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Superintendent fordert differenzierten Dialog

bk; 4. Oct 2015, 09:20 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung.
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Superintendent fordert differenzierten Dialog

bk; 4. Oct 2015, 09:20 Uhr
Gummersbach - Den Abschluss der 40. Interkulturellen Woche haben einige Hundert mit einem ökumenischen Gottesdienst und einem bunten Kulturfest gefeiert. Hauptthema war die Situation der Flüchtlinge.
Von Birgit Kowalski

Mit einer umsichtigen Predigt hat Jürgen Knabe, Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises An der Agger, die Menschen in Oberberg zur Nächstenliebe und zum differenzierten Dialog in der Debatte um Flüchtlinge und Asylanten aufgerufen. Im ökumenischen Gottesdienst, der am Samstagvormittag zum offiziellen Abschluss der Interkulturellen Woche in der Gummersbacher Kirche St. Franziskus stattfand, traf Knabe offenbar den richtigen Ton: Die Reihe derer, die ihm beim anschließenden Kulturfest am Kirchplatz für seine besonnenen Worte dankten, war lang.

Jürgen Knabe lobte in der Predigt die Unterstützung und Hilfsbereitschaft der Oberberger jeglichen kulturellen Hintergrundes, die in mittlerweile 20 Flüchtlingsinitiativen den Neuankömmlingen Hilfe leisten. Er wies rassistische, fremdenfeindliche Äußerungen scharf zurück und berief sich auf die Grundsätze des deutschen Grundgesetzes. Knabe warnte gleichzeitig davor, es sich mit Kritikern und Besorgten nicht zu einfach zu machen: Fragen, Bedenken und Sorgen solle man nicht herabsetzend allgemein mit Rassismus vermengen, sondern im differenzierten Dialog mit Aufklärung begegnen.



Unter anderem dankte Dr. Christian Dickschen, Dezernent und Integrationsbeauftragter des Oberbergischen Kreises, „für diese ausgewogenen, Mut machenden und auch mahnenden Worte“. Vor der Kirche, am Lindenplatz in Gummersbach, feierten die Gottesdienstbesucher mit Passanten und den Organisatoren.

Pfarrerin Anja Karthäuser von der Steuerungsgruppe der Interkulturellen Woche resümierte, der Gottesdienst und das Abschlussfest seien, wie die übrigen Veranstaltungen, gut bis sehr gut besucht gewesen. „Auch qualitativ hat diese Interkulturelle Woche wirkliche Impulse gegeben, und sie hatte einen enormen Vernetzungseffekt.“


[Friedenszeichen setzten die Frauen der kurdischen Tanzgruppe aus Gummersbach.]

Dr. Dickschen ergänzte, die Flüchtlingsinitiativen könnten dadurch ihre Ressourcen gezielter einsetzen. Aber es gebe noch viel zu tun: „Die hauptamtlichen, kirchlichen und bürgerschaftlichen Initiativen müssen sich sauber absprechen und die verbindlichen Absprachen einhalten.“ Mit Tanz, Gesang, vielen Gesprächen und Informationen der beteiligten Organisationen und Gruppen endete die offizielle Abschlussveranstaltung.
  
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