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Heutiger Protestmarsch verlief friedlich

nh; 3. Sep 2015, 14:25 Uhr
Symbolbild: NEWS5/Herse.
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Heutiger Protestmarsch verlief friedlich

nh; 3. Sep 2015, 14:25 Uhr
Oberberg - Unter dem Motto „Status für Kurdistan - Freiheit für Öcalan“ führen derzeit Kurden täglich Märsche durch - Auf dem Weg nach Hückeswagen kam es gestern zu Ausschreitungen, heute blieb alles ruhig - Erhöhte Präsenz der Polizei (AKTUALISIERT).
Von Nils Hühn

Für die Zeit vom 1. September bis 5. September meldete eine Privatperson eine Versammlung in Form eines Aufzugs für das Bergische Land an. Unter dem Motto „Status für Kurdistan - Freiheit für Öcalan“ beabsichtigten die Versammlungsteilnehmer einen täglichen Marsch durchzuführen, beginnend am 1. September in Wuppertal mit dem Ziel, am 5. September Marienheide zu erreichen, teilte die Polizei mit. Am Mittwoch startete der Aufzug mit rund 80 Teilnehmern in Remscheid mit dem Etappenziel Hückeswagen.

Gegen 13 Uhr kam es in Bergisch Born in Remscheid zu Übergriffen durch etwa 80 Demonstrationsgegner. Diese versammelten sich spontan mit mehreren Fahrzeugen in der Nähe der Balkantrasse und störten die Veranstaltung, so die Polizei. Dabei fuhren einige Störer als Provokation gezielt mit ihren Autos auf vereinzelte Versammlungsteilnehmer zu. In der Folge kam es zu Steinwürfen aus beiden Gruppierungen, auch gegen die eingesetzten Polizeikräfte. Eine Beamtin wurde durch einen Stein am Kopf getroffen, verblieb jedoch dienstfähig. Nur durch den Einsatz von Schlagstöcken und Pfefferspray gelang es den Beamten, die randalierenden Kontrahenten voneinander zu trennen.

Während sich die Demonstrationsgegner mit ihren Fahrzeugen fluchtartig entfernten, setzte sich der Aufzug auf der Balkantrasse wie geplant in Richtung Hückeswagen fort. Hier endete er gegen 15 Uhr am Bergischen Kreisel, wo die Polizei die Personalien der Versammlungsteilnehmer feststellte. Anschließend wurde die Veranstaltung durch den Versammlungsleiter für beendet erklärt. Strafverfahren, unter anderem wegen Landfriedensbruch, Verstoß gegen das Versammlungsgesetz, Körperverletzung und Beleidigung, wurden eingeleitet; die Ermittlungen hierzu dauern an. In der Spitze waren etwa 150 Polizeibeamte eingesetzt.

Heute übernahm die Polizei des Oberbergischen Kreises die Einsatzführung. „Wir haben die Kräfte entsprechend angepasst“, erklärte Polizeisprecherin Monika Treutler. Aufgrund der gestrigen Ausschreitungen waren noch mehr Beamte im Einsatz. Die oberbergischen Kräfte wurden von einer Hundertschaft unterstützt und es blieb friedlich.

Gegen 9:30 Uhr starteten 87 Teilnehmer in Hückeswagen. Ihr Ziel, die Bahnstraße in Wipperfürth, erreichten sie um 12:20 Uhr, wo die Versammlung offiziell aufgelöst wurde. Am Etappenziel meldete der gleiche Teilnehmerkreis eine Spontanversammlung in Form eines Aufzuges unter dem Motto „Gegen Bombenangriffe auf Kurden“ an. Mit dem Ziel Gaulstraße setzten sich die Teilnehmer um 13 Uhr in Bewegung. Sie erreichten ihr Ziel störungsfrei um 13:40 Uhr, woraufhin die Versammlung beendet wurde. Morgen findet der letzte Marsch statt. Dann wird die Gruppe von Wipperfürth nach Marienheide gehen.

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