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Herz und Hirn auf Reise

ks; 23. Jan 2016, 16:56 Uhr
Bilder: Martin Hütt.
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Herz und Hirn auf Reise

ks; 23. Jan 2016, 16:56 Uhr
Gummersbach - Der Vollblutmusiker Stoppok gastierte Freitagabend in der Halle32 und bescherte seinen Gästen neben tiefgründigen Texten auch ehrliche Gedanken.
Von Katharina Schmitz

Vermutlich kennt jeder von uns in seinem Bekannten- oder Freundeskreis einen Menschen, der nur bei seinem Nachnamen genannt wird. Einer dieser Menschen ist Stoppok. Der im Ruhrgebiet aufgewachsene Musiker ist nicht nur ein hervorragender Sänger, sondern auch ein begnadeter Geschichtenerzähler.

 Dabei lässt er auch nicht die aktuellen Geschehnisse außer Acht. „Die Problematik, die wir jetzt haben, ist ja nicht neu“, bemerkte Stoppok am gestrigen Abend in der Halle32, bevor er das Lied „Denk da lieber nochmal drüber nach“ anstimmte. Anfang der 1990er Jahre geschrieben, sei „es heute aktueller denn je“, so der 59-Jährige weiter. Stoppok, der sein Konzert aufgrund einer Erkrankung verschieben musste, stand nun zum ersten Mal in Gummersbach auf der Bühne. „Meine Stimme ist immer noch nicht ganz gut, aber dazu trinke ich Hopfen und Malz mit Olivenöl“, scherzte der Sänger. Seine musikalischen Wurzeln liegen in den Genres Blues, Folk und Rock 'n' Roll. Instrumentell begleitete er sich selbst. Fünf Gitarren sowie Banjo und Perkussion kamen während des Konzertes zum Einsatz. Dabei stachen vor allem seine solistischen Einlagen heraus.


Zwischen seinen tiefgründigen und humorvollen Balladen sowie Protestsongs plauderte Stefan Stoppok - so sein bürgerlicher Name - immer mal wieder mit den Gästen im Publikum. Dabei kam er auch auf die Ereignisse der Silvesternacht in Köln zu sprechen. „Das Hauptproblem der heutigen Zeit ist, dass es an Hirn fehlt. Da macht der Mensch zwischen Geschlecht, Hautfarbe oder Religion keine Unterschiede. Das ist wohl die Gemeinsamkeit aller Menschen“, so der Musiker. Nachdem er diese Gedanken mit den Zuhörern teilte, spielte er das Lied „Tanz“. Eine der wohl gescheitesten Zeilen daraus lautete: „Beweg dein Herz zum Hirn und schick beide auf die Reise“.



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