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Radelnde Spatzen, stelzbeinige Kühe und ganz viel Musik

js; 11. Apr 2015, 22:05 Uhr
Bilder: Jessica Schöler ---Jens Rusch präsentiert Auschnitte seines Schaffens. Die Ausstellung zeigt Werke auf den vergangenen zehn Jahren.
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Radelnde Spatzen, stelzbeinige Kühe und ganz viel Musik

js; 11. Apr 2015, 22:05 Uhr
Nümbrecht - Die Kulturreihe „art & music“ im „Haus der Kunst“ geht in die dritte Runde und präsentiert Werke von Jens Rusch – Sänger Alexander Knappe begleitete die Vernissage musikalisch.
Mit einer Kulturreihe will man im Nümbrechter „Haus der Kunst“ auch in diesem Frühjahr wieder unter Beweis stellen, dass sich Musik und Kunst gut verbinden lassen. Nach Fotos von Thorsten Wingenfelder und der Retro-Art von Ralf Metzenmacher, präsentiert die dritte Auflage von „art & music“ diesmal Ölgemälde, Radierungen und Zeichnungen von Jens Rusch. Ein Konzert des „Fools Garden Duos“ und ein Auftritt von Comedian Hennes Bender umrahmen die zweiwöchige Ausstellung. Die musikalische Begleitung der heutigen Vernissage übernahm Sänger Alexander Knappe.


[Alexander Knappe.]


Mit rauchig, tiefer Stimme gab der Berliner, der durch die erste Staffel der Sendung X-Factor bekannt wurde, einen Querschnitt seiner beiden Alben zum Besten. Seine kraftvoll vorgetragenen Nummern, vereinten leise und laute Töne, wurden mit Anekdoten garniert und wussten die Zuhörer zu überzeugen. Im Rahmen seiner „Allein mit Euch“-Tour war der 30-Jährige mit Geigerin, Keyboarder und Gitarrist nach Nümbrecht gekommen. Das Akustik-Trio griff nicht nur zu seinen Instrumenten, sondern begleitete Knappe auch gesanglich. Vor allem Geigerin Bianca Preché stach mit ihrer stimmlichen Leistung hervor. Mehrmals präsentierte sie sich im Duett mit Knappe und gab den vorgetragenen Pop-Rock-Nummern eine besondere Färbung.




Neben dem Publikum zeigte sich auch Jens Rusch angetan vom ersten Konzert der Veranstaltungsreihe. Schon vor Beginn hatte der bildende Künstler erklärt, dass er vom Konzept der Kulturreihe überzeugt sei. Seine Zusage zur Ausstellung habe er Veranstalter Björn Lange von unplugged-promotion sofort gegeben. „Musik und Kunst gehören für mich zusammen. Während ich male höre ich immer Musik oder Hörbücher“, berichtet der 64-Jährige, der das Thema auch in seinen Werken aufgreift.


[Jens Rusch verbindet Heavy Metal und Kunst.]  

Seit fünf Jahren begibt sich der Norddeutsche auf eine Feldstudie. Auf dem Wacken-Open-Air nimmt er Festival-besucher und Bühnentreiben ins Visier. Dabei konnte er beispielswiese Taubstumme beobachten, die die Gitarrenklänge zwar nicht hören können, aber zu den Vibrationen des Bodens tanzen.  Seine Eindrücke bringt er anschließend auf die Leinwand und zeigt  Momentaufnahmen, die normalerweise im Trubel des Heavy-Metal-Großkonzerts untergehen.  Einige der festgehaltenen Impressionen können in Nümbrecht, aber auch bei einer Ausstellung während des Festivals angesehen werden.



Neben Rockfans zeigt Rusch Freimaurer-Motive. Diese Symbole verewigt das Logenmitglied nicht nur in Öl, sondern eklärt sie auch in einem vom ihm erstellten Online-Lexikon über die Freimaurer. Auf seinen Werken kombiniert der Künstler Zirkel und Winkelmaß mit Sinnbildern der Vergänglichkeit. Betrachter, denen Totenschädel, abgelaufene Sanduhren und erloschene Kerzen zu düster anmuten, finden in der Ausstellung auch Motive, die sich nicht mit dem Vanitas-Gedanken auseinandersetzen. Radelnde Spatzen, Kühe mit überlangen Beinen und Käfer mit Instrumenten-Panzer sind nur einige skurrile Exemplare der abgebildeten Tierwelt. Stillleben, Buddhastatuen und Kinderspielzeug haben ebenfalls den Weg auf die Leinwand gefunden. Interessierte können sich noch bis zum 24. April einen Überblick über Rauchs Werke der vergangenen zehn Jahre verschaffen.


Weitere Informationen zum „art & music“-Programm und zur Ausstellung finden Sie hier.
  
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