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Feuerwehr musste entkräftetem Schwimmer zu Hilfe eilen

fj; 6. Jul 2015, 16:15 Uhr
Bilder: Michael Gauger --- Der 16-Jährige kam mit starker Unterkühlung ins Krankenhaus.
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Feuerwehr musste entkräftetem Schwimmer zu Hilfe eilen

fj; 6. Jul 2015, 16:15 Uhr
Oberberg – Ein 16-Jähriger schaffte es gestern nicht mehr aus eigener Kraft zum Ufer – Zahlreiche Badeunfälle in ganz Deutschland – Die DLRG gibt Tipps fürs richtige Baden bei heißem Wetter.
Die Hitze am Wochenende hat für einen Ansturm auf Freibäder, Seen und Talsperren gesorgt. Dabei kamen bundesweit mindestens zwölf Menschen bei Badeunfällen ums Leben. Allein in Nordrhein-Westfalen waren neun Tote zu beklagen. So wurde beispielsweise ein sechsjähriger Junge am vergangenen Samstag beim Spielen am Rheinufer in Köln- Merkenich von der Strömung erfasst und unter Wasser gezogen worden. Er ertrank. Im Oberbergischen musste die Löschgruppe Loope der Freiwilligen Feuerwehr Engelskirchen einem Schwimmer zu Hilfe eilen.

Der 16-jährige Junge war gestern mehrmals von der Staumauer in Ehreshoven ins Wasser gesprungen. Davon war er irgendwann so entkräftet, dass er es nicht mehr alleine ans Ufer schaffte. Sein Freund zog ihm zum Fuß eines Turms zwischen den Wehren, wo sich der entkräftete Schwimmer festhalten konnte, bis die von seinem Freund gerufenen Einsatzkräfte vor Ort waren. Die Alarmierung ging um 17:30 Uhr bei der Feuerwehr ein. Die insgesamt 22 Einsatzkräfte der Löschgruppe rückten mit einem Rettungsboot und einem Löschgruppenfahrzeug aus. Den Einsatz leitete Patrick Langenstroer. Über Steckleitern konnte der Jugendliche schließlich zurück ans Ufer gebracht werden. „Der Zustand des Jungen war nicht unkritisch. Bei einer Körpertemperatur von nur 34 Grad war er stark unterkühlt“, berichtete Thomas Krimmel, Leiter der Engelskirchener Feuerwehr. Nach der Versorgung in einem Rettungswagen wurde der 16-Jährige zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus gebracht.

Warum gerade Sprünge ins Wasser gefährlich sind, weiß André Schäfer, Leiter der Gummersbacher Ortsgruppe der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG). „Auch wenn die obere Wasserfläche bei solchen Temperaturen schon mal knapp 20 Grad warm werden kann, sind die tieferen Schichten mit 9 Grad noch sehr kalt. Springt man ins Wasser, erreicht man dieses kalte Wasser abrupt, was für den Körper nur schwer zu verkraften ist“, so der Rettungsschwimmer. Muskelverkrampfungen oder gar eine Bewusstlosigkeit können die Folge sein.

Auch das Schwimmen in Nähe der Staumauern kann lebensgefährlich werden. Hier können Wirbel entstehen, die die Badenden unter Wasser ziehen. Ihnen entkäme man nur, wenn man sich auf den Boden sinken lässt, um sich dort seitlich aus dem Sog heraus zu drücken. Dabei nicht in Panik zu geraten, gleicht einem Zauberkunststück. „Auch Entfernungen werden auf dem Gewässer leicht falsch eingeschätzt. Da will man mal eben ans andere Ufer schwimmen und merkt erst unterwegs, wenn die Kräfte schon schwinden, wie weit die Strecke wirklich ist“, so Schäfer. Er rät, den eigenen Körper und die eigenen Kräfte nicht zu überschätzen und sich an folgende Regeln zu halten: Langsam ins Wasser gehen, sich nicht der prallen Sonne aussetzen, viel Wasser trinken und weitgehend auf Alkohol verzichten. Weitere Baderegeln hat die DLRG auf ihrer Homepage veröffentlicht.
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