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Anzeige: BioEnergieDialog präsentiert sich

Externer Beitrag; 29. May 2015, 08:00 Uhr
Energieholzlogistik mit Waldresthölzern
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Anzeige: BioEnergieDialog präsentiert sich

Externer Beitrag; 29. May 2015, 08:00 Uhr
Oberberg - Mit BioEnergieDialog Oberberg - Rhein-Erft - Westerwald-Sieg hat sich ein großes Akteursnetzwerk für Holzenergie und Energieeffizienz errichtet.
In der nordrhein-westfälischen Doppelregion Oberberg / Rhein-Erft und dem Drilling Westerwald-Sieg in Rheinland-Pfalz wurde ein großes Akteursnetzwerk errichtet, das sich schwerpunktmäßig für die Entwicklung ertragreicher Wertschöpfungsketten für Holzenergie und Energieeffizienz einsetzt. Die sehr unterschiedlichen Teilregionen profitierten von dem gemeinsamen Dialog durch Austausch von Kompetenzen und einer hervorragenden Vernetzung. Langfristige Ziele sind die regionale Erschließung und Nutzung der Biomassepotentiale und die Sicherstellung der Energieversorgung aus regionaler, regenerativer Energie als wichtiger Beitrag zum Klima- und Umweltschutz. Die Ausschöpfung des wirtschaftlichen Potenzials der Bioenergie für den ländlichen Raum ist eines der wesentlichen Ziele der Bundesrepublik bei der Förderung von 21 Bioenergie-Regionen, zu denen auch Oberberg / Rhein-Erft / Westerwald-Sieg als eine Modellregion zählt.



Steckbrief BioEnergieDialog
Oberberg - RheinErft - Westerwald-Sieg

Bundesland: Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz
Landkreise: Oberbergischer Kreis, Rhein-Erft-Kreis, Landkreis Altenkirchen
Größe: 2265 km²
Einwohnerzahl: 858.076
Flächennutzung: 35 % Wald / 40,7 % Landwirtschaft aufgeteilt auf 19,8 % Acker und 20,9 % Dauergrünland
Vorhandene Biomassenutzung: über 45 Holzheizanlagen, 9 große Biogas-anlagen, 1 Kleinbiogasanlage, 8 Deponiegasanlagen, 25 Klärgasanlagen
Drillingsregion: Kreis Altenkirchen: Region Westerwald-Sieg (WWS)

Langfristige Ziele: Regionale Nutzung des Biomassepotentials; Sicherstellung der Energieversorgung weitestgehend aus regionaler, regenerativer Energie; Entwicklung ertragreicher, regionaler Wertschöpfungsketten; Ausbau der Bioenergie und Energieeffizienz; Klima- und Umweltschutz; Kompetenzen austauschen und Vernetzungsvorteile nutzen
Schwerpunkt Wertschöpfung: Holzenergie, Nahwärmenetze, Biogas, Energieeffizienz
Strategien / Leitprojekte: Logistikkonzept Holzenergie für OBK und WWS, Biomassekonzept für REK, regionsübergreifender Mehrgenerationen-Wissenstransfer, Initiierung von Leuchtturmprojekten


[Zum Vergrößern auf die Tabelle klicken.]

Meilensteine der regionalen Entwicklung 2009 bis 2015

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Schwerpunktthemen der 2. Förderphase 2009 – 2012

Im Fokus steht die Wertschöpfung durch Bioenergie. Dies beinhaltet die Holzmobilisierung, Errichtung von Biomassehöfen, Initiierung von Holzenergie- und Biogasanlagen und die Erschließung von Landschaftspflegematerial durch die Erstellung eines GIS Projekt (Geo-Informationssystem). Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Ressourcen- und Energieeffizienz, sowohl bei Privathaushalten als auch in Gewerbebetrieben. Über eine äußerst rege Wissensvermittlung in vielen Fachtagungen, Arbeitsgruppen und Veranstaltungen für die Öffentlichkeit sowie über Schüler- und Touristikprojekte, Ausstellungen und Pressearbeit und über die gemeinsame Homepage und regelmäßige digitale Infobriefe werden Interessierte erreicht.

Leuchtturm-Projekte


[Bergisches-, Rheinisches- und Westerwälder Energiehaus – Broschüren zur Energieeffizienz für die Region.]  

Die Energiehäuser – Broschüren zur Energieeffizienz
Aufeinander aufbauend erschien in Oberberg 2012 die 3. Auflage des Bergischen Energiehauses, im Rhein-Erft-Kreis 2014 die 1. Auflage des Rheinischen Energiehaus und im Landkreis Altenkirchen 2015 das Westerwälder Energiehaus. Die Broschüren sind ein regionaler Wegweiser zum effizienten Bauen und Sanieren mit nachwachsenden Rohstoffen. Im Serviceteil der Broschüren finden sich Expertenlisten, regionale Kontakte sowie ein Überblick über Förderprogramme.

Die Energiewege      


[Erneuerbare Energien als Touristenmagnet - Der Energieweg bei Gummersbach.] 

Zwei Bioenergie-Touristikrouten können zu Fuß oder mit dem Rad erkundet werden. Seit 2012 zeigt ein 12 km langer Wanderweg wie die erneuerbaren Energien seit Jahrhunderten in die oberbergische Landschaft eingebunden sind und heute genutzt werden. Im Rhein Erft Kreis werden Projekte zu erneuerbaren Energien als Points of Interest (POI) in den Freizeitplaner / App der RadRegionRheinland e.V. des Rhein-Erft Tourismus e.V. eingetragen. Ab Mitte 2015 kann zu den POI‘s navigiert werden und man erhält digital nähere Informationen.

Die Holzmobilisierung im Oberbergischen  


[Praktische Beispiele für die nachhaltige Gewinnung von Energieholz liefert ein Handlungsleitfaden für private Waldbesitzer.] 

Holz ist hier eine der wichtigsten natürlichen Ressourcen für die stoffliche und ener­getische Nutzung (40 % Waldanteil, davon 90 % Klein-Privatwald), allerdings mit Erschließungs-Hemmnissen. Daher wurden Biomassehöfe als Logistikzentren für die dezentrale Energieholzbereitstellung eingerichtet, die eine praktikable Holz-Bündelung für die Kleinwaldbesitzer ermöglichen. In einem aussagekräftigen Handlungsleitfaden zur Holzmobilisierung wird aufgezeigt, wie eine effiziente Logistikkette Holz aufgebaut wird und eine rentable Waldnutzung für Kleinwaldbesitzer aussehen kann.

Das GIS-Projekt im Rhein-Erft-Kreis

In Zusammenarbeit mit der Universität Hohenheim wird mittels eines GIS-Verfahrens die Menge und die geographische Verteilung des Potenzials aus Landschaftspflegematerial ermittelt. Grundlage sind vorhandene Laserscan Daten. Es wird eine detaillierte digitale Karte erzeugt, die in den gängigen GI-Systemen verwendet werden kann und die den Typ und die Menge der vorhandenen Biomasse in einer hohen Genauigkeit geographisch scharf wieder gibt.

Weitere Informationen sind auf www.bioenergiedialog-rheinland.de zu finden.   


Zusammenarbeit mit der Drillingsregion Westerwald-Sieg (WWS)

Als einzige Bioenergie-Region arbeiteten OBK und REK in der 1. Förderphase im „Dialog“ als räumlich getrennte Zwillings Regionen zusammen. In der 2. Projektphase kam der Drilling Westerwald-Sieg hinzu: WWS profitiert von den vorliegenden Netzwerkstrukturen und den Erfahrungen in OBK und REK. So wurde das Holzmobilisierungsprojekt den Akteuren in WWS vorgestellt, wo es regen Anklang fand. Es werden jetzt eigene Netzwerkstrukturen für die Holzenergie aufgebaut, unterstützt von oberbergischen Unternehmen. ZebiO e.V. gewann weitere Mitglieder aus WWS, – daraus folgend soll eine Ortsgruppe ZebiO WWS gegründet werden, um an den bewährten Strukturen zu partizipieren bei Wahrung der regionalen Identität.  

Erfolge / Ausblick


[Das Sanierungskonzept des Schulzentrums Waldbröl wurde mit dem dena- Effizienzpreis ausgezeichnet.]  

Der BioEnergieDialog Oberberg RheinErft Westerwald-Sieg unterstützt erstmals den gegenseitigen Erfahrungsaustausch im Bereich der Bioenergie und Energieeffizienz. Dieser Wissenstransfer verändert die Denkweise bei Entscheidungsträgern deutlich zugunsten der Bioenergie. Viele Projekte werden initiiert und umgesetzt. Viele lohnende Investitionen werden getätigt. Beispiele dazu sind in Oberberg: ein Nahwärmenetz auf Holzbasis sorgt für die Wärme- und Kältebereitstellung auf dem Steinmüllergelände in Gummersbach, ein preisgekröntes Sanierungskonzept wurde bei dem Schulzentrum in Waldbröl umgesetzt. Im Rhein-Erft-Kreis wird das Schulzentrum in Erftstadt mit Wärme aus Holz versorgt und das Energie-Kompetenz-Zentrum Kerpen hat seinen Betrieb aufgenommen. Im Westerwald betreibt der Nahwärmeverbund Glockenspitze gAöR eine vorbildliche Holzheizanlage für öffentliche Gebäude.


[Allein in der 2. Projektphase wurde über den BioEnergieDialog 13.500 Menschen erreicht.]

Außerdem entstanden Handelsbeziehungen zwischen Unternehmen und in allen drei Teilregionen wurden die Logistikketten insbesondere für Energieholz ausgebaut. Darüber sind in Oberberg 3 Biomassehöfe entstanden, die nachhaltig für die Versorgungssicherheit mit Holzhackschnitzeln mit passgenauen Qualitäten stehen. Die regionale Wertschöpfung wurde deutlich erhöht und der lokale Energieholzmarkt gestärkt. Produktions-Mengen und -Qualitäten wurden gesteigert und die Abnahme durch Anlagenzubau gesichert.

Alle 3 Netzwerkbüros haben ihre Positionen als wichtige Knotenpunkte für regionale Akteure ausgebaut. Sie werden als zentrale Anlaufstellen für Unternehmen, Kommunen und Verbände (Handwerk, Industrie, Handel) und interessierte Privatleute immer häufiger angefragt. Veranstaltungen, die sich aus dem Projekt entwickelt haben, sind mittlerweile fest etabliert. In einer steigenden Anzahl an Workshops und AG‘s mit engagierten Akteuren werden neue Themenfelder erarbeitet und umgesetzt. Auch bundesweit wurde über Projekte und Erfahrungen im Rahmen des BioEnergieDialoges berichtet.

Das Motto „Bioenergie da bin ich dabei!“ hat sich etabliert.
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