Reichshof – Bei Jochen Wagner haben die beiden verwaisten Wildschweine Schnurli und Wutzi ein neues Zuhause gefunden.

[Bild: Lothar Selbach --- Schnurli und Wutzi sind glücklich in Dorn bei Jochen Wagner.]

„Happy End für Schnurli!“ titelte eine Münchener Zeitung als die Mitarbeiter des Münchener Tierheims eine Bleibe für ihr Wildschwein in Reichshof-Dorn gefunden hatten.

Jochen Wagner, Berufsjäger und forstlicher Lohnunternehmer, und seine Lebensgefährtin Petra Sauer waren sofort bereit, „Schnurli“ ein neues Zuhause zu geben. Besonders freute sich Wildschwein „Wutzi“, das jetzt eine „Schwester“ gefunden hat. Beide wurden als Babys gefunden. Doch am Anfang gab es erst einmal ordentliche Rangeleien zwischen beiden Tieren in Dorn, die auch lernen mussten, das Anwesen mit zwei Hunden zu teilen.


Der Leidensweg des Reichshofer Frischlings endete in der Nacht zum 18. August 2014. Das Tier hatte seine Mutter sowie die Geschwister im Revier Fahrenberg/Dorner Kopf verloren. Glücklicherweise fand Wagner den gerade einmal 900 Gramm schweren „Wutzi“, der nicht laufen konnte und übergab ihn seiner Lebensgefährtin Sauer. Ab sofort war sie die neue Mama. Zuhause angekommen, bekam der Frischling ein weiches Nest mit Wärmflasche, Hafer und Maisbrei. Anfangs wurde „Wutzi“ Tag und Nacht jede halbe Stunde mit Ferkelmilch gefüttert. Das kränkelnde Tier hatte Durchfall und leichten Husten, von dem es sich, dank der liebevollen Pflege von Sauer, nach fünf Tagen etwas erholte.

Inzwischen ist täglich viermal Fütterung angesagt und beide Tiere haben eine stattliche Größe erreicht. „Schnurli“ und „Wutzi“ sind tolle Spielfreundinnen geworden, lieben es, auf dem Grundstück oder in der Wohnung  rumzutollen. Beide waren erst kürzlich in der ZDF-Reihe Terra Xpress zu sehen. Offiziell sind sie bei der Tierseuchenkasse des Veterinäramtes angemeldet. In den amtlichen Papieren ist festgeschrieben, dass beide Wildschweine nicht für den Verzehr bestimmt sind.