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Sensationelles Jahresergebnis - Höhepunkt erreicht

nh; 3. Sep 2015, 17:40 Uhr
Bild: Nils Hühn --- Vorstandvorsitzender Manfred Bösinghaus (stehend) besuchte seinen Nachfolger Hartmut Schmidt an dessen Schreibtisch, da dieser durch einen Achillessehnenriss derzeit nicht so gut auf den Beinen ist.
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Sensationelles Jahresergebnis - Höhepunkt erreicht

nh; 3. Sep 2015, 17:40 Uhr
Wiehl - Die Sparkasse der Homburgischen Gemeinden feiert mit einem Gewinn von 3,9 Millionen Euro das beste Jahresergebnis seit zehn Jahren - Boom bei Wohnungsbaufinanzierung hält an.
Von Nils Hühn

Ein letztes Mal präsentierte Manfred Bösinghaus als Vorstandsvorsitzender der Sparkasse der Homburgischen Gemeinden die Jahresbilanz. Und das Zahlenwerk konnte sich, wie in den vergangenen Jahren auch, mehr als sehen lassen. Noch in diesem Monat wird er seinen Posten an seinen Vorstandskollegen Hartmut Schmidt abgeben und sich mit dem besten Jahresergebnis seit zehn Jahren in den Ruhestand verabschieden. „Die Ertragslage war das Prunkstück im Geschäftsjahr 2014“, frohlockte Bösinghaus. Im Vergleich zum Vorjahr konnte der Gewinn um 2,2 Millionen Euro, oder anders gesagt um 133 Prozent, auf 3,9 Millionen Euro gesteigert werden.

Mit dem Geld wird das Eigenkapital der Bank aufgestockt. Mit Blick auf die zu erwartende, länger anhaltende Niedrigzinsphase war die Stärkung der Substanz das geschäftspolitische Ziel. Mit dem sensationellen Ergebnis ist dieses Ziel voll erfüllt worden, weshalb Bösinghaus und Schmidt entsprechend stolz auf die eigenen Mitarbeiter waren. Vor dem Hintergrund, dass die Rahmenbedingungen für die Bank, mit der bereits erwähnten Niedrigzinsphase sowie immer neuen Regulierungsanforderungen und damit einhergehenden höheren Personal- und Sachaufwendungen, schlecht sind, ist das erzielte Ergebnis noch höher einzustufen.

Für Hartmut Schmidt hat dies nichts mit Glück zu tun, sondern mit einer „guten Geschäftspolitik“. Dabei räumte er aber ein, dass in den kommenden Jahren die Betriebsergebnisse schlechter ausfallen werden. Grund dafür ist, dass sich „die langanhaltende Niedrigzinsphase über Jahre in die Bilanz frisst“, so Schmidt. Der Höhepunkt beim Jahresergebnis wurde wahrscheinlich in 2014 erreicht, vermutete daher auch Bösinghaus.


Die Unternehmenskredite waren im abgelaufenen Geschäftsjahr weiterhin stabil, wobei viele Firmeninvestitionen mit Eigenkapital finanziert werden, da die „Firmen in Geld schwimmen“, drückte es Bösinghaus sehr anschaulich aus. Weiter stark nachgefragt sind Konsumentenkredite und die Wohnungsbaufinanzierung. Dabei warnten Bösinghaus und Schmidt unisono vor dem „Leben auf Pump“, da dies trotz Niedrigzinsen und „fast geschenktem Geld“ Gefahren berge. Trotz der Mini-Zinsen für Sparbücher sind die Einlagen der Privatkunden weiter gestiegen, was für den Vorstandsvorsitzenden Bösinghaus „erstaunlich“ ist.

Da das laufende Jahr schon weit fortgeschritten ist, wagte das Duo einen Ausblick für 2015: Die Erträge werden zurückgehen, aber nach heutigem Stand der Dinge kann die Sparkasse im Kreditgeschäft von einem Rekordjahr ausgehen. Besonders im Kreditneugeschäft fällt das Wachstum sehr stark aus. Bereits zum Stichtag 31. Juli wurden 101 Millionen Euro an neuen Darlehen zugesagt. Im gesamten Jahr 2014 waren es 94 Millionen Euro. Auch hier zeigt sich, dass der Boom bei der Wohnungsbaufinanzierung anhält, denn auf den Wohnungsbau entfallen alleine 47 Millionen Euro. Im gesamten Vorjahreszeitraum waren es 40 Millionen Euro.

Geschäftsentwicklung Sparkasse der Homburgischen Gemeinden 2014

Wichtigste Daten im Überblick (in Klammern 2013)
Bilanzsumme: 782 Millionen Euro (781,1)
Kundeneinlagen: 620 Millionen Euro (646)
Kundenforderungen: 493,8 Millionen Euro (513,9)
Darlehenszusagen: 93,8 Millionen Euro (113,8)
Betriebsergebnis: 5 Millionen Euro (4,9)
Jahresergebnis: 3,9 Millionen Euro (1,7)
Mitarbeiter: 161 (163)
- darunter  Auszubildende 17 (18)
Geschäfts- und Servicestellen: 10 (10)
Geldautomaten: 18 (18).
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