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Proteste gegen Krankenhausreform

Red; 19. Jun 2015, 13:59 Uhr
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Proteste gegen Krankenhausreform

Red; 19. Jun 2015, 13:59 Uhr
Oberberg - Am kommenden Mittwoch beteiligen sich die Belegschaften des Klinikums Oberberg und der Katholischen Klinken Oberberg an einer Demonstration gegen die neuesten Reformpläne des Bundeskabinetts.
Unter dem Motto „Mehr von uns ist besser für alle“ fordert der Betriebsrat des Klinikums Oberberg eine bessere Personalausstattung. Pflegekräfte, Ärzte, Verwaltungsmitarbeiter, Reinigungskräfte und die Geschäftsführung des Kreiskrankenhauses Gummersbach machen sich stellvertretend für die Beschäftigten im Klinikum in einer zehnminütigen Aktion für mehr Mitarbeiter in deutschen Krankenhäusern stark. Damit beteiligt sich die Belegschaft am kommenden Mittwoch an bundesweiten Protesten, zu der die Gewerkschaft ver.di aufruft. Unterstützt werden sie vom Geschäftsführer der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen (KGNW), Matthias Blum, und Wolfgang Cremer, Bereichsleiter Gesundheit bei ver.di NRW.



Das Bundeskabinett hat kürzlich die Krankenhausreform verabschiedet, die nach Ansicht der Krankenhäuser massive Einschnitte zur Folge haben wird (OA berichtete). Durch den Wegfall des Versorgungszuschlages würden allein im Klinikum Oberberg jährlich rund 785.000 € fehlen. Ungeklärt sei darüber hinaus die mangelhafte Investitionsfinanzierung, die extrem unterfinanzierte ambulante Notfallversorgung und das Personalkostendilemma, da keine Refinanzierung von Tarifsteigerungen existiert. Stattdessen lege die Bundesregierung ein Pflege-Förderprogramm vor, das dem Klinikum Oberberg drei zusätzliche Pflegestellen bescheren würde – vorausgesetzt man trägt zehn Prozent dieser Personalkosten selbst und kommt für Tarifsteigerungen auf.

„Ein echtes Pflegeförderprogramm wäre zum Beispiel eine Stelle mehr pro Station“, sagt Hauptgeschäftsführer Joachim Finklenburg. „Eine Stelle pro Krankenhaus hilft nicht“, sagt er, denn die Pflegekräfte arbeiteten bereits am Limit. Der Betriebsrat wird seine Forderungen an eingeladene Gäste aus der Politik richten. Zusagen liegen bislang von Landrat Hagen Jobi, Michaela Engelmeier (SPD-Bundestagsabgeordnete) und Ina Albowitz (FDP-Kreistagsmitglied und Mitglied des Aufsichtsrates) vor.   

Auch die Katholischen Kliniken Oberberg beteiligen sich an der Demonstration. "Auch in der KKO mussten Arbeitsplätze abgebaut werden. Daher werden wir 100 Luftballons als Ausdruck unseres Protestes in den Himmel aufsteigen lassen. An denen haben wir jeweils eine Informationskarte befestigt, mit welcher wir nochmals auf unseren Protest aufmerksam machen möchten", teilte die Geschäftsleitung mit.
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