Archiv

„Lebensmittel – zu schade für die Tonne!“

lt; 4. Nov 2015, 14:30 Uhr
Bilder: Fenja Jansen --- In der großen Küche der Hauptverwaltung der AggerEnergie bereiteten die Schüler Gerichte aus noch verwertbaren Nahrungsmitteln zu.
ARCHIV

„Lebensmittel – zu schade für die Tonne!“

lt; 4. Nov 2015, 14:30 Uhr
Gummersbach – Schüler des Lindengymnasiums setzten sich gemeinsam mit AggerEnergie und BAV mit der Verschwendung von Nahrung auseinander und erarbeiteten Tipps für mehr Nachhaltigkeit.

Von Lara Tonn

Jeder Bürger in Deutschland wirft 80 Kilogramm Lebensmittel im Jahr weg. Ist das vermeidbar? Der Bergische Abfallverband (BAV) und die AggerEnergie griffen gemeinsam das Thema „Lebensmittel – zu schade für die Tonne!“ auf. Um die Problematik auch mit jungen Leuten zu thematisieren, holten sich die Unternehmen Schüler des Gummersbacher Lindengymnasiums ins Boot. Die Jugendlichen aus der zehnten Klasse wählten das Fach „Ernährungslehre“ und hatten somit schon einige Vorkenntnisse. „Dennoch wurden die Augen groß, als ich ihnen zwei Filme über Lebensmittelverschwendung zeigte“, berichtete Gabriele Müller, die das Fach an der Schule unterrichtet.


[Die Schüler lernten ebenfalls, wie man Reste so verarbeitet, dass sie noch nach einer Woche haltbar sind.]
  
In verschiedenen Kleingruppen erarbeiteten die Schüler die wichtigsten Aspekte. In der Gruppe „Lebensmittel und Umwelt“ kamen die Jugendlichen zu schockierenden Ergebnissen. „Jährlich landen in Deutschland 18 Millionen Tonnen Nahrung im Müll“, war Wiebke baff. Die Ursachen, die zu dieser hohen Zahl führen, sind unkontrollierte Spontaneinkäufe, falsche Lagerung der Lebensmittel sowie der Überfluss an Nahrung in den Industrieländern. „Man muss nur wissen, wie man die Einkäufe richtig lagert und Reste angemessen verwertet“, so Wiebke. Dann wären zehn Tonnen „Abfall“ nach Rechnungen der Gruppe vermeidbar.



Wie man aus Resten leckeres Essen „zaubern“ kann, wussten die Schülerinnen der Gruppe „Einkaufen mit Köpfchen – Kochen mit Resten“. „Wir haben aus Nudeln und Gemüse Nudelmuffins gebacken. Und aus altem Brot kann man mit ein wenig Paprika-Öl Brotchips herstellen“, erklärte Celina. Den Mädchen fiel auf, dass Obst und Gemüse, welches nicht den optischen Maßstäben entspricht, wie eine zu krumme Gurke, trotzdem lecker sind. Das Auge kann allerdings trügen und so werfen viele Bürger Genießbares weg oder lassen es gleich im Laden liegen.

Andere Schüler beschäftigten sich mit der Lagerung von Lebensmitteln und erfuhren so, wie Einkäufe länger haltbar bleiben. An Milchprodukten, deren Mindesthaltbarkeitsdatum abgelaufen war, führten sie unter anderem einen Geschmacks- und Geruchstest durch. Der Test ergab, dass alles noch essbar war. Wie jeder selbst aktiv werden kann, wurde unter dem Aspekt „Retten-Teilen-Tauschen“ den Jugendlichen vermittelt. Die fünfte Gruppe illustrierte die Ergebnisse kreativ mit Hilfe von Plakaten. „Es ist wichtig, dass die Fakten und Befundnisse in die Öffentlichkeit gelangen“, sind sich Monika Lichtinghagen-Wirths, Geschäftsführerin des BAV und Uwe Töpfer, Geschäftsführer der AggerEnergie, einig. Bald sollen die Plakate in der Schule ausgestellt und zusätzlich Flyer entworfen werden, damit noch mehr Menschen erfahren, wie man durch einfache Verhaltensregeln und Kniffe Lebensmittel vor der Tonne bewahren kann.  


[„Nicht mehr ganz so frisches Obst eignet sich perfekt zum Mixen von Smoothies“, verriet Lara Henning, die mit ihrer Kleingruppe die Fruchtgemische herstellte.]
WERBUNG