Lindlar - Bis in das Jahr 1840 reicht die geschichte des Schützenvereins Lindlar zurück - Zum Festkommers am Samstagabend im Kulturzentrum Lindlar waren viele befreundete Schützenvereine erschienen.

Von Ursula Hütt

Der Schützenverein Lindlar hatte gerufen und viele Grünröcke des Kreises sowie Ehrengäste waren zum Jubiläums-Festkommers in das Lindlarer Kulturzentrum gekommen. Zu Beginn seiner Festrede begrüßte der Vorsitzende des Schützenvereins, Alexander Bosbach, als Schirmherr des Abends den Bundestagsabgeordneten Klaus Peter Flosbach. Als Ehrengäste begrüßte er Bürgermeister Dr. Georg Ludwig, Landrat Hagen Jobi, Kreisdirektor Jochen Hagt und den ehemaligen Bürgermeister Dr. Hermann-Josef Tebroke. Der Schützenverein pflege die Tradition und verbinde Menschen über Generationen, so der Lindlarer Schützen-Chef. Alexander Bosbach verwies in seiner Rede auf die ständige Veränderung im Verein. Besondere Verantwortung hätten vor allem diejenigen, die jungen Menschen den Schützen verein und dessen Tradition näher brächten. Im Verein würden Zusammenhalt und aktives Vereinsleben als Werte gelebt.


[Lindlars Schützen-Chef Alexander Bosbach konnte zahlreiche Festgäste begrüßen.]

Bundestags-Abgeordneter Klaus Peter Flosbach erinnerte an die Gründer des Schützenvereins, die wohl mächtig gestaunt hätten über das, was die Ururenkel heute so alles auf die Beine stellen würden. Lindlar habe einen besonders aktiven Schützenverein, in dem Gemeinschaft groß geschrieben werde. Bürgermeister Dr. Georg Ludwig war in Schützenuniform erschienen. Er wünschte dem Verein noch ein langes Bestehen und alles Gute für die Zukunft. Damals, 1840, habe es noch keine Demokratie gegeben und so sei der Verein nur mit Zustimmung der Obrigkeit gegründet worden. Der Bürgermeister überreichte dem Vereinsvorsitzenden Alexander Bosbach Plakette und Ehrenurkunde anlässlich des Jubiläums. Landrat Hagen Jobi betonte in seiner Laudatio, dass der Schützenverein Lindlar einer der ältesten Vereine im Oberbergischen Kreis sei. Kameradschaft und Geselligkeit hätten einen hohen Stellenwert. „Brauchtum und Tradition mit der heutigen Zeit zu verbinden, ist die Aufgabe des Schützenvereins“, betonte der Landrat.


Der Präsident des Rheinischen Schützenbundes, Willi Palm, überreichte einen Pokal als Dank für die gute Zusammenarbeit. Klaus Büser, Präsident des Oberbergischen Schützenbundes, verwies auf die jetzige Situation des Schützenwesens mit Blick auf den demografischen Wandel. Wertschätzung und Rücksichtnahme seien auch in der heutigen Zeit wichtig. Büser überreichte ein Wappen des Oberbergischen Schützenbundes mit Widmung zum 175-jährigen Vereinsjubiläum. Viele befreundete Schützenvereine gratulierten an diesem Abend zum Vereinsjubiläum.    

[Der Musikverein Lindlar gestaltete den Jubiläums-Festkommers.]

Im Jahr 1502 wurde erstmalig eine Schützenabteilung in den Kirchenrechnungen der katholischen Pfarrgemeinde Lindlar erwähnt. Unter Berücksichtigung der ersten historischen Erwähnung ist der Verein demnach sogar 513 Jahre alt. Im Jahr 1840 wurde dann der eigentliche Schützenverein wieder gegründet. Grundsätzlich wurden in damaliger Zeit Schützenvereinigungen auf Bestreben des jeweiligen Landesherren gegründet, um Land und Leute zu schützen. Das Vogelschießen, ursprünglich zur Waffenübung bestimmt, gestaltete sich im Laufe der Zeit nach dem Wegfall des Schutzzweckes zu einem Schießspiel. Zum Kirchweihfest fand auch ein Vogelschießen statt. Der Sieger hieß nach alter Tradition „Schützenkönig“. Mit dem „Bergischen Heimatlied“ und der „Nationalhymne“, gespielt vom Musikverein Lindlar endete der Festkommers im Kulturzentrum Lindlar.

Klaus Büser, Präsident des Oberbergischen Schützenbundes, ehrte im Rahmen des Festveranstaltung einige Vereinsmitglieder für ihr langjähriges Engagement.

Geehrt wurden:

Norbert Schmitz
Goldene Ehrennadel für 40 Jahre aktive Mitgliedschaft

Christoph Sax
Goldene Ehrennadel für 31 Jahre Engagement im Schützenverein

Walter Globke
Großer Orden am Bande für 45 Jahre Mitgliedschaft und besonderen Einsatz für das Schützenwesen

Armin Brückmann
Präsidentennadel, seltene Auszeichnung für besonders verdiente Vereinsmitglieder