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Die Einheit als Wunder

bk; 5. Oct 2015, 09:00 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung --- Volkmar Klein erklärte, dass Glaube und Tatkraft zusammengehören.
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Die Einheit als Wunder

bk; 5. Oct 2015, 09:00 Uhr
Bergneustadt - 25 Jahre Deutsche Einheit haben auch die Oberberger am Samstag vielerorts gefeiert - Unter anderem mit einem Gottesdienst im Krawinkelsaal.
Von Birgit Kowalski

Das „Wunder der Freiheit und Einheit“ haben Christen in Bergneustadt am Tag der Deutschen Einheit mit einem Bitt- und Dankgottesdienst gefeiert. Im Krawinkelsaal trafen sich rund 140 Gläubige, um an die Wiedervereinigung vor 25 Jahren zu erinnern und für Frieden und Gerechtigkeit in Europa zu bitten, besonders im Hinblick auf Flüchtlinge und Asylsuchende.


[Edeltraud Ley und Andreas Spierling sprachen die Danksagungen.] 

Bürgermeister Wilfried Holberg begrüßte die Gäste und sagte, er freue sich, dass die Einheit Deutschlands im vereinten, friedlichen Europa gelungen sei. Er rief in Erinnerung, dass das Volksbegehren der DDR-Bürger, das 1989 zum Mauerfall und ein Jahr später zur Einheit Deutschlands führte, der christlichen Friedensbewegung entsprungen war. Hinsichtlich der damaligen Erwartungen der DDR-Bürger zog Holberg Parallelen zur aktuellen Situation der Flüchtlinge: Sie würden mit der Ankunft in Deutschland eine Heilserwartung verbinden. „Wir stehen wieder vor einer großen humanitären Herausforderung.“ Allerdings fehle in diesem Fall die Euphorie, welche die Einheit begleitet und wohl auch beflügelt habe.



Den Gottesdienst leitete Veit Claesberg von der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Wiedenest. Er interviewte den Hauptredner Volkmar Klein. Dieser stammt aus Burbach im benachbarten Siegerland und ist Mitglied im Deutschen Bundestag für den Kreis Siegen-Wittgenstein sowie im Kuratorium der bundesweiten Initiative „3. Oktober – Gott sei Dank". Er sagte, er sei dankbar dafür, dass beherzte Menschen allen Widerständen zum Trotz die Diktatur der DDR überwunden hätten. „Es war ein Wunder, dass es keinen Schuss, keine Toten gab.“ Die Wiedervereinigung Deutschlands sei für ihn ein gutes Beispiel dafür, dass Glaube tatkräftige Menschen voraussetze, die ihrerseits des Glaubens bedürften.


[Veit Claesberg und Wilfried Holberg (v. l.).]

Unter Berufung auf die rasant steigende Zahl der Flüchtlinge betonte Klein, die christlich und humanitär motivierte Hilfe sei wichtig, dürfe aber nicht naiv sein: „Das Asylrecht darf nicht missbraucht werden. Wir müssen genau darauf schauen, wer da kommt.“ Edeltraud Ley von der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Derschlag und Andreas Spierling von der evangelischen Kirche Bergneustadt-Hackenberg sprachen die Danksagungen, und Willibert Pauels sandte die Gäste mit einem Segensspruch nach Hause.


[Etwa 140 Gäste nahmen an dem Gottesdienst teil. Die Musiker (v. l.) Ingo Beckmann, Uwe Haeger, Christiane Beckmann und Juliane Schönebeck (nicht im Bild) begleiteten die Lieder, die im Gottesdienst gesungen wurden.]   
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