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Die Immobilie im Fadenkreuz

Red; 17. Aug 2015, 17:00 Uhr
Oberberg Aktuell
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Die Immobilie im Fadenkreuz

Red; 17. Aug 2015, 17:00 Uhr
Oberberg - Im ersten Halbjahr 2015 konnte der Gutachterausschuss für Grundstückswerte im Oberbergischen Kreis 1.435 Kaufverträge auswerten - Preise sind im ersten Halbjahr 2015 meist steigend.
1.435 Immobilien-Kaufverträge bedeuten zwar ein Minus von rund 19 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres, allerdings dem Umstand geschuldet, dass durch die Erhöhung der Grunderwerbssteuer zum Jahreswechsel, im Dezember 2014 diverse Kaufvertragsabschlüsse vorgezogen wurden. Zum Vergleich: Wurden im ersten Quartal des Vorjahres durchschnittlich monatlich rund 300 Kaufverträge beurkundet, waren es im gleichen Zeitraum 2015 lediglich rund 200 Kaufverträge.


Der Rückgang ist in allen Hauptteilmärkten zu beobachten. Bebaute Grundstücke wurden 13 Prozent weniger verkauft (642), Wohnungs- und Teileigentum ging um 19 Prozent zurück (269), Bauland (ohne Gewerbebauland) fiel um 29 Prozent (128) und forstwirtschaftliche Grundstücke gaben um rund 11 Prozent nach (157). Lediglich der Handel mit landwirtschaftlich genutzten Grundstücken liegt mit 125 Verträgen auf dem Niveau des Vorjahres. Obwohl der starke Rückgang in den Fallzahlen zu verzeichnen war, lag der Gesamtgeldumsatz immer noch bei rund 192 Mio. Euro (-2 Prozent). Der Gesamtflächenumsatz sank jedoch um 24 Prozent auf 539 Hektar.

Der Durchschnittswert für landwirtschaftlich genutzte Flächen liegt mit 1,30 Euro/m² über dem Niveau des aktuellen Bodenrichtwerts von 1,20 Euro/m². Die Preise von Waldflächen sind gegenüber dem Vorjahr erneut deutlich angestiegen. Für Laubwald wurde 1,30 Euro/m² gezahlt. Für Mischwald 1,35 Euro/m² und für Nadelwald 1,40 Euro/m². Zum Vergleich: 2014 betrugen sie durchschnittlich 1,10 Euro/m² (Laubwald) beziehungsweise 1,25 Euro/m² (Mischwald) und 1,20 Euro/m² (Nadelwald). Der Preis von Waldflächen ohne Aufwuchs liegt mit rund 0,45 Euro/m² auf ähnlichem Niveau wie im Vorjahreszeitraum.

Im ersten Halbjahr 2015 wurde für Bauland (ohne Gewerbebauland) rund 7,5 Millionen Euro ausgegeben. Dies ist ein Rückgang von 25 Prozent gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum. Die durchschnittlichen Preise pro Quadratmeter schwanken zwischen 70 Euro im Südkreis und 145 Euro im Nordkreis. An Hand von Auswertungen kann unterstellt werden, dass das Preisniveau von Bauplätzen des Vorjahres gehalten wird. Das jeweilige Preisniveau der einzelnen Lagen (Straßen, Orte) kann über die Bodenrichtwertkarten (www.boris.nrw.de oder www.rio.obk.de) aufgerufen werden.

Der Geldumsatz betrug bei den bebauten Grundstücken (ohne Gewerbegrundstücke) 107 Millionen Euro und lag damit nur einen Prozent unter den Vorjahreszahlen. Die Preise für freistehende Ein- und Zweifamilienhäuser (Grundstücksgrößen zwischen 350 und 800 m²) liegen bei durchschnittlich 170.000 Euro (+10 Prozent). Je nach Baujahr, Lage, Ausstattung und Beschaffenheit wird natürlich unterschiedlich viel für eine Gebäudeimmobilie gezahlt.

Mit durchschnittlich 2.230 Euro pro Quadratmeter-Wohnfläche liegen neu gebaute Eigentumswohnungen zwei Prozent unter dem Niveau von 2014. Der Durchschnittspreis einer Neubauwohnung mit rund 90 m² Wohnfläche lag im ersten Halbjahr bei 200.000 Euro. Im Einzelnen ist der Wert einer Eigentumswohnung natürlich stark abhängig von der Lage, dem Baujahr, der Bauausführung und der Ausstattung.
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