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Auf dem neuesten Stand in Sachen Pflege

uk; 20. Sep 2015, 21:23 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung --- 'Altwerden ist das Schönste und Dümmste, was einem passieren kann', sagte Prof. Reimer Gronemeyer, Professor für Soziologie an der Justus-Liebig-Universität in Gießen.
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Auf dem neuesten Stand in Sachen Pflege

uk; 20. Sep 2015, 21:23 Uhr
Oberberg - Im Rahmen des 2. Oberbergischen Pflegetages informierten Kreis, Krankenversicherungen und Wissenschaftler über den Stand der Altenpflege - Vor allem das Thema Demenz wurde vielfältig thematisiert.

Von Uli Klein

"Eine ganz wertvolle und wichtige Veranstaltung, bei der man viele Infos, Hilfen und Anregungen bekommt. Einfach eine runde Sache." Kerstin Ihne ist hörbar angetan vom Angebot des 2. Oberbergischen Pflegetages, der am Sonntag in den Räumlichkeiten der Akademie für Gesundheitswirtschaft und Senioren (AGewiS) in Gummersbach über die Bühne ging . Nach der erfolgreichen Erstauflage des Pflegetages im vergangenen Jahr luden der Oberbergische Kreis sowie die AOK Rheinland/ Hamburg jetzt wieder ein, um unter der Überschrift "Besser leben - Besser Altern / Mut zum Älterwerden für Menschen mit und ohne Demenz" zu informieren.


[Auch in Sachen Herzstillstand und Defibrillatoren gab es für die Besucher viele Informationen und Anwendungshilfen.]

Nach der Eröffnung durch Landrat Hagen Jobi sowie Dirk Schurawitzki, stellvertretender Regionaldirektor der AOK Rheinland/ Hamburg, hatten die Besucher Gelegenheit, sich ausführlich und detailliert über das brandaktuelle Thema in Zeiten des demographischen Wandels zu informieren. Neben Infoständen und Workshops gab es anschauliche Fachvorträge.



Beispielsweise referierte Prof. Dr. Reiner Gronemeyer, Soziologieprofessor an der  Universität Gießen, unter dem leicht provokanten Titel "Älterwerden ist das Schönste und Dümmste, was einem passieren kann" und Alfred T. Hoffmann, unter anderem Begründer und Geschäftsführer der Altenpflege in Bad Arolsen, befasste sich in seinem Vortrag "Von Science Fiction zu Science Fact" mit innovativen  Technologien für Senioren. Im Workshop von Ursula Wolf von der Alzheimer Gesellschaft Bergisches erhielten die Besucher Ratschläge zur Fragestellung "Hilfe, mein Roboter streikt. Wer hilft jetzt bei der Pflege?"

Abgerundet  wurde der Markt der Möglichkeiten durch spannende Informationen zum Rettungswesen des Oberbergischen Kreises sowie zur neuen Notfallsanitäter-Ausbildung und weiteren Aus- und Weiterbildungen sowie Studiengängen. Nicht fehlen durften beispielsweise auch ein Trainingsparcours mit Hilfsmitteln für ältere Menschen oder Selbsterfahrungen der Besucher zum Seniorendasein in einem Alterssimulationsanzug.


Kerstin Ihne  betreut im übrigen eine 92-jährige Dame in einer Lindlarer Wohngemeinschaft: "Wichtig ist es, diese Menschen dazu zu animieren, aktiv zu bleiben." In der eigenen Familie hatte die Ehrenamtlerin aus Gummersbach-Berghausen schon vorher Erfahrungen sammeln können. Beispielsweise, als ihre Schwiegermutter die Klopapierrolle im Kühlschrank deponierte. Ähnliche Phänomene sind vermutlich vielen der pflegenden Angehörigen bekannt. Rund 10.000 Senioren sind derzeit im Kreisgebiet auf Pflege angewiesen.   
  

  
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