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„Eine beeindruckende Lebensfreude“

Red; 7. May 2015, 10:51 Uhr
Bilder: privat.
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„Eine beeindruckende Lebensfreude“

Red; 7. May 2015, 10:51 Uhr
Wiehl – Schüler des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums interviewten den somalischen Flüchtling Mohammed S. und waren beeindruckt von der Motivation und Lebensfreude des 27-Jährigen.
Diese Unterrichtsstunde wird den Schülern der Klasse 7e des Dietrich-Bonhoeffer-Gymnasiums Wiehl (DBG) noch lange in Erinnerung bleiben: Mohammed S., ein Pädagoge aus Somalia, der als Flüchtling seit sechs Monaten in Wiehl lebt, besuchte die Klasse und stellte sich den Fragen der Kinder.


[Mohammed S. musste seine Frau, Mutter sowie Brüder in seiner von Terror gebeutelten Heimat Somalia zurücklassen.]

Den Hintergrund des Besuches bildete ein Thema im Religionsunterricht: Die Klasse hatte über die biblische Geschichte gesprochen, in der Jesus auf dem Meer einen Sturm bezwingt und seine Jünger rettet. In einer anschließenden Diskussion über eine Karikatur, die ein überfülltes Boot zeigte, entdeckten die Schüler sofort Parallelen zur aktuellen Flüchtlingssituation. Der Kontakt zu Konrad Gerards von der Flüchtlingshilfe Wiehl wurde hergestellt und die Idee zu einem Informationsaustausch nahm Gestalt an. Über Gerards entstand der Kontakt zum 27-jährigen, somalische Flüchtling Mohammed S., der sich aufgrund seiner sehr guten Englischkenntnisse sowie seiner pädagogischen Ausbildung als idealer Interviewpartner erwies. Er wurde von der Klasse mit Tee und Kuchen in einem einladend dekorierten Klassenraum empfangen und nach einer herzlichen Begrüßung konnten die Schüler ihre vorbereiteten Fragen stellen.


Sehr souverän berichtete der Pädagoge aus Somalia den berührten und beeindruckten Schülern von der desolaten politischen Situation in seiner Heimat sowie Terror, der besonders ihn als Lehrer sowie alle Intellektuellen gefährdet. Bei seiner Flucht, die er glücklicherweise dank liquider Verwandter in Kanada per Flugzeug anstatt per Boot antreten konnte, musste er seine Frau, seine Mutter sowie Brüder zurücklassen. Deutschland, ursprünglich nur als Zwischenziel auf dem Weg zu den Verwandten in Kanada vorgesehen, ist aufgrund bemängelter Papiere nun zu einem längerfristigen Aufenthaltsort
geworden.

Trotz aller Widrigkeiten zeigte sich Mohammed S. dankbar und hoch motiviert, deutsch zu lernen. Mit der Wiehler Bevölkerung habe er ausnahmslos gute Erfahrungen gemacht. Die Schüler zeigten sich tief beeindruckt von der Lebensfreude des Flüchtlings, die er trotz seines schwierigen Lebenslaufs nicht verloren zu haben schien. Mohammed S. gab der Klasse zum Schluss noch einen Ratschlag mit auf den Weg: Dankbar zu sein, weil sie in einem friedlichen Land aufleben dürfen, das ihnen zahlreiche Bildungschancen bietet. Diese sollten die Schüler nutzen.

Die Schüler möchten nun Spenden sammeln, die gemeinsam mit dem Erlös des
DGB-Kunstkalenders am 18. Mai der Flüchtlingshilfe Wiehl übergeben werden sollen. Spenden an die Flüchtlingshilfe werden generell auch von Gerards
Entgegengenommen, Tel.: 0152-25 98 49 91.

Spendenkonto:

Ev. Kirchengemeinde Wiehl
IBAN: DE14384524900000324889
SK Wiehl, Verw.-Zweck: Flüchtlingshilfe Wiehl
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