dass eine gute Zukunft vor Deutschland liegt. „Dafür müssen aber jetzt politisch die richtigen Weichen gestellt werden. Und dazu zählt Vogel eine deutlich bessere Organisation bei der Flüchtlingssituation und auf längere Sicht ein klares Einwanderungsgesetz. „Wir werden mehr Leute aus dem Ausland brauchen“, sagte Vogel mit Blick auf den demografischen Wandel. „Auch ein Horst Seehofer muss irgendwann mal von jemandem gepflegt werden.“ Außerdem brauche es eine Verbesserung des Bildungssystems, gerade in Bezug auf technische Ausbildung, und mehr Unterstützung für junge Gründer.

Akademie-Leiter Klaus Füßmann konnte zum Neujahrsempfang zahlreiche Gäste aus der lokalen und regionalen Politik begrüßen. Die Akademie geht 2016 in ihr 49. Jahr und „eine Midlife-Crisis können wir uns nicht erlauben“, so Füßmann. Denn neben dem Jubiläum stehen in 2017 ja bekanntlich auch wieder Bundestagswahlen an. Und ein Erfolg der Liberalen wäre auch für die Akademie wichtig.

Das musikalische Rahmenprogramm gestalteten Sängerin Melina Kyranoudis und Markus Schell an der Gitarre.
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