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Hitze lässt Waldbrandgefahr steigen

Red; 3. Jul 2015, 12:44 Uhr
Archivbild: Im vergangenen Mai brach ein Waldbrand an der Bruchertalsperre aus.
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Hitze lässt Waldbrandgefahr steigen

Red; 3. Jul 2015, 12:44 Uhr
Oberberg – Morgen wird die zweithöchste Waldbrandgefahrenstufe erreicht - Der Landesbetrieb Wald und Holz Nordrhein-Westfalen gibt Tipps zum richtigen Verhalten beim Waldbesuch.
Der Waldbrandgefahrenindex des Deutschen Wetterdienstes reicht von „sehr geringe Gefahr“ (Stufe 1) bis „sehr hohe Gefahr“. Laut dem Landesbetrieb Wald und Holz Nordrhein-Westfalen (NRW) liegt die Waldbrandgefahrenstufe im Oberbergischen heute bei Stufe 3 (mittlere Gefahr). Morgen wird mit Stufe 4 (hohe Gefahr) die zweithöchste Stufe erreicht. Darum appelliert Wald und Holz NRW eindringlich an alle Waldbesucher, sich an die folgenden Regeln zu halten: Einhalten des gesetzlichen Rauchverbots (1. März bis 31. Oktober). Autos nicht im hohen Gras abstellen, da die Abwärme des Fahrzeugs ausreicht um dieses in Brand zu setzen. Kleine Entstehungsbrände direkt löschen, wenn das gefahrlos möglich ist. Brandherde der Feuerwehr (112) melden und den Wald auf kürzestem Weg verlassen.

Vor Ort kann die tatsächliche Waldbrandgefahr stark schwanken, so der Landesbetrieb Wald und Holz. Die Förster vor Ort können die Situation am besten einschätzen und darauf reagieren. Zum Teil kann trotz gleicher Witterungsbedingungen die Waldbrandgefahr lokal unterschiedlich ausgeprägt sein. So sind Laubwälder meist nicht so feuergefährdet wie Nadelwälder. Denn die Laubbäume haben meist ein dichteres Blätterdach, wodurch weniger Sonne an den Boden kommt und einen hohen Wasseranteil in ihren Blättern gebunden. Zum anderen besitzen einige Nadelbäume wie die Kiefer leicht brennbare ätherische Öle. Die Brandanfälligkeit von Wäldern hängt zudem stark davon ab, was unter den Bäumen steht. Hohes Gras wächst da wo Licht an den Waldboden kommt. Das ist vor allem der Fall, wenn beispielsweise ein Sturm wie im Frühjahr der Sturm Niklas, viele Bäume umgeworfen hat oder auf freien Flächen, wo viele neue Bäume gepflanzt wurden. Meist entstehen Waldbrände als sogenannte Bodenfeuer.


In ungepflegten Wäldern mit hohem Reisiganteil auf dem Waldboden findet das Bodenfeuer dann so viel Nahrung, dass hohe Flammen entstehen und die Baumkronen in Brand setzen. Dann entstehen sogenannte Vollfeuer, wie viele dies aus Fernsehberichterstattungen über Waldbränden am Mittelmeer oder in Californien kennen. Ein Blick in die Waldbrandstatistik 2014 zeigt jedoch, „Waldbrand“ ist in NRW ein überschaubares Thema. Im vergangenen Jahr gab es knapp 22 gemeldete Brände, mit einer Gesamtfläche von sieben Hektar. Durch die vielen Waldbesucher werden die meisten Brände entdeckt. Und da heute fast jeder mit einem Handy unterwegs ist, wird die Feuerwehr zeitnah informiert.

Neben der Waldbrandgefahr, kann die Trockenheit aber auch zum Problem für im Frühjahr gepflanzte Bäumchen werden. Denn diese haben noch keine tiefe Wurzeln und nur wenig Wasserreserve. Förster und Waldbesitzer warten daher mit Spannung, wie sich die Situation bis August entwickelt.

Weitere Informationen zum Waldbrandgefahrenindex unter: www.dwd.de/waldbrand.
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