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Bis zum Neubau am Silberg müssen Alternativen her

lo; 24. Sep 2015, 10:33 Uhr
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Bis zum Neubau am Silberg müssen Alternativen her

lo; 24. Sep 2015, 10:33 Uhr
Bergneustadt - Rat bringt Schaffung einer neuen Flüchtlingsunterkunft auf den Weg - Bis zu deren Fertigstellung sind Übergangslösungen gefragt - Ehemaliges Sandvik-Gebäude im Fokus, Turnhallen sind nicht mehr tabu.
Der anhaltende Zustrom von Asylbewerbern und Flüchtlingen beschäftigt die Gemeinde- und Stadtverwaltungen in höchstem Maße. Das ist in Bergneustadt nicht anders. Gestern hat der Rat im Rahmen eines Nachtrags zur Haushaltssatzung beschlossen, dass am Silberg ein neues Übergangsheim mit 49 Plätzen gebaut wird. Die Finanzierung erfolgt über ein zinsloses Darlehen der Kreditanstalt für Wiederaufbau. Die Kosten betragen insgesamt knapp 1,2 Millionen Euro. Bis zur Fertigstellung der Unterkunft Ende 2016 muss nach anderen Möglichkeiten gesucht werden. Hierbei ist ein Bürogebäude auf dem Areal der Firma Sandvik (ehemals Aubema) in den Mittelpunkt gerückt. Es soll seitens der Stadt angemietet werden.

Das Unternehmen hatte den Sitz an der Kölner Straße in Sessinghausen im Vorjahr aufgegeben. Der Eigentümer des Geländes ist mit einer temporären Nutzung zur Unterbringung der Hilfesuchenden einverstanden.  „Ich hoffe, dass diese Immobilie ertüchtigt werden kann“, sind laut Bürgermeister Wilfried Holberg noch nicht alle Fragen geklärt. Heute wird das Gebäude zusammen mit Mitarbeitern des Kreisbauamts erneut besichtigt. 70 bis 80 Menschen könnten nach Einschätzung der Verwaltung dort unterkommen. „Damit wäre uns zumindest bis über den Winter geholfen“, meinte Holberg.

Schon längst ist es mit „kleinteiligen Angeboten“ (Holberg) nicht getan. „Wir ringen nicht mehr um 15, sondern um 40, 50 oder 60 Plätze“, betonte der Rathauschef. Das Bürgerhaus in Neuenothe soll dieser  Tage belegt werden, die Kapazitäten in den anderen städtischen Immobilien sind ausgeschöpft. Wohnungen der GAGFAH auf dem Hackenberg werden ebenfalls genutzt. Andere Standorte sind aus verschiedenen Gründen nicht geeignet. Entweder fallen zusätzliche Kosten an, weil die baulichen und brandschutztechnischen Voraussetzungen nicht gegeben sind, oder die Räumlichkeiten sind schlichtweg zu klein.

Auf Nachfrage von Heike Schmid (CDU) erklärte Holberg, dass nicht ausgeschlossen werde könne, eine der städtischen Turnhallen übergangsweise umzunutzen, falls man keine Alternativen zur Unterbringung finden sollte. Zurzeit befinden sich 150 Flüchtlinge in Bergneustadt – Tendenz steigend.     
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