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Nümbrecht spielt mit dem TVB Katz und Maus

bv; 29. Nov 2015, 13:06 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung --- Kevin Schieferdecker zeigte sich in Angriff und Abwehr in bestechender Form.
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Nümbrecht spielt mit dem TVB Katz und Maus

bv; 29. Nov 2015, 13:06 Uhr
Oberberg - Klarer 33:21-Derbysieg - Oberwiehl gewinnt mit dem letzten Angriff - 'Sportsbar Lutter' präsentiert die Handball-Verbandsliga
SSV Nümbrecht - TV Bergneustadt 33:21 (16:11).

Was hatte man vor dem Derby nicht alles getan, um die Stimmung ein wenig anzuheizen. Eng würde es werden, waren sich die Trainer der beiden Kontrahenten eigentlich einig. Die Gäste wollten in die GWN-Arena kommen, um dort die beiden Punkte mitzunehmen, Nümbrecht wiederum setzte auf die eigenen Fans - und die hatten gestern einen Festtag. Schließlich dominierte der SSV ein über weite Strecken einseitiges Derby, das auch in der Höhe einen verdienten Sieger hatte. "Wir waren klar überlegen und haben unsere Taktik zu 100 Prozent umgesetzt", freute sich Nümbrechts Coach Mario Jatzke. Enttäuscht war dagegen Bergneustadts Trainer Ralph Weinheimer. "Wir haben eine Lehrstunde in Sachen Derby gekommen und haben mindestens 45 Minuten ohne Selbstvertrauen agiert."



Nümbrecht hatte sich unter der Woche eine Taktik zurechtgelegt, die gestern 1:1 aufging. Anfangs hatte man mit einer 5:1-Deckung agiert, was Bergneustadts Kreisläufer Stephan Kakuschki Freiräume gab, die dieser auch nutzte. 8:8 stand es so nach 15 Minuten und der TVB war noch voll im Spiel. Dann stellte das Nümbrechter Trainergespann Jatzke/Seebaum aber urplötzlich die Deckung die defensive 6:0-Variante um und damit war Bergneustadts Rückraum jetzt komplett überfordert. Am Kreis gab es keine Freiräume mehr und die zweite Reihe des TVB war nicht mehr als ein laues Lüftchen.


[Bergneustadts Kreisläufer Stephan Kakuschki konnte sich nur zu Spielbeginn iun Szene setzen, war danach aber abgemeldet.]

"Wir hatten einfach keine Antworten und haben viel zu früh die Köpfe hängen lassen", monierte Gästecoach Weinheimer. Jedenfalls nutzte  Nümbrecht die Gunst der Stunde und zog schon bis zur Pause davon - auch, weil Harry Roth einen Sahnetag erwischte. Der SSV-Linksaußen startete zu etlichen Tempogegenstößen, die er im Bergneustädter Gehäuse versenkte. Auch mario Weissner auf der anderen seite vermochte die nicht sattelfeste TVB-Deckung ein ums andere Mal zu düpieren.

Bergneustadt versuchte nach der Halbzeit einiges zu korrigieren, versuchte es mit unterschiedlichen Deckungsvarianten, doch nichts gelang. Lediglich bis zum 23:18 (40.) gab es Sichtkontakt, danach spielte nur noch der SSV. Kevin Schieferdecker war Turm in der Abwehr und glänzte auch im Angriff als Anspieler und Vollstrecker. Als er und Patrick Martel von den Gästen in kürzere Deckung genommen wurden, zeigte der junge Jannick Lang seine Qualitäten und belohnte sich mit fünf Toren.


Am Ende wurde es eine deftige Abreibung für den TVB und ein Sieg, den die Heimzuschauer in den letzten Minuten der Partie mit "Standing Ovations" feierten. "Das war ein Gefühl, als würde man von einem Vorschlaghammer getroffen. Wir müssen uns jetzt schütteln und gegen Fortuna Köln wieder eine andere Leistung zeigen", so Gästecoach Weinheimer. Sein Pendant auf Nümbrechter Seite, Mario Jatzke, sah eine top-motivierte eigene Mannschaft.


[Es war der SSV Nümbrecht, der den Ton angab und die Nümbrechter Bank hatte Grund genug zum Jubel.]

"Die Jungs haben in den vergangenen Wochen nicht immer den Respekt bekommen, den sie eigentlich verdienen. Diesmal haben sie alles gezeigt, was sie können", freute sich der Trainer. Nümbrecht behält nach dem Erfolg seine weiße Weste und liegt nur durch das Torverhältnis getrennt hinter Oberwiehl auf dem zweiten Platz. Bergneustadt verbleibt auf dem dritten Rang.     

Nümbrecht: Harry Roth (12/5), Jannick Lang, Kevin Schieferdecker (je 5), Patrick Martel (4), Mario Weissner (3), Marcel Samel, Ilja Schattner (je 2)

Bergneustadt: Mathias Kakuschki (7/7), Stephan Kakuschki, Nico Ries, Thorben Schneider (je 4), Holger Magdzack, Norman Krause (je 1)


HSG Geislar/Oberkassel - CVJM Oberwiehl 26:27 (14:18).

Gerade nochmal gut gegangen lautete das Fazit der Oberwiehler nach dem Ausflug in die Bundesstadt Bonn. Geislar erwies sich als kampf- und spielstarke Mannschaft, die wesentlich besser agierte, als es der Tabellenplatz vermuten lässt. Die Gastgeber legten los wie die Feuerwehr und nutzten eine gewisse Schläfrigkeit beim Tabellenführer aus, der nach 17 Minuten mit 10:7 im Hintertreffen lag. Der CVJM hatte in der Deckung keinen Zugriff und packte nicht entschlossen genug zu, die Gastgeber schossen aus allen Lagen und trafen. Oberwiehls Trainer Holger Faulenbach stellte die Deckung um und machte mit einer 6:0-Formation die Mitte dicht. Fortan lief es beim CVJM runder.


[Bergneustadt verlor nach dem zwischenzeitlichen 8:8 völlig seine Liniem und Trainer Weinheimer war enttäuscht über die Leistung der Seinen.]

Im Angriff ging man zielgerichteter zu Werke und kam sogar in Unterzahlsituationen zu Toren. So egalisierte man nicht nur den Rückstand, sondern zog bis zur Pause vorbei. Auch nach dem Wechsel lief es bis zum 19:24 (47.) nach Plan. Im Anschluss wechselten die Gastgeber den Torhüter und der machte das Spiel seines Lebens. Bei den Gästen schlichen sich plötzlich Flüchtigkeitsfehler ein und die Kräfte ließen nach. Geislar setzte alles auf eine Karte und kam mit risikovollerem Spiel zum Erfolg. 26:26 hieß es nach 57 Minuten. Jetzt ergaben sich Gelegenheiten auf beiden Seiten, doch Oberwiehl nutzte in der letzten Minute eine Chance zum elften Sieg in Serie. Stark beim Sieger Kreisläufer Andre Rischikov, der achtmal einnetzte, und Jens Barf, der in der Deckung eine Bank war und vorne drei Tore erzielte.

Oberwiehl: Andre Rischikov (8), Mirco Gröbner, Artur Gartung (je 4), Bastian Schneider (4/2), Jens Barf (3), Christopher Suhr, Dominik Krieg (je 2)

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