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Mehr Wohnraum für Haus Segenborn

js; 11. May 2015, 15:46 Uhr
Bilder: Jessica Schöler --- Susanne Hahmann (Geschäftsbereichsleiterin Wohnhilfen Oberberg, v.l.), Uwe Ufer und Birgit Heide (beide Vorstand der Diakonie Michaelshoven) sowie Bürgermeister Peter Koester.
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Mehr Wohnraum für Haus Segenborn

js; 11. May 2015, 15:46 Uhr
Waldbröl – Das Gelände von Haus Segenborn wird durch einen Neubau ergänzt – Die Hilfseinrichtung für Wohnungslose erhält 13 neue Einzelapartments – Wohnhilfen der Diakonie Michaelshoven luden zur Grundsteinlegung.
„Eigentlich kann man gar nicht mehr von einer Grundsteinlegung sprechen, sondern schon fast Richtfest feiern - wenn der Dachstuhl bereits stehen würde“, schmunzelte Uwe Ufer, Vorstand der Diakonie Michaelshoven, mit Blick auf die Bauarbeiten. Die Wohnhilfen Oberberg der Diakonie Michaelshoven erweitern ihr Angebot und haben mit dem Bau einer zusätzlichen Unterbringung in Waldbröl-Pulvermühle begonnen. Haus Segenborn erhält ein weiteres Gebäude und soll im kommenden Jahr 13 weiteren Menschen Obdach gewähren. Ab 2016 bietet man dann insgesamt 57 Menschen, die von Wohnungslosigkeit betroffen oder bedroht sind, Unterkunft.  


[Bürgermeister Peter Koester versuchte sich als  Maurer.]

Ursprünglich hatte man heute zur Grundsteinlegung geladen. Weil der Neubau aber schneller vorangeschritten ist als angenommen, beschränkte sich das Hantieren mit Kelle und Mörtel auf eine frei gelassene Öffnung im sonst fertiggestellten Mauerwerk. Ufer und Vorstandskollegin Birgit Heide sowie Bürgermeister Peter Koester übernahmen die Aufgabe. Gemeinsam wurde eine Zeitkapsel im zukünftigen Flur des Hauses eingemauert. Inhalt waren Münzen, eine Tageszeitung und eine Urkunde, auf der Sinn und Zweck des Baus erläutert werden.



„Den Bewohnern soll der Rückzug in die eigenen vier Wände ermöglicht werden. Es geht um die Chance auf ein selbstbestimmtes Leben“, berichtete Ufer. Im Gebäude sollen 13 Einzelapartments entstehen. Auf jeweils 20 Quadratmetern stehen ein Wohnbereich, eine Schlafnische, eine Küchenzeile und ein Bad zur Verfügung. Die Flure sollen mit Sitzgelegenheiten ausgestattet und als Kommunikationsräume genutzt werden. Ein Büro, zwei Hauswirtschaftsräume und ein Mehrzweckzimmer vervollständigen das Raumangebot. Ein Blockheizkraftwerk und eine Photovoltaikanlage werden für Strom und Wärme sorgen.  

Bei der Planung des Hauses wurden die Betroffenenvertreter der insgesamt 44 Bewohner von Haus Segenborn miteinbezogen. „Die Bewohner haben über 1.000 Arbeitsstunden investiert und vor allem bei den Erdarbeiten geholfen. Bald stehen Maler- und Außenarbeiten an. Hier existiert Gemeinschaft nicht nur auf dem Papier, sondern wird auch aktiv gelebt“, berichtete Ufer und dankte allen, die an den Planungen und Bauarbeiten beteiligt waren. Lob gab es auch von Bürgermeister Koester, der die Angebotserweiterung als wichtigen Schritt in die Zukunft betrachtet.



Die Änderungen in Haus Segenborn werden im Rahmen einer Umstrukturierung der Wohnhilfen der Diakonie Michaelshoven durchgeführt. Dabei soll ein flächendeckendes und differenziertes Gesamthilfesystem für Menschen, die wohnungslos oder davon bedroht sind, entwickelt und umgesetzt werden. Das Pilotprojekt besteht seit 2012 und wird durch das Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales NRW mit mehr als 75.000 € gefördert wird. Die Planungen für Haus Segenborn wurden unter wissenschaftlicher Begleitung durch die Gesellschaft für innovative Sozialforschung und Sozialplanung Bremen durchgeführt.   
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