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Gravierendster Hagelschaden seit 40 Jahren

lp; 7. Jul 2015, 16:30 Uhr
Bild: privat --- Die Maisbauern rechnen mit Ernte-Verlusten bis zu 50 Prozent.
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Gravierendster Hagelschaden seit 40 Jahren

lp; 7. Jul 2015, 16:30 Uhr
Oberberg - Kreisbauernschaft Oberberg berichtet von „30 bis 50 Prozent Zerstörung der Ackerflächen“ in den südlichen Kommunen.
Von Loreen Prediger

Am vergangen Sonntag litten nicht nur Hausdächer und Fahrzeuge unter dem schweren Hagelsturm im Süden des Kreises (OA berichtete), auch die oberbergische Landwirtschaft muss nun erhebliche Verluste einstecken. Ein Großteil der landwirtschaftlichen Nutzflächen im Oberbergischen, etwa 92 Prozent, besteht aus Grünland und ist nicht von Hagelschäden betroffen. „Allerdings sind die restlichen acht Prozent Ackerbau. Einen Großteil davon wiederum macht mit sechs Prozent der Mais aus, der Rest ist hauptsächlich Getreide. Diese Flächen wurden in den südlichen Gebieten des Kreises zu 30 bis 50 Prozent zerstört“, berichtet Helmut Dresbach, Vorsitzender der Kreisbauernschaft Oberberg. Die Stängel und Blätter vieler Maispflanzen seien stark beschädigt, die Halme auf den Getreidefeldern zum großen Teil umgeknickt. „Die betroffenen Pflanzen werden sich davon bis zur Ernte nur gering bis gar nicht erholen können“, so Dresbach.


Laut Angaben des Vorsitzenden der Kreisbauernschaft seien die südlichen Kommunen Nümbrecht, Waldbröl und Morsbach besonders betroffen. Für die dort ansässigen Landwirte schätze er den finanziellen Verlust auf 500 € pro Hektar, und es gäbe keine Entschädigungen. „Zwar besteht für Landwirte die Möglichkeit, eine Hagelversicherung für ihre Ernte abzuschließen. Allerdings sind solche Hagelstürme hier im Oberbergischen sehr selten. So schlimm war es das letzte Mal vor 40 Jahren in Wiehl“, beschreibt Helmut Dresbach die Situation. Glücklicherweise seien nur die Ernteerträge in diesem Jahr betroffen, mit Langzeitschäden müsse man nicht rechnen. Die Landwirte hoffen nun auf eine bessere Mais- und Getreideernte im nächsten Jahr, bangen jedoch angesichts einer erneuten Unwetterwarnung für den Oberbergischen Kreis am heutigen Dienstag um das, was auf ihren Feldern noch übrig ist.
  
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