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'Dezenter Chic und Charme'

Red; 14. Jun 2015, 12:06 Uhr
Bilder: privat --- Das wandfüllende Bild einer Sonnentaublüte, das der Wiehler Fotograf Jens Knotte aufgenommen hat, ist der Hingucker im Speisesaal.
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'Dezenter Chic und Charme'

Red; 14. Jun 2015, 12:06 Uhr
Engelskirchen - AWO-Rhein-Oberberg feierte Sanierung und 25-jähriges Bestehen des Otto-Jeschkeit-Altenzentrums in Ründeroth - Beim Sommer- und Familienfest wurden die Feierlichkeiten am Folgetag fortgesetzt.
„Wow, das ist wirklich dezenter Chic und Charme“, lobte Engelskirchens Bürgermeister Gero Karthaus die Renovierung im Ründerother Otto-Jeschkeit-Altenzentrum der AWO Rhein-Oberberg. In den vergangenen fünf Monaten hat der Wohlfahrtsverband knapp 200.000 € in die Sanierung des Erdgeschosses gesteckt und dabei beachtliche stilistische Akzente gesetzt. Mit Gästen aus Politik, Wirtschaft und anderen Wohlfahrtsverbänden feierte die AWO die Neugestaltung und das 25-jährige Bestehen des Hauses.


[Bürgermeister Dr. Gero Karthaus.]

Karthaus hob auf einen der Hingucker ab: das wandfüllende Bild einer Sonnentaublüte, das der Wiehler Fotograf Jens Knotte aufgenommen hat. Es ist das prägende Motiv im Speisesaal der Einrichtung. Das sei eine ebenso schöne wie seltene fleischfressende Pflanze, erklärte der promovierte Biologe. Unweit Engelskirchens gebe es sie in einem Hangmoor. Vor wenigen Tagen noch sei er dort gewesen, um nachzusehen, ob die Blumen noch wachsen und gedeihen. Das Altenzentrum und das, was es leiste, sei vergleichbar mit diesem Sonnentau. Hier werde den Senioren ein „lebenswertes Zuhause“ geboten. Was er aus Erfahrung feststellte. Seine verbrachte drei Jahre in der Einrichtung.



In die Chronik tauchte AWO-Bezirks- und Kreisvorsitzende Beate Ruland ein, spannte den Bogen vom alten Eduard-Dörrenberg-Krankenhaus über die Ausweichphase im ehemaligen Bergneustädter Krankenhaus bis zum Bezug des Neubaus 1990. Hilde Oberbüscher, die heute Bewohnerin in der Einrichtung sei und die unter den Gästen war, habe sich damals als Mitglied im AWO-Vorstand ebenso wie der Kreisvorsitzende Otto Jeschkeit für diesen Neubau eingesetzt. Ihr dankte Ruland ebenso wie dem ehemaligen Geschäftsführer Christian Will, der zusammen mit Inge Peffeköver das Projekt vorangetrieben habe. Alle Achtung vor dem, was die beiden und ihr Team damals geleistet hätten, betonte sie.


[Die AWO-Kreisvorsitzende Beate Ruland.]

Weiter dankte die Vorsitzende allen Beschäftigten und den Bewohnern, die monatelang geduldig den Baulärm ertragen hätten. Architektin Brigitte Harras habe als Regisseurin des Verfahrens „weit mehr als das Übliche“ geleistet. Nur so habe „der ambitionierte Zeitplan, der immer wieder neuen Gegebenheiten angepasst werden musste“, doch insgesamt eingehalten werden können.

Wolfgang Brelöhr von der DAK-Gesundheit erfreute einmal mehr mit farbenfrohen Geschenken. Im Rahmen der Aktion „Flower for Life“ überreichte er zwei weitere Blumengemälde ans Otto-Jeschkeit-Altenzentrum. Im Frühjahr 2014 hatte er bereits fünf Bilder gestiftet, die Künstler für die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe von 2007 bis 2012 gemalt haben. Dabei kamen 1.500 Werke zusammen.

Martin Deckers, Pflegedienstleiter im Altenzentrum, hatte die Gäste willkommen geheißen und dem AWO-Vorstand herzlich gedankt, dass er die 200.000-€-Sanierung des Hauses bewilligt habe. Das habe die Einrichtung mächtig aufgewertet und es werde von Bewohnern wie vom Personal überaus positiv bewertet. Küchenchefin Nicole Wirtz und ihr Team verwöhnten die Gäste mit einem „Flying Buffet“, die Klänge dazu servierten der Saxophonist Matthias Bauer und der Gitarrist Matthias Erdmann.

Ebenfalls groß gefeiert wurde von der AWO das Familien- und Sommerfest nur einen Tag nach den Jubiläumsfeierlichkeiten. Nach langer Vorbereitungszeit wurden am frühen Morgen die Bierbänke aufgeklappt, ehe ein Gewitterregen zur Eröffnung die Stimmung zunächst abkühlen ließ. Beate Ruland hob in ihrer Begrüßung die gesellschaftliche Bedeutung der AWO hervor und stellte die Qualitäten heraus, welche die Arbeiterwohlfahrt ausmachen. „Qualifizierte Fachlichkeit gepaart mit emotionaler Wärme“ präge alle Leistungen, wobei der Mensch immer im Mittelpunkt stehe. Auch Landrat Hagen Jobi pries die AWO als dynamisch-modernes Unternehmen, in die gleiche Kerbe stieß auch seine stellvertretende Amtskollegin aus dem Rheinisch-Bergischen-Kreis, Claudia Seydthold.   


[Den Regenschirm brauchte man nur ganz zu Beginn des abwechslungsreichen Familien- und Sommerfest.]

Nach den Reden war vor dem Spiel. Und Spiel und Spaß hatten vor allem die kleinsten Besucher. Die Hülsenbuscher Kita entführte mit dem Indianertanz in den Wilden Westen, die Kinder aus Hückeswagen forderten zum Mittanzen auf, aus Hunstig wurde der „Oki Doki“-Tanz aufgeführt. Und auch sonst wurde überall gelacht, geklatscht und mit der Bimmelbahn einige runden zwischen Altenheim und Mehrgenerationenpark gedreht. Kontrastprogramm danach auf der Park-Bühne: Der Looper A-Cappella-Chor unter Leitung von Sofia Wawerla intonierte Schmusesongs, die Tanztruppe der Offenen Ganztagsschule aus Bergisch Gladbach-Heidkamp fetzte zu Hipp-Hopp-Rhythmen über die Bretter und Dörte, Antonia, Hanna und Gina aus dem Jugendzentrum begeisterten das Publikum mit ihrem Cup-Song.   

Die SPD-Bundestagsabgeordnete Michaela Engelmeier und Präsident Friedhelm Julius Beucher des Deutschen Behindertensportverbandes trugen sich bei ihrer Stippvisite auf der Tafel des Familienfestes „Ich war dabei“ ein. Bürgermeister Dr. Gero Karthaus stellte in seiner kurzen Begrüßung heraus, dass die AWO als Betreiberin des Mehrgenerationenparks eine wichtige Partnerin der Gemeinde als Eigentümerin dieses Kleinods sei, sozusagen der Garant fürs Gelingen dieses Vorzeigeprojekts.

Krönendes Finale der Bühnenshow: der Auftritt der Radevormwalder Sängerin Jacky Elaine. Mit Songs von Helene Fischer entführte sie ihr Publikum in den Schlager-Olymp, bei ihrer Interpretation von Marianne Rosenbergs „Er gehört zu mir“ schlossen Genießer die Augen – das war fast besser als das Original. Entsprechend herzlich fiel der Applaus aus, begleitet von Zugabe-Rufen. Geschäftsführerin Martina Gilles, Vorsitzende Beate Ruland sowie Geschäftsbereichsleiterin Alwine Pfefferle dankten der jungen Künstlerin und Moderator Martin Schopps, der inzwischen zu den Größen im Kölner Karneval gehört, mit einem T-Shirt „Mitmachen ist Ehrensache“ der AWO und mit einem AWO-Schirm für ihren Einsatz. Denn ebenso wie alle anderen Akteure hatten sie auf ihre Gage beim Familienfest verzichtet. Auch dafür dankte das Publikum mit viel Applaus.
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