Archiv

Fastelovend: Polizei verstärkt ihre Präsenz

fj; 20. Jan 2016, 09:15 Uhr
Archivbild: Nils Hühn --- Die Polizei will mit erhöhter Präsenz für Sicherheit während der tollen Tage sorgen.
ARCHIV

Fastelovend: Polizei verstärkt ihre Präsenz

fj; 20. Jan 2016, 09:15 Uhr
Oberberg – Köln macht Angst: Die Polizei will das Sicherheitsgefühl der Bürger an Karneval mit einem erhöhten Aufgebot stärken – Vorkommnisse erwarten die Polizei und die Karnevalsgesellschaften jedoch nicht.
Seit den schrecklichen Übergriffen auf junge Frauen am Kölner Bahnhof in der Silvesternacht ist die Vorfreude auf Karneval getrübt. Denn mit dem Fastelovend steht die nächste große Party an, die vielerorts auch auf den Straßen und öffentlichen Plätzen gefeiert wird, auf der Alkohol konsumiert wird und viele Menschen zusammen kommen. Ein Rahmen also, der Tätern erneut die Gelegenheit geben könnte, sich in Gruppen zusammenzurotten und junge Frauen auszurauben, anzufassen und zu belästigen.

Auch im Oberbergischen wird die fünfte Jahreszeit gefeiert, Vorkommnisse wie jene der Silvesternacht in Köln erwartet Polizeisprecher Jürgen Dzuballe hier aber nicht. Trotzdem reagiert auch die oberbergische Polizei und wird ihre Präsenz bei Karnevalsveranstaltungen wie Umzügen und Partys erhöhen. „Urlaub und dienstfrei gibt es über Karneval nur in Ausnahmefällen. Außerdem hat der Innenminister angekündigt, dass die Polizei dort, wo Karneval gefeiert wird, durch junge Kommissar-Anwärter unterstützt wird“, erklärt Dzuballe, wie die Polizei ihre Präsenz erhöhen wird. Dabei ginge es vor allem aber darum, den Bürgern nach Köln zu zeigen, dass die Polizei sie schützt. „Wir wollen, dass sich jeder Bürger an Karneval sicher fühlt“, erklärt Dzuballe noch einmal, dass nicht mit Vorkommnissen gerechnet wird.

In der niederrheinischen Stadt Rheinberg wurde laut Medienberichten ein Karnevalsumzug abgesagt. Auch aufgrund der Nähe zu einer Flüchtlingsunterkunft hielten Polizei und Stadt ein Sicherheitskonzept für erforderlich, das der Karnevalsverein nicht so schnell vorlegen konnte. Im Oberbergischen scheint man diese Sorgen nicht zu teilen. Die Karnevalsgesellschaft (KG) Rot-Weiß Denklingen erwartet rund 15.000 Besucher am Karnevalssonntag während des Umzugs und der anschließenden Party im Festzelt. „Wir wissen, dass die Polizei ihre Präsenz erhöhen wird. Im Zelt wird wie immer ein Security-Dienst für Ordnung sorgen. Darum machen wir uns keine Sorgen“, so Franz-Josef Steinfort, Sprecher der Denklinger KG. Hier freut man sich auf eine ausgelassene Karnevals-Sause mit rund 35 Gruppen, die dem Umzug Leben einhauchen werden. „Mit der Anmeldezahl für den Karnevalsumzug sind wir sehr zufrieden“, so Steinfort.



Auch die KG Närrische Oberberger, die unter anderem den Rosenmontagszug in Engelskirchen ausrichtet, hat keine Bedenken. Hier vertraut man auf das altbewährte Sicherheitskonzept, mit dem man in den vergangenen Jahren gut gefahren ist. Man bedauert hier lediglich, dass sich nur wenige Gruppen spontan für den Zug angemeldet haben. „Aber wir haben viele feste Gruppen, die jedes Jahr dabei sind, sodass der Rosenmontagszug wieder so groß sein wird, wie in den Vorjahren“, hieß es seitens der Närrischen Oberberger.

In Wipperfürth wurde der Start des Karnevalszugs am Sonntag, 7. Februar, um eine Stunde, auf 12:11 Uhr, vorverlegt. „Das hat aber lediglich damit zu tun, dass unser Zug so lang ist. Wir werden mehrere Stunden unterwegs sein und wollen nicht im Dunkeln ankommen“, so Bernd Köllner, Präsident der Narrenzunft Neye. Etwa 40 Gruppen haben sich bereits angemeldet und Köllner schließt nicht aus, dass es noch mehr werden.

Seiner Meinung nach könne man Köln und Wipperfürth nicht vergleichen. So macht auch er sich keine Sorgen, dass es auf den Veranstaltungen der Narrenzunft zu ähnlichen Vorkommnissen wie in Köln kommen wird. Hier sei für die Sicherheit der Besucher gesorgt, so der Präsident, der allerdings zu bedenken gibt: „Darauf, was außerhalb unserer Veranstaltungen, beispielsweise auf öffentlichen Plätzen passiert, kann die Karnevalsgesellschaft natürlich keinen Einfluss nehmen.“ Auf diesen Plätzen wollen die Polizisten für Ordnung sorgen, sodass im Oberbergischen allerorts ausgelassen, aber vor allem friedlich Karneval gefeiert werden kann.
WERBUNG