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Die Spuren Preußens im Rheinland

Red; 29. Apr 2015, 15:37 Uhr
Bilder: privat --- Die Mitglieder des Bergischen Geschichtsvereins und weitere Gäste lauschten interessiert den Ausführungen.
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Die Spuren Preußens im Rheinland

Red; 29. Apr 2015, 15:37 Uhr
Gummersbach – Der Bergische Geschichtsverein eröffnete im Gummersbacher Regionalforstamt eine Ausstellung, die noch drei Monate lang Besucher über die preußische Vergangenheit der Region informiert.
Der Vortragssaal des Regionalforstamtes Gummersbach war voll besetzt, als die oberbergische Abteilung des Bergischen Geschichtsvereins (BGV) vor einigen Tagen ihre Ausstellung “Preußen 200 Jahre im Rheinland “ eröffnete. Hausherr Günter Dieck zog zunächst Parallelen: Auch die Forstwirtschaft könne im Rheinland auf 200 Jahre preußischer Forstgesetzgebung und Forstverwaltung zurückblicken. Dazu führte er eine alte Jägeruniform vor, die tatsächlich einen militärischen Zuschnitt aufwies und damit den Hinweis gab, wie einst das Forstwesen aus dem Militär abgeleitet war. Er wies aber auch darauf hin, dass Oberberg seine Fichtenwälder den Preußen verdankt, die diesen Baum, den “Prüsseboom” hier erst heimisch machten.


[Forstamtsleiter Günter Dieck präsentierte den Gästen eine alte Jägeruniform.]

Der Vorsitzende der oberbergischen Abteilung des Bergischen Geschichtsvereins, Dr. Alexander Rothkopf, blickte anhand von Lichtbildern auf die Geschehnisse vor 200 Jahren zurück, die im Gefolge des Wiener Kongresses und der endgültigen Niederlage Napoleons die Landkarte Europas neu ordneten. Das ausgehandelte Gleichgewicht der Kräfte zwischen den fünf Großmächten der damaligen Zeit bescherte Europa 50 Jahre Frieden, die zu einem enormen Aufschwung der Entwicklung genutzt wurden, sei es in Technik, Verkehr oder Kommunikation. Der politischen Entwicklung in Westeuropa hinkte Preußen allerdings nach, denn Deutschland blieb ein Fürstenbund.

Wie hier die Könige von Preußen eine Führungsrolle anstrebten, wurde an den zahlreichen Bauten und Denkmälern verbildlicht, die die Hohenzollern auch im Oberbergischen hinterlassen haben. Die Übernahme der Rheinlande durch das Königreich Preußen hat bei anfänglicher Zurückhaltung doch zu gegenseitigen Vorteilen beigetragen. So ist auch das Motto vieler Gedenkveranstaltungen zu verstehen, die jetzt NRW-weit unter dem Motto “Danke Berlin” stattfinden.


Die Ausstellung ist im Forstamt während der werktäglichen Öffnungszeiten noch drei Monate lang zu sehen. Einen besonderen Dank richtete Dr. Rothkopf an Uwe Brustmeier, der die graphische Gestaltung der Ausstellung übernommen sowie an alle Mitglieder des BGV, die Leihgaben zur Verfügung gestellt hatten. Claudia Brustmeier und Sylvia Buik gaben mit ihrem Flötenduo aus Werken rheinischer Komponisten des 19. Jahrhunderts der Ausstellungseröffnung einen musikalischen Rahmen.


[Musikalisches Rahmenprogramm mit Claudia Brustmeier und Sylvia Buik.]
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