Oberberg – Das statistische Landesamt veröffentlicht die Gemeindeeinnahmen – Morsbach verbucht einen enormen Zuwachs, Marienheide und Hückeswagen die größten Verluste.

Im ersten Halbjahr 2015 beliefen sich die Einnahmen der Gemeinden und Gemeindeverbände Nordrhein-Westfalens auf 35,2 Milliarden €. Wie Information und Technik Nordrhein-Westfalen als statistisches Landesamt anhand von Ergebnissen der vierteljährlichen Kassenstatistik mitteilte, waren die Einzahlungen damit um 4,8 Prozent höher als von Januar bis Juni vergangenen Jahres (33,6 Mrd. €).

Insgesamt nahmen die oberbergischen Kommunen sowie die Kreisverwaltung in der ersten Jahreshälfte 477.244.976 € ein. Damit stiegen die Einzahlungen im Vergleich zum letzten Jahr zwar an, lagen mit 3,3 Prozent aber auch unter dem landesweiten Durchschnitt. Die Stadt Gummersbach nahm in diesem Zeitraum fast 60 Millionen € ein. Mit einem Plus von 5,2 Prozent haben sich die Einnahmen der Kreisstadt im Vergleich zu den anderen oberbergischen Kommunen somit am geringsten verändert.


Dies sieht in Morsbach ganz anders aus. Mit knapp 15 Millionen € steigerte die Gemeinde ihre Einnahmen innerhalb eines Jahres um 65 Prozent und im Vergleich zu 2010 sogar um 85,4 Prozent. Hückeswagen und Marienheide müssen hingegen die größten Verluste im Oberbergischen verbuchen. So nahm die Gemeinde Marienheide (13.183.667 €) im Vergleich zum Vorjahr 28,3 Prozent und die Stadt Hückeswagen (10.858.927 €) 28,7 Prozent weniger ein.

Die kommunalen Kernhaushalte des Landes erwirtschafteten im ersten Halbjahr 2015 aus Steuern und steuerähnlichen Einzahlungen Einnahmen in Höhe von 9,5 Milliarden €. 73,5 Prozent dieser Einnahmen generierten die Gemeinden aus Realsteuern, zu welchen die Grundsteuer auf land- und forstwirtschaftliche Betriebe, die Steuer auf sonstige Grundstücke sowie die Gewerbesteuer gehören. Abzüglich der Gewerbesteuerumlage sowie der Finanzierungsbeteiligung „Fonds Deutsche Einheit“ belief sich die Gewerbesteuer auf 4,8 Milliarden €. Die Einzahlungen aus den Anteilen nordrhein-westfälischer Gemeinden an der Einkommen- und Umsatzsteuer von Januar bis Juni dieses Jahres war mit 2,3 Milliarden € um 13,8 Prozent höher als in der ersten Jahreshälfte 2014.

Einnahmen der Gemeinden und Gemeindeverbände in NRW im ersten Halbjahr 2015 (Veränderungen gegenüber 2014)

Bergneustadt   25.835.409 €   (- 8,9 %)
Engelskirchen   24.890.793 €   (16,5 %)
Gummersbach   58.646.676 €   (5,2 %)
Hückeswagen   10.858.927 €   (- 28,7 %)
Lindlar   19.121.877 €   (- 23,8 %)
Marienheide   13.183.667 €   (- 28,3 %)
Morsbach   15.200.678 €   (65 %)
Nümbrecht   16.210.623 €   (- 16,5 %)
Radevormwald   27.301.380 €   (26,3 %)
Reichshof   22.379.107 €   (32,4 %)
Waldbröl   19.881.997 €   (9 %)
Wiehl   26.367.071 €   (23,1 %)
Wipperfürth   29.650.490 €   (- 10,6 %)