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Großes Stelldichein in Gummersbachs „grüner Lunge“

uk; 18. Jun 2015, 13:44 Uhr
Bilder: privat --- Der Hexenbusch bietet Erholung und für Kinder stehen Spielgeräte bereit.
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Großes Stelldichein in Gummersbachs „grüner Lunge“

uk; 18. Jun 2015, 13:44 Uhr
Gummersbach - Der Freizeitpark Hexenbusch e.V. feiert am Wochenende sein 40-jähriges Bestehen - OA wirft einen Blick auf die Entstehungsgeschichte und die Aufgaben der Gegenwart.
Der Sage nach soll die Namensgeberin des Hexenbusches ein böses, altes Weib gewesen sein.  "Vom Fuße des Kerbergs her schiebt sich ein lichter Hochwald bis in das Wohngebiet von Gummersbach", lautet der erste Satz der düsteren Erzählung. Und weiter:  .... "am merkwürdigsten aber waren die Gruppen von Hainbuchen, deren Stämme krumm und knubbelig gewachsen waren und große und kleine Buckel aufwiesen. Einige dieser Bäume sahen von fern so aus, als wenn sie missgestalteten, verwachsenen und verzerrten Menschen glichen, die hier zu knorrigen Hainbuchenstämmen verwandelt worden seien. Das hatte die böse Hexe getan, die vor langer Zeit im tiefen, dunklen Walde hauste und hier ihr Unwesen trieb. Den Menschen hatte sie Pest, Verderben und Tod geschworen, weil sie in ihrer Jugend von einem jungen Jäger betrogen worden sein sollte. Durch ihren Bannspruch konnte sie Menschen, die sich in ihren Wald gewagt hatten, zu Hainbuchenstämmen erstarren lassen." Die gruselige Geschichte endet schließlich damit, dass die "grässliche Frau samt ihrer Behausung in Flammen aufging und verbrannte".

Die Sage um die hässlich-böse Hexe mit der krummen Nase, den blutunterlaufenen Augen und spitzen Wolfszähnen fesselt ihre Leser/Zuhörer auch heute nach. Das alles ist zwar nur Erzählung,  und doch irgendwie bezeichnend für die Historie des Hexenbuschs: Denn die Geburtsstunde  des heutigen "Freizeitparks  Der Hexenbusch" und die Gründung des Vereins "Freizeitpark Hexenbusch" anno 1975 hatte zwar nichts mit Dämonen oder grauseligem Weibsvolk zu tun,  aber dem Start des neuen Clubs waren viel Ärger und Ungemach vorausgegangen. "Ärger darüber, dass die Kinder in der Innenstadt keinen Anziehungspunkt hatten, der sie anlockte und von der Straße herunterholte, wo sie vorwiegend spielten.  Zwar gab es im Hexenbusch, dem einzigen Park, einen Kinderspielplatz, der aber war in einem erbärmlichen Zustand und alles andere als ein Magnet für Kinder mit ihren Eltern", heißt es in der Vereinschronik.



[Bereits vor zehn Jahren wurde kräftig gefeiert.]

Angesichts des kollektiven Unmuts in der Stadt über diesen Zustand  erbarmte sich jemand, um Abhilfe zu schaffen: Klaus Gelhausen, der damalige "Altstadtbürgermeister" - wie er sich nicht nur selbst nannte - sammelte eine kleine Schar Gleichgesinnter wie Manfred Jost, Herbert Berg und Werner Brensing um sich und gründete die "Aktion Hexenbusch". Das Ziel der jungen Gemeinschaft war die Instandsetzung, Erweiterung und Modernisierung des veralteten, kleinen Spielplatzes im Hexenbusch sowie eine ansprechende Gestaltung der Flächen durch Anpflanzungen.

Diese Maßgaben wurden am 13. Mai 1975 auf den Weg gebracht, denn eine erste Bürgerversammlung endete mit der Forderung nach einer Umgestaltung des Hexenbuschgeländes  zu einem "Ort der Entspannung und Erholung für Jung und Alt." Eine Vorgabe, die auch heute noch Gültigkeit hat und die von den aktuell 450 Mitgliedern des Vereins seit Jahrzehnten umgesetzt wird. Der Freizeitpark wird seit 40 Jahren ständig gehegt und gepflegt. Und auch manch neues Spielgerät ist im Laufe der Zeit dazugekommen.

Aber zurück zu den Ursprüngen: Am 26. Juni 1975 war es soweit: Bei einer Vereinsgründungsversammlung im damaligen "Hotel Winter"  wurden 29 Personen Mitglied und die Vereinssatzung verabschiedet. Wenige Wochen später stieg das erste größere Fest im Freizeitpark und gestaltete sich zu einem vollen Erfolg. Weitere Aktionen wie der Auftritt des Musikkorps der Bundeswehr folgten und über die Jahre regelmäßig. So sind die Musiker im November bereits zum 36. Mal für ein Wohltätigkeitskonzert zu Gast.



Am kommenden Wochenende feiert der Verein "Freizeitpark Hexenbuch", der inzwischen von Marco Gelhausen geführt wird, nun aber erst mal sein 40-jähriges Bestehen. Dabei erwartet Besucher am Samstag, 20. Juni, nach der Eröffnung des Festes durch Bürgermeister Frank Helmenstein ein buntes Programm für Kinder von und mit dem Clown Pepe. Zudem wird ein neues Spielgerät eingeweiht: Eine im Oberbergischen einmalige Doppelseilbahn mit einer Länge von 30 Metern. Abends steigt dann ein großes Open- Air-Konzert. Unter dem  Motto „Rock im Park“ spielen zunächst einmal (circa 18 bis 19:30 Uhr) Glen & the Boys Blues Cover. Anschließend tritt dann ab etwa  20 Uhr die CH 22-Band („Party-Cover-Rock quer durch den Kleiderschrank“) in Aktion.

Ein zünftiger Frühschoppen eröffnet ab 11 Uhr den Sonntag.  Die Musikschule Gummersbach unter der  Leitung von Carsten Dobermann sorgt dabei für die musikalische Unterhaltung, bevor die Jubiläumsveranstaltung gegen 16 Uhr ausklingen wird. Auch an diesem Tag wird an die Kinder gedacht. Neben einer Hüpfburg, die an beiden Tagen aufgestellt wird, warten Attraktionen wie Kinderschminken oder Wurfbuden sowie vieles mehr auf den Nachwuchs.

  
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