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„Versorgung der Bevölkerung ist oberste Priorität“

Red; 20. May 2015, 14:27 Uhr
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„Versorgung der Bevölkerung ist oberste Priorität“

Red; 20. May 2015, 14:27 Uhr
Oberberg – Der Landkreistag Nordrhein-Westfalen fordert flexible Möglichkeiten zur Notdienstversorgung vor Ort.
Der Gesundheitsausschuss des Landkreistages Nordrhein-Westfalen hat in seiner heutigen Sitzung auf Schloss Homburg die Pläne der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (KV) zur Neugestaltung der Kassenärztlichen Notdienstversorgung sowie die entsprechenden Gegenvorstellungen der Ärztekammer Nordrhein ausführlich beraten. „Der Landkreistag fordert die Verantwortlichen der KV und der Ärztekammer Nordrhein erneut auf, alles zu unternehmen, um eine umfassende Notdienstversorgung auch für die Bevölkerung im ländlichen Raum sicherzustellen!“, fasste der Ausschussvorsitzende, Landrat Günter Rosenke, Kreis Euskirchen, die Diskussion zusammen.

„Auch wenn anzuerkennen ist, dass die Notdienstplanung der KV auch Aspekte wie eine wirtschaftliche Auslastung der Praxen und der Ärzte in Bereitschaft berücksichtigen muss, ist doch als oberste Priorität die umfassende Versorgung der Bevölkerung außerhalb der Sprechstundenzeiten in zumutbarer Nähe und Erreichbarkeit auch im ländlichen Raum sicherzustellen. Es kann der Bevölkerung weder zugemutet werden, mit dem Auto lange Strecken zu einer Notdienstpraxis zurückzulegen, noch über mehrere Stunden auf das Eintreffen eines Arztes zu warten, wenn er dringend gebraucht wird. Außerdem muss sichergestellt werden, dass der allgemeine Rettungsdienst, der für Situationen, in denen es „um Leben und Tod geht“, nicht durch ein Wegbrechen des KV-Notdienst-Systems völlig überlastet wird“, so Rosenke weiter.


Die Ausschussmitglieder plädieren dafür, dass beide Institutionen flexible Lösungen vor Ort ermöglichen, die auf den vorhandenen Strukturen aufbauen und die Ambulanzen der Krankenhäuser in eine Gesamtkonzeption einbeziehen. Die Kreise im Landesteil Nordrhein seien gerne bereit und in der Lage, die KV bei der Erarbeitung entsprechender Detailstrukturkonzepte tatkräftig zu unterstützen.

„Die Verantwortlichen der KV sind gut beraten, frühzeitig auf die Kommunen zuzugehen, um eine breite Akzeptanz ihrer Planungen in der Bevölkerung sicherzustellen. Die bisherige Vorgehensweise muss sich deutlich ändern“, so Rosenke abschließend.
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