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4.000 € für 'Kein Kind ohne Bildung'

db; 9. May 2015, 06:00 Uhr
Bild: Daniel Beer --- Bürgermeister Frank Helmenstein (v.l.), Markus Vandrey, Rainer Sülzer, Manfred Jost (Stiftungsvorstand), Thomas Hein (Fachbereichsleiter), Jürgen Hefner und Volker Müller (Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft).
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4.000 € für 'Kein Kind ohne Bildung'

db; 9. May 2015, 06:00 Uhr
Gummersbach – Sparkassen- und Bürgerstiftung spendet für Projekt, das durch Nachhilfestunden die Bildungschancen von Schülern mit Migrationshintergrund verbessern möchte.
Dank einer Spende der Sparkassen- und Bürgerstiftung für Gummersbach können auch in Zukunft Schüler mit Migrationshintergrund gefördert werden. "Kein Kind ohne Bildung" heißt das Projekt, für das durch den Betrag von 4.000 € rund 1.500 Nachhilfestunden möglich werden. Das Projekt soll begabten Schülern helfen, durch spezielle Nachhilfe ihr volles Bildungspotenzial ausschöpfen zu können. Der Erfolg des Projekts wird halbjährlich über die Zeugnisse kontrolliert. Im vergangenen Schuljahr wurden 142 Kinder von 30 Nachhilfelehrern begleitet und gefördert.



Die ursprüngliche Idee zur Spende hatte Stiftungsvorstand Markus Vandrey, der kürzlich einen runden Geburtstag feierte und seine Gäste um Spenden gebeten hatte. Er selbst und die Stiftung stockten den Betrag dann noch einmal auf. „Durch fehlende Fördermittel hätten für das Projekt sonst deutlich weniger Gelder zu Verfügung gestanden“, erklärte Vandrey bei der Scheckübergabe im Rathaus.

Die Zahlen verdeutlichen, warum das Projekt in Gummersbach große Relevanz hat, denn immer mehr Gummersbacher haben einen Migrationshintergrund – insbesondere bei den Kindern und Jugendlichen. 30 Prozent aller deutschen Schüler in Gummersbach schaffen das Abitur, aber nur sechs Prozent der ausländischen Schüler. Bei Schülern ohne Abschluss drehen sich die Zahlen: 20 Prozent der ausländischen Schüler erreichen keinen Abschluss; nur sechs Prozent bei deutschen Schülern.

Die Nachhilfelehrer haben überwiegend selbst einen Migrationshintergrund und können sich so gut in die Lage der Schüler versetzten. Sie bekommen eine kleine Aufwandsentschädigung. Die Schüler lernen in Dreiergruppen in der Schule, zu Hause oder wo immer sie sich wohlfühlen.

"Die Beherrschung der deutschen Sprache ist der Schlüssel für soziale Integration“, sagte Bürgermeister Frank Helmenstein und betonte, wie wichtig es für die Zukunft der Stadt sei, keinen jungen Menschen zurückzulassen. „Denn unsere Gesellschaft wird immer älter.“ Bei vielen ausländischen Schülern sei es oft weniger eine Frage der Begabung, sondern eine des Elternhauses, wo Bildung oftmals eine untergeordnete Rolle spiele. "Kein Kind ohne Bildung" ist eines von vielen Projekten, die vom Verein für Kinder- und Jugendarbeit in Gummersbach unterstützt werden. Ratsmitglied und Lehrer Rainer Sülzer: „Wir sind sehr froh über die zusätzliche Hilfe.“
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