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Die Ruhe vor dem Sturm

bv; 2. Sep 2015, 18:01 Uhr
Bilder: Michael Kleinjung --- Großzügige und helle Räumlichkeiten kennzeichnen das neue Forum-Einkaufszentrum.
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Die Ruhe vor dem Sturm

bv; 2. Sep 2015, 18:01 Uhr
Gummersbach – Das neue Forum Gummersbach öffnet morgen früh um 5 Uhr seine Pforten - 50.000 Besucher werden dann erwartet - HBB investierte 80 Millionen Euro.
Von Bernd Vorländer

300 Augenpaare schauen gebannt, verinnerlichen das Neue, saugen die schöne neue Shoppingwelt begierig auf. Am Vorabend der Eröffnung des Forum Gummersbach nehmen Politiker, Vertreter von Institutionen und weitere Gäste den neuen Anziehungspunkt in der Gummersbacher Innenstadt in Augenschein. Es ist so etwas wie die Ruhe vor dem Sturm. Schließlich werden morgen früh ab 5 Uhr  die Tore geöffnet, denn der Technikmarkt Saturn öffnet zur Feier des Tages bereits um 6 Uhr mit Überraschungs-Schnäppchen. Wenige Stunden später gibt es auch für die übrigen 70 Geschäfte das „Go“, sodass die Käufer dann 15.000 Qudratmeter Verkaufsfläche erobern können. Und das Team um Center-Manager Heiner Hutmacher geht von einem gewaltigen Besucher-Ansturm aus. Bis zu 50.000 Menschen täglich werden in den ersten Tagen nach der Eröffnung im Forum erwartet. Was das für den Verkehr in der Innenstadt bedeutet, mag sich jeder ausmalen, auch wenn im Parkhaus des Forum 1.500 neue Parkmöglichkeiten zur Verfügung stehen.


[Auch bei den Augen-Spezialisten von eyes+more freut man sich auf die ersten Kunden.]

Jedenfalls überwiegt die Vorfreude auch bei der illustren Runde der Vorabend-Besucher, die das Foyer, die Architektur und die neuen Läden zunächst auf sich wirken lassen. 80 Millionen Euro hat sich der Investor, die Hanseatische Betreuungs- und Beteiligungsgesellschaft  HBB den „Kaufpalast“ in der oberbergischen Metropole kosten lassen. "Das ist für uns ein magischer Moment. HBB hat hier ein erstklassiges Produkt abgeliefert, ein Center, das für die Stadt richtungsweisend ist", freute sich Gummersbachs Bürgermeister Frank Helmenstein. Viel Wert sei auf die Architektur gelegt worden, ergänzte der 1. Beigeordnete Ulrich Stücker. "Die öffentliche Durchquerung des Centers war genau die richtige Idee."

Bis zum ersten Spatenstich waren jedoch einige Hürden zu überwinden. Zunächst gab es zwischen der Stadt und dem Investor unterschiedliche Auffassungen über die Größe, schließlich einigte man sich auf die 15.000 Quadratmeter, die die Stadtoberen als Höchstgrenze angesehen hatten. Ein gegen den Bau des Forum eingereichtes Bürgerbegehren verlief im Sande, kostete aber ebenso Zeit wie die Vorgabe, das Projekt europaweit ausschreiben zu lassen. Und auch der von der Stadt Gummersbach auserkorene Weg, die neue VfL-Halle gemeinsam mit dem Einkaufszentrum errichten zu lassen, führte nicht zum Ziel, verzögerte das Projekt erneut.


[Gummersbachs Bürgermeister Frank Helmenstein (Mitte) testete mit Ulrich Stücker und Firmenchef Friedhelm Dornseifer schon einmal die Leckereien.]

Hinzu kamen bauliche Herausforderungen aufgrund des lockeren Untergrunds sowie das Nadelöhr Kampstraße, das die Innenstadt an das Forum anbindet. Hier gab es jahrelange Diskussionen, wie sich die Bahnlinie queren ließe und der Anschluss an die Innenstadt optimal gelingen könne. Inzwischen gibt es aber mehrere Möglichkeiten, aus der alten Innenstadt zum Forum zu kommen. Ursprünglich sollte das neue Einkaufszentrum bereits vor einem halben Jahr eröffnet werden, doch gerade bauliche Unwägbarkeiten brachten einen Verzug. Jetzt aber erstrahlt der zweigeteilte Bau, der sich mit seiner roten Klinkerfassade und dem rostigen Corten-Stahl sehr gut in die Umgebung einbindet und eine Reminiszenz an den Kesselbauer Steinmüller ist, der im gesamten 20. Jahrhundert das Gelände nutzte und bei dem viele Oberberger ihre berufliche Heimat hatten.

Auch HBB-Geschäftsführer Harald Ortner freute sich über die Eröffnung. Man habe mit dem Forum auch aus städtebaulicher Sicht die örtliche Infrastruktur erheblich verbessert. Ungehalten war Ortner allerdings über die Untätigkeit der Nachbarn im Bereich der Kampstraße. Dort habe HBB erhebliche Investitionen getätigt und die Eigentümer der Immobilien eigentlich auch die Bereitschaft gezeigt, die Zuwegung optisch und praktisch zu verbessern. "Umso ärgerlicher ist es, dass sich bislang noch nichts getan hat", so Ortner. Beigeordneter Stücker machte aber deutlich dass sich "kurzfristig" dort etwas tun werde.  


Von der Kampstraße aus steht man in kurzer Zeit vor dem Shopping-Areal. Auf der linken Seite gelangt man zum Lebensmittelmarkt von Dornseifer und der Drogerie Müller sowie zum Parkhaus, das von montags bis samstags von 5:30 Uhr bis 22 Uhr geöffnet ist. Die Preise sind moderat: Die erste halbe Stunde ist kostenlos, bis zu einer Stunde sind 1,50 € zu entrichten, danach kostet jede weitere Stunde einen Euro. Wer bei Dornseifer kauft, genießt einen Vorteil, denn dann ist das Parken bis zu einer Stunde frei. Im zweiten Gebäudekomplex ist „Saturn“ im Obergeschoss der Anbieter, der mit Abstand die größte Verkaufsfläche anbietet. An den ersten drei Tagen sowie am 2. Oktober und 19. Dezember) gelten Sonderöffnungszeiten von 9:30 Uhr bis 22 Uhr. Ansonsten schließt das Forum um 20 Uhr. Am 25. Oktober, 1. November und 6. Dezember gibt es von 13 bis 18 Uhr verkaufsoffene Sonntage im Forum.

  
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