Gummersbach - Auf dem Steinmüllergelände stehen die Bagger nicht still - Investoren-Auswahlverfahren laufen an - Bürgermeister Helmenstein setzt auch auf neuen 'Office Park'.

Von Bernd Vorländer

Die vergangenen Jahre waren für die Stadt Gummersbach wegweisend. Auf dem Steinmüller- wie dem Ackermanngelände wurden im Jahresrhythmus Grundsteine gelegt oder Neubauten feierlich eingeweiht. SCHWALBE arena, Halle 32, Studentenwohnheim, Busbahnhof - um nur einige zu nennen. Man könnte denken, dass nunmehr die Bautätigkeit allmählich zum Erliegen kommt. Doch das Gegenteil ist der Fall. "Wir starten jetzt Stufe 2. Da geht noch einiges mehr", tritt Gummersbachs Bürgermeister Frank Helmenstein dem Eindruck entgegen, bei Steinmüller 'habe man fertig'. Bereits seit einigen Wochen steht fest, dass die Kreispolizeibehörde in der Nähe des Kreisels ein neues Zuhause bekommt und das Land NRW dort mehr als 20 Millionen Euro investiert. "Da bin ich ziemlich erleichtert, dass die Polizei in Gummersbach bleibt, das stand zwischenzeitlich Spitz auf Knopf", betont der Rathaus-Chef neben grundsätzlichen Erwägungen auch den Sicherheitsaspekt für das gesamte Areal. "Da hatten wir in jüngster Zeit die eine oder andere unerfreuliche Entwicklung." Es gab Pöbeleien und Graffiti-Schmierereien.


Dass das Amtsgericht auch in unmittelbare Nähe des Steinmüller-Geländes, nämlich auf den bislang als Parkplatz unmittelbar vor der Bahn-Unterführung genutzten Bereich an der Brückenstraße ziehen soll, ist inzwischen ein offenes Geheimnis. Hier sollen die entsprechenden Vereinbarungen möglichst rasch unter Dach und Fach gebracht werden. Die Frage der Nachnutzung der bestehenden Gebäude dürfte für die Gummersbacher Stadtpolitik eine der Herausforderungen des Jahres 2016 sein.

Aber Helmenstein hat noch mehr Projekte im Kopf. Auf dem Längsstreifen zwischen Halle 32 und dem Forum-Einkaufszentrum würde der Bürgermeister gerne ein Kino ansiedeln. "Die Stadt lechzt nach einem modernen Kino. Das wurde uns in Gesprächen gerade mit jungen Bürgern immer wieder deutlich gemacht." Deshalb soll jetzt ein Investoren-Auswahlverfahren eröffnet werden, denn klar ist, dass es privaten Geldes bedarf, um das Lichtspieltheater zu bauen. Gleiches gilt auch für ein Hotel, das ebenfalls in diesem Bereich eröffnet werden könnte. Helmenstein sieht auch hier durchaus Bedarf, aufgrund der großen Firmen, die in unmittelbarer Nähe ihr Domizil hätten, jedoch auch der Veranstaltungen in SCHWALBE arena und Halle 32, die auch auswärtige Gäste anlockten.

Und schließlich ist noch ein "Office-Park" auf dem Areal denkbar. Dort könnten Unternehmen, Dienstleister und Verbände eine neue Heimat finden, die sich gerne "auf Steinmüller" ansiedeln würden, aber nicht selbst bauen wollen. Auch hier startet demnächst ein Investoren-Auswahlverfahren.