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Neyetalsperre könnte umkippen

nh; 7. May 2015, 12:40 Uhr
Archivbild: Seit dem Unfall gilt das Naturschutzgebiet Neyetalsperre als ökologisch tot.
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Neyetalsperre könnte umkippen

nh; 7. May 2015, 12:40 Uhr
Oberberg - Der Wupperverband hat bereits 80.000 Kubikmeter Gülle-Wasser-Gemisch in der Kläranlage Hückeswagen gereinigt und ist auf einem „guten Weg“ - Verstärktes Algenwachstum bereitet aber zusätzliche Sorgen.
Von Nils Hühn

Der Gülleunfall in der Neyetalsperre (OA berichtete) hat das Gewässer stark geschädigt und es wird noch lange dauern, bis die Folgen beseitigt sind. Mit Hochdruck arbeiten Wupperverband und die EWR GmbH daran, das Gülle-Wasser-Gemisch zu behandeln. Die Bezirksregierung erteilte eine Genehmigung zur Reinigung von 50.000 Kubikmetern in der Kläranlage Hückeswagen. Diese Grenze wurde am 20. April erreicht. Die Messwerte lassen aber darauf schließen, dass die Gülleblase mit der hochkonzentrierten Verunreinigung weitestgehend aus der Talsperre entfernt worden ist. Zu Beginn hatte das Wasser am Grundablass der Talsperre eine deutliche Braunfärbung, jetzt ist keine Färbung mehr wahrnehmbar.


Mittlerweile hat die Bezirksregierung einer Reinigung von weiteren 50.000 Kubikmetern zugestimmt. Weitere 30.000 Kubikmeter wurden bis heute gereinigt, erklärte Monika Ebers, Pressesprecherin des Wupperverbands. Die starken Regenfälle in den vergangenen Tagen verlangsamte die Arbeit etwas. Derzeit beraten sich Experten, wie das verstärkte Algenwachstum aufgehalten werden kann. Die erhöhte Nährstoffkonzentration sowie die steigenden Temperaturen bilden einen optimalen Nährboden für Algen. „Es besteht die Gefahr, dass die Talsperre umkippt“, sagte Ebers, fügte aber hinzu, dass man mit der Problembekämpfung auf einem „guten Weg“ sei. Das Thema "Neyetalsperre" steht heute auch auf der Tagesordnung des Kreisumweltausschusses.
  
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