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„Alarmierende Tendenz“ auf dem Oberbergischen Arbeitsmarkt

Red; 2. Jul 2015, 15:36 Uhr
Oberberg Aktuell
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„Alarmierende Tendenz“ auf dem Oberbergischen Arbeitsmarkt

Red; 2. Jul 2015, 15:36 Uhr
Oberberg – Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten warnt: Fast 37 Prozent der Beschäftigten in unsicheren Stellen.
Unsichere Jobs werden im Oberbergischen Kreis nach Einschätzung der Gewerkschaft Nahrung Genuss Gaststätten (NGG) immer mehr zum „Normalfall“. Im vergangenen Jahr arbeiteten fast 37 Prozent der heimischen Beschäftigten in Teilzeit- und Mini-Jobs oder hatten ein Leiharbeitsverhältnis. Vor zehn Jahren lag der Anteil der sogenannten „atypisch Beschäftigten“ dagegen noch bei rund 32 Prozent. Die NGG beruft sich dabei auf eine aktuelle Studie der Hans-Böckler-Stiftung, die den Arbeitsmarkt im Oberbergischen Kreis unter die Lupe genommen hat. Demnach arbeiteten im vergangenen Jahr rund 42.700 Beschäftigte in nicht-regulären Jobs.

Für die NGG ist diese Tendenz „alarmierend“: „Wenn mittlerweile so viele Menschen keinen stabilen Arbeitsplatz haben, zeigt das die Schieflage auf dem Arbeitsmarkt im Oberbergischen Kreis“, sagt Ernst Busch von der NGG Köln. Gerade Mini-Jobs hätten zugenommen. Im Bäckerhandwerk und in der Gastronomie seien diese besonders verbreitet – auf Kosten von regulärer Beschäftigung. „450 Euro reichen aber meist nicht zum Leben. Deshalb müssen viele Menschen mehrere Mini-Jobs machen, oft ohne Sicherheit und in der Angst, die Stelle schnell wieder zu verlieren“, so Busch. Der Gewerkschafter warnt: „Wackelige Jobs heute sind die Altersarmut von morgen.“
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