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Ministerium: Reichshof ist „schwieriger Forensik-Standort“

fj; 26. Nov 2015, 13:05 Uhr
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Ministerium: Reichshof ist „schwieriger Forensik-Standort“

fj; 26. Nov 2015, 13:05 Uhr
Reichshof – Das Standortprüfungsverfahren zur Errichtung einer Forensik dauert an, Gesundheitsministerin bezeichnete Wildbergerhütte jedoch als „schwierigen Standort“ – Bürgerinitiative erwartet Entscheidung gegen Reichshof.
Entgegen anderslautender Meldungen sind die Pläne für den Bau einer forensischen Klinik in Reichshof-Wildbergerhütte nicht „vom Tisch“. Auf Nachfrage von OA gab das Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen bekannt, dass es zum Standort auf dem ehemaligen Monitionsdepot aus Sicht des Landes weiterhin keine Neuigkeiten gibt. Zwar hätte Ministerin Barbara Steffens in Wuppertal eingeräumt, dass es sich um einen „schwierigen Standort“ handele, das Standortprüfungsverfahren für die Errichtung einer Maßregelvollzugsklinik im Landgerichtsbezirk Bonn ist jedoch nach wie vor nicht abgeschlossen.



Christoph Meinerz, Sprecher des Ministeriums, gab aber an, dass durch die Vielzahl der parallel laufenden Standortverfahren Prioritäten zugunsten der vier anderen Standorte gesetzt wurden. Die Bürgerinitiative Reichshof begrüßt die Überlegung der Gesundheitsministerin, auf einen anderen Standort für den Bau einer forensischen Klinik auszuweichen. Dass dies nicht bedeutet, dass der Standort bereits jetzt aufgegeben wird, ist auch Kai Sperschneider, Sprecher der Initiative, bewusst. Er geht jedoch davon aus, dass Steffens Reichshof in absehbarer Zeit aus den zu prüfenden Arealen herausnimmt. „Uns kann ja schließlich niemand erzählen, dass es im gesamten Landgerichtsbezirk Bonn nicht Standorte gibt, die sowohl unter naturschutzrechtlichen Aspekten als auch aus therapeutischer Sicht besser geeignet sind, als das ehemalige Munitionsdepot in Reichshof Wildbergerhütte“, so Sperschneider.  

Reichshofs Bürgermeister Rüdiger Gennies bedauert dagegen vor allem, dass entgegen anderslautender Meldungen die Ungewissheit weiter anhält: Im Ergebnis bleibt die Standortfrage für eine Forensik im ehemaligen Munitionsdepot bei Wildbergerhütte weiter offen und der seit drei Jahren anhaltende Schwebezustand geht bis zu einer endgültigen Entscheidung des Landes Nordrhein-Westfalens leider auf unbestimmte Zeit weiter“, so die Einschätzung des Bürgermeisters.
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