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Über Bilder zur Sprache und Integration

fj; 27. Nov 2015, 11:57 Uhr
Bild: Fenja Jansen --- (v. li.) Albert Stuhlmann, Klaus Becker und Heinz Dörr von der IG Metall Oberberg sowie Landrat Jochen Hagt, Suse Düring-Hesse und Werner Kusel, 1. Bevollmächtigter IG Metall.
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Über Bilder zur Sprache und Integration

fj; 27. Nov 2015, 11:57 Uhr
Oberberg – Die IG Metall Oberberg spendete 600 Bilder-Wörterbücher „Deutsch als Fremdsprache“ sowie 600 Boxen Buntstifte an den Kreis – Dieser wird die Spende an die Flüchtlingsinitiativen im Oberbergischen verteilen.
Wer vor Krieg, Hunger und Gewalt geflohen ist, braucht zunächst ein Dach über dem Kopf, Nahrung, Kleidung und medizinische Versorgung. „Hier gehört unser Dank und unsere Anerkennung all jenen, die sich mit Herz und persönlichen Engagement einsetzen“, sagt Werner Kusel, 1. Bevollmächtigter der Industriegewerkschaft (IG) Metall Oberberg in Richtung von Landrat Jochen Hagt mit Blick auf die Erstaufnahmeeinrichtungen des Oberbergischen Kreises, aber auch in Richtung der vielen Ehrenamtlichen, die sich kreisweit für das Wohl der Schutzsuchenden einsetzen. In die Reiher der zahlreichen Helfer hat sich nun auch die IG Metall eingereiht.

600 Arbeitsbücher „Deutsch als Fremdsprache“ sowie 600 Boxen mit Buntstiften für die kleinsten unter den Geflohenen übergaben Vertreter der IG Metall heute an Landrat Hagt und Suse Düring-Hesse vom Kommunalen Integrationszentrum des Kreises. „Zunächst geht es um eine menschenwürdige Unterbringung und Versorgung der Menschen, die oftmals alles verloren haben. Doch dann muss es mit der Integration in die Gesellschaft und auch auf den Arbeitsmarkt weitergehen. Wir von der IG Metall sind der Meinung, dass die Sprache hier der Schlüssel zum Erfolg ist“, erklärt Kusel, warum sich die Gewerkschaft für diese Spende entschieden hat.



Lange habe man nach dem richtigen Arbeitsbuch gesucht, bevor man sich für das reich bebilderte Wörterbuch entschieden hat. Über 600 Begriffe aus dem Alltag werden durch ein passendes Bild und das deutsche Wort erklärt, der Leser kann den Begriff in seiner Landessprache ergänzen und so einen schnellen Zugang zur deutschen Sprache finden. „Bilder helfen ungemein beim Spracherwerb“, freut sich auch Düring-Hesse über die Wahl der IG Metall. Der Kreis wird die Spende nun an die zahlreichen Initiativen, die sich in den verschiedenen Kommunen gebildet haben und den Flüchtlingen beim Spracheerwerb helfen, verteilen.

Der Umgang mit Flüchtlingen wird zu einem Prüfstein für den Zusammenhalt der Gesellschaft und der Demokratie, sind sich die Gewerkschaftsvertreter einig. Neben der Herausforderung sehen sie den Zuzug aber auch als Chance für den oberbergischen Arbeitsmarkt. Da konnte Hagt den Gewerkschaftern nur zustimmen: „Wir haben den demografischen Wandel rauf und runter diskutiert und am Ende stand immer fest: Wir haben zu wenig Leute“.

80 Prozent der Menschen, die bislang im Oberbergischen eine neue Heimat gefunden haben, sind unter 36 Jahre alt, weiß Kusel. Bei ihrer Integration auf den Arbeitsmarkt zu helfen, hat sich die IG Metall auf die Fahnen geschrieben. „Unsere Betriebsräte werden gegen jede Form von Rassismus in den Betrieben vorgehen, wir werden aber auch darauf achten, dass keine Verdrängung entsteht oder Flüchtlinge als billige Arbeitnehmer missbraucht werden“, so Kusel. Freiheit, Solidarität und Gerechtigkeit – das seien seit 25 Jahren die Werte der IG Metall. Und diese gelten auch für Flüchtlinge.
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