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Hundertfach Hoffnung geschenkt

fj; 31. Mar 2015, 17:40 Uhr
Bilder: Fenja Jansen --- (v. li.) Rosi und Kim Noetzel mit der oberbergischen SPD-Bundestagsabgeordneten Micheala Engelmeier.
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Hundertfach Hoffnung geschenkt

fj; 31. Mar 2015, 17:40 Uhr
Wiehl – Rosi Noetzel rief zur Typisierung auf, um einen geeigneten Stammzellenspender für ihre Tochter Kim (24) zu finden – Zahlreiche potentielle Spender ließen sich registrieren und schenkten der Familie Hoffnung.
„So eine Nachricht reißt einem den Boden unter den Füßen weg“, sagt Rosi Noetzel zur oberbergischen Bundestagsabgeordneten Michaela Engelmeier, die die Schirmherrschaft über die Registrierungsaktion übernommen hat, die heute im Wiehler Paul-Schneider-Haus für Noetzels Tochter Kim stattfindet. Die 24-Jährige ist selbst vor Ort. „Mir geht es heute ganz gut, ich bin nur etwas zittrig“, erklärt die junge Frau der besorgten Bundestagsabgeordneten. Kim leidet an Aplastischer Anämie, einer bösartigen Erkrankung des blutbildenden Systems. Um diese Krankheit zu überleben, ist sie auf eine Stammzellenspende angewiesen. Unterstützt von der Deutschen Knochenmarkspenderdatei hat ihre Mutter daher heute die Registrierungsaktion organisiert.


[Michaele Engelmeier und Rosi Noetzel freuen sich über die Resonanz.]

Dabei wird sie von ihrer Familie, Freunden, Arbeitskollegen und dem Sportverein ihrer Söhne unterstützt. Noch sind Kims Schwester und Bruder, deren Gewebemerkmale noch bestimmt werden, ein Hoffnungsschimmer. Doch Kims Mutter möchte auf den Fall, dass die Geschwister nicht als Spender in Frage kommen, vorbereitet sein. „Und vielleicht findet sich hier ja auch ein Spender für einen anderen Patienten“, denkt die besorgte Mutter auch an andere.



[Kim im Gespräch mit den zahlreichen Helfern.]

Schon wenige Minuten nach dem offiziellen Beginn der Aktion stehen die potentiellen Spender Schlange. „Man sagt immer, heute wären die Menschen so egoistisch. Ich finde es toll, dass solche Aktionen das Gegenteil beweisen“, freut sich Engelmeier über den Andrang. Auch Noetzel ist dankbar angesichts der Hilfsbereitschaft. „Aber die Angst, dass es trotzdem nicht genug Leute sind, bleibt“, so Kims Mutter. Die Registrierungsaktion dauert nur wenige Minuten. Die Gewebemerkmale werden anhand von Speichel und Gewebepartikeln bestimmt, die dadurch gewonnen werden, dass man ein Wattestäbchen dreißig Sekunden lang an der Innenseite jeder Wange reibt. „Ich wollte mich schon länger registrieren lassen, bin aber irgendwie nie dazu gekommen. Wenn man dann aber weiß, dass es um so einen jungen Menschen geht, findet man die Zeit“, erklärt eine 30-Jährige, warum sie heute aus Bergneustadt nach Wiehl gekommen ist.

Weitere Informationen zur DKMS gibt es unter www.dkms.de/de
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